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Alexander Zverev überrascht mit Frühform und muss in der Causa Novak Djokovic neu denken

Tobias Laure

Update 07/01/2022 um 14:33 GMT+1 Uhr

Alexander Zverev hat gerade erst das beste Tennis-Jahr seiner Karriere hinter sich, da mehren sich schon die Anzeichen, dass es genauso gut weitergehen könnte. Beim ATP Cup in Sydney bewies der Olympiasieger eine gute Frühform, auch wenn er sein letztes Einzel gegen Félix Auger-Aliassime verlor. Zverev kann optimistisch nach Melbourne reisen, wo die Causa Novak Djokovic die Szene in Atem hält.

Alexander Zverev

Fotocredit: Getty Images

Das Video, das die ATP vor wenigen Tagen auf Twitter veröffentlicht hat, erinnerte an Urlaub mit Freunden.
Alexander Zverev schlendert zusammen mit Jan-Lennard Struff, Kevin Krawietz, Tim Pütz und Yannick Hanfmann an der Hafenpromenade von Sydney entlang. Die Stimmung ist bestens, es wird gescherzt, gelacht.
Und auch sportlich hat Zverev allen Grund zur Gelassenheit. In seinen ersten beiden Einzeln beim ATP Cup gegen Cameron Norrie und Taylor Fritz - beide in den Top 25 der Welt notiert - blieb der Hamburger ohne Satzverlust.
"Ich bin noch dabei, mich einzugewöhnen, mit dem Stand der Dinge aber zufrieden. Ich habe gegen zwei sehr hochklassige Spieler gespielt", gab Zverev zu Protokoll.
Gegen den US-Amerikaner Fritz habe vor allem die "Intensität und die Schlaghärte" sehr gut gepasst. Selbstverständlich ist das nicht. In den vergangenen beiden Auflagen des Teamwettbewerbs kassierte Zverev in seinen sechs Einzeln satte fünf Niederlagen.
Dieses Mal war es nur eine. Im letztlich bedeutungslosen Duell mit Kanada - Deutschland hatte schon vorher keine Chance mehr aufs Halbfinalticket - musste er sich Félix Auger-Aliassime geschlagen geben. Zverev kann den ATP Cup dennoch als gute Vorbereitung für die in knapp zwei Wochen beginnenden Australian Open (ab 17. Januar live im TV bei Eurosport) verbuchen.

Djokovic-Entscheidung hat Folgen für Ranking

In Melbourne ist der Weltranglistendritte Topfavorit, wenn es dabei bleibt und Novak Djokovic doch nicht antreten darf. Die Entscheidung darüber wird am kommenden Montag fallen, wenn ein Gericht darüber befindet, ob der Superstar im Land bleiben und am Turnier teilnehmen darf.
Entscheidet das Gericht pro Djokovic, müsste sich Zverev die Rolle des heißesten Titelkandidaten mit dem Serben teilen.
Das kann ein Vorteil sein, denn nach Olympia-Gold, dem Titel bei den ATP Finals sowie zwei Masters-Erfolgen in der Saison 2021 erwartet die Tennis-Welt mehr denn je den ersten Grand-Slam-Coup des 24-Jährigen.
  • Tipp: Zverev über Djokovic im Podcast Das Gelbe vom Ball
Allerdings würde ein Djokovic-Auftritt in Melbourne bedeuten, dass Zverev seine Hoffnung aufgeben muss, schon nach dem Turnier die Spitze im ATP Ranking zu übernehmen - was denkbar wäre. "Es gibt tausend mathematische Spielereien. Wenn er Australien nicht spielt und ich gewinne die Australian Open, dann bin ich die Nummer eins der Welt", hatte Zverev exklusiv bei Eurosport im Podcast Das Gelbe vom Ball erläutert.

Zverev bei Eurosport: "Bin viel ruhiger geworden"

Wie auch immer: Zverev geht mit dem Wissen ins erste Saison-Highlight, alle Waffen zu haben, um Djokovic zu schlagen. Im vergangenen Jahr standen sich die beiden Topspieler fünfmal gegenüber. Der Serbe gewann zwar drei der Duelle, Zverev entschied dafür das bis dato letzte bei den ATP Finals für sich.
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Zverev macht den Deckel drauf - Deutschland schlägt die USA

"Ich bin viel ruhiger geworden, werde älter und bin jetzt keine 18 oder 19 mehr. Ich verstehe vielleicht etwas mehr Dinge vom Leben und mir ist bewusst, dass man in wichtigen Situationen einfach die Ruhe bewahren muss", beschrieb der Olympiasieger seinen Reifeprozess.
Hinzu kommt: Zverev befindet sich derzeit von allen Topspielern in der besten Ausgangsposition für Melbourne.

Nadal, Djokovic und Tsitsipas klar im Nachteil

Djokovic hat noch kein Match bestritten in diesem Jahr. Rafael Nadal wiederum hat nach längerer Pause so gut wie keine Spielpraxis und gerade erst eine Corona-Infektion überstanden, Letzteres gilt auch für Andrey Rublev.
US-Open-Champion Daniil Medvedev offenbarte durchaus Schwächen beim ATP Cup und gab zu, mit der Hitze nicht zurechtzukommen. Stefanos Tsitsipas ist aufgrund von Ellenbogenproblemen noch nicht bei 100 Prozent, Dominic Thiem und Roger Federer arbeiten weiter an ihren Comebacks und sind gar nicht erst dabei.
Bahn frei also für Zverev?
Nein, so leicht ist es natürlich nicht. Fest steht aber, dass es nach Lage der Dinge keinen Spieler gibt, der im Duell mit Zverev als Favorit ins Match geht.
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