ATP München - Zoff zwischen Zverev und Medvedev: Hanfmann bricht Lanze für ehrliche Emotionen

VonPascal Steinmann

Update 18/04/2023 um 13:03 GMT+2 Uhr

Achtelfinalist Yannick Hanfmann hat sich beim ATP-Turnier in München zur Auseinandersetzung zwischen Alexander Zverev und Daniil Medvedev in Monte-Carlo geäußert und eine Lanze für ehrliche Emotionen im Tennis gebrochen. "Wenn es authentisch ist und es die Leute einem abnehmen, dass das in diesem Moment das echte Gefühl ist, dann ist das gut", sagte der 31-Jährige am Aumeisterweg zu Eurosport.de.

Yannick Hanfmann bei den Argentina Open 2023

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Dabei spiele es dann auch nur eine untergeordnete Rolle, ob diese Emotionen positiv oder negativ sind.

Zverev und Medvedev hatten sich beim Masters im Fürstentum in der zurückliegenden Woche einen hitzigen Achtelfinal-Fight geliefert. Nach einem unterkühlten Handshake am Netz holte der Olympiasieger kurze Zeit später im "Sky"-Interview zum Rundumschlag aus und bezeichnete den Moskauer als "einen der unfairsten Spieler der Welt". Es folgte ein verbaler Schlagabtausch zwischen den beiden Topspielern.

Hanfmann meinte dazu: "Wenn es authentisch ist, ist das okay. Dann haben sie das eben in dem Moment so gesagt."

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Grundsätzlich herrsche auf der Männertour aber ein ziemlich "guter Umgang miteinander", berichtete Hanfmann. Dass es auf dem Court dagegen hin und wieder zu Reibereien komme, sei absolut normal. "Auf dem Platz kämpfst du gegen die andere Person, da kann so etwas mal passieren", machte er deutlich.

Hanfmann: "Ich brauche die Emotionen"

Emotional verlief auch Hanfmanns Auftaktmatch bei den BMW Open am Montagnachmittag. In exakt drei Stunden rang der Karlsruher den Brasilianer Thiago Monteiro 6:7 (3:7), 7:6 (7:5), 6:2 nieder. "Es sind Feinheiten, die solche Matches entscheiden. Ich bin sehr stolz", freute sich Hanfmann gegenüber Eurosport.de.

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Nach dem Matchball schrie er seine Freude über den Auftakterfolg gegen den 89. der Weltrangliste in den leichten Nieselregen von München. Auch zuvor hatte er das Publikum in der bayrischen Landeshauptstadt immer wieder animiert. Nach Fehlern ärgerte er sich lautstark.

"Ich brauche die Emotionen. Ich bin in der Vergangenheit manchmal eher zu ruhig gewesen", erklärte die Nummer 112 der Weltrangliste selbstkritisch: "Ich habe das Gefühl, dass positive und manchmal auch negative Emotionen Energien bei mir freisetzen können. So war das auch heute. Ich habe auch versucht, das Publikum ein bisschen mitzunehmen. Dann macht das auch mehr Spaß."

Yannick Hanfmann steht in der nächsten Runde von München

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Hanfmann wittert Chance gegen Rune

Im Achtelfinale trifft er nun mit Holger Rune auf einen Spieler, der seinen Gefühlen auf dem Court ebenfalls häufig freien Lauf lässt. Der Respekt vor dem 19 Jahre alten Dänen, der in München an Nummer eins der Setzliste steht, ist groß.

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Dennoch wittert Hanfmann seine Chance gegen den Titelverteidiger der BMW Open.

"Ich glaube, dass ich in meiner Bestverfassung eine Chance habe. Dazu muss sicher alles zusammenpassen. Trotzdem mache ich mich nicht klein. Ich möchte rausgehen und ihm zeigen, dass ich gewinnen will. Du hast immer eine Chance, wenn du Tennis spielst", sagte Hanfmann.

Hanfmann: "Besser, als wenn wir keine Mimik zeigen"

Sorgen, dass das eigentliche Spiel beim Aufeinandertreffen mit der Nummer sieben der Welt in den Hintergrund geraten und die Ausbrüche auf dem Court Überhand gewinnen könnten, hat der Karlsruher nicht. Schließlich sei er "alt genug", um die Gefühle unter Kontrolle zu halten.

"Wenn wir ein gutes Match zeigen und auf beiden Seiten viele Emotionen kommen, dann ist das immer ein starkes Produkt: Gut für die Fans und unterhaltsam."

So sei es besser für die Zuschauer, "als wenn wir zwei Stunden lang keine Mimik zeigen. Ich glaube, das wollen die Leute auch sehen."

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