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Australian Open 2023: Novak Djokovic im Finale gegen Stefanos Tsitsipas auf historischer Mission

Tobias Laure

Update 29/01/2023 um 08:46 GMT+1 Uhr

Novak Djokovic und Stefanos Tsitsipas sind dem "Drehbuch" dieser Australian Open gefolgt und treffen am Sonntag im Traumfinale aufeinander. Es geht um um den Titel, den Grand-Slam-Rekord, die Nummer eins der Welt und die Nachfolge von Rafael Nadal. Als Favorit gilt Djokovic, der beim Turnier seit 27 Spielen ungeschlagen ist. Was also kann Tsitsipas tun? Ein Anruf bei Daniil Medvedev könnte helfen.

Schett exklusiv: Wie Tsitsipas gegen Djokovic bestehen kann

Man könnte fast meinen, es hätte dieses Endspiel bei den French Open 2021 zwischen Novak Djokovic und Stefanos Tsitsipas nie gegeben.
"Stefanos hat noch nie ein Grand-Slam-Finale gespielt", verkündete der Serbe vor wenigen Tagen in Melbourne - zur großen Verwunderung der Pressevertreter, die den 35-Jährigen umgehend auf seinen Fehler hinwiesen. Er könne sich ebenfalls "nicht erinnern" an dieses Match, versetzte Tsitsipas.
Damals gab der Athener eine 2:0-Satzführung aus der Hand, am Sonntag (9:30 Uhr live im Ticker und bei discovery+) will er es besser machen. Die Frage ist nur, wie? Die Bilanz gegen den Serben steht bei 2:10, die vergangenen neun Partien gingen allesamt an Djokovic.
Darüber hinaus verlor der Superstar aus Belgrad auf Grand-Slam-Ebene bislang kein Spiel gegen die Profis aus der Generation Tsitsipas - mit einer Ausnahme, wie Karen Khachanov einwirft und dem Griechen gleich noch einen Tipp fürs Endspiel mitgibt.

Khachanov rät Tsitsipas: Mal Medvedev anrufen

"Keiner aus dieser Generation hat Novak bei einem Major geschlagen, außer Daniil Medvedev im Finale der US Open. Vielleicht sollte Stefanos ihn anrufen und fragen, was er an diesem Tag gemacht hat", scherzte der 26-Jährige.
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Khachanov rät Tsitsipas vor Djokovic-Duell: "Ruf mal Medvedev an"

Wobei der Gag durchaus einen überdenkenswerten Hintergrund hat.
Schließlich stand Djokovic vor dem angesprochenen US-Open-Finale 2021 ebenfalls vor einem epochalen Schritt. Mit einem Sieg hätte er als erster Spieler der Open Era den Grand Slam, den Gewinn aller vier Major-Wettbewerbe innerhalb einer Saison, geschafft. Es kam anders.

Becker exklusiv zum Finale: "Das erfüllt Kindheitsträume"

Und ein Selbstläufer wird das Match am Sonntag schon gar nicht für Djokovic. "Wir nehmen das alle als selbstverständlich: Der Djoker, der macht das schon. Nein, Leute - das ist nicht normal, auch Novak wird älter. Er ist jetzt 35 Jahre alt. Man hat auf dem Platz gemerkt, dass er ein bisschen mehr geschnauft hat als sonst", analysierte Boris Becker bei Eurosport die Lage seines ehemaligen Schützlings.
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Glatt in drei Sätzen: Djokovic verwandelt Matchball gegen Paul

"Das ist ein Traumfinale! Wenn es in einem Grand-Slam-Endspiel auch noch um die Nummer eins geht, erfüllt das Kindheitsträume. Das hat Tsitsipas ja auch schon gesagt", so der zweimalige Melbourne-Champion weiter.
Und es gibt durchaus Argumente dafür, dass Djokovics Traum vom Nadal-Rekord platzt und sich stattdessen der von Tsitsipas' erster Grand-Slam-Krone erfüllt.

Becker: "Tsitsipas so gut wie nie zuvor in Melbourne"

"Stefanos sieht sehr gut aus, so gut, wie ich ihn in Melbourne noch nie gesehen habe", sagt Becker und pickt sich dafür exemplarisch eine Szene aus dem Viersatzerfolg im Halbfinale gegen Karen Khachanov heraus.
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Tennis-Party in Melbourne: Djokovic-Fans feiern Finaleinzug

"In den vergangenen Jahren hätte man nach verlorenem dritten Satz wohl einen Tsitsipas gesehen, der den Schläger zerbricht oder eine Toilettenpause nimmt". Inzwischen sei der 24-Jährige "deutlich ruhiger geworden. Das hat mit Erfahrung zu tun, er hat schon bittere Niederlagen erleben müssen und daraus gelernt."

Henman: Darum geht es in der Karriere von Djokovic

Möglicherweise kann der Weltranglistenvierte vom immensen Druck, der auf Djokovic lastet, profitieren. Der zehnte Titel bei den Australian Open und die Chance, wieder die Nummer eins im ATP-Ranking zu werden, sei ein schöner Ansporn für den Routinier, erklärt Ex-Profi Tim Henman im Eurosport-Gespräch, "aber das Wichtigste ist die 22, denn darum geht es in seiner Karriere".
Djokovic weiß genau, dass die berühmte biologische Uhr tickt, vielleicht sind diese Australian Open die größte Chance, den Rekord von Nadal noch einzustellen. Der Spanier selbst schied früh aus, plagte sich mit Hüftproblemen. Der Dritte aus dem Kreis der Big 3, Roger Federer, hat seine Laufbahn längst beendet.

Djokovic - welchen Einfluss hat der Vorfall um den Vater?

Hinzu kommt, dass man im Team Djokovic nach dem Flaggen-Vorfall um Srdjan Djokovic abgelenkt ist, mediale Wogen zu glätten hat.
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Djokovic erklärt Vorfall um Vater Srdjan: So kam es zu der Situation

"Natürlich ist es nicht angenehm für mich, das alles durchzumachen. Mit all den Dingen, mit denen ich vergangenes und dieses Jahr in Australien zu tun hatte. Das ist nichts, was ich will oder brauche", gab der Superstar nach dem Einzug ins Endspiel zu.
Noch sei nicht entschieden, ob der Papa beim Endspiel wieder in der Box Platz nehmen wird, "aber ich hätte ihn gerne dabei", ließ Djokovic wissen. Eine Sorge, die Tsitsipas nicht hat. Er kann auf seinen Vater und Trainer Apostolos zählen - und am Ende sind es ja bekanntlich Kleinigkeiten, die große Matches entscheiden ...
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Halbfinale: Djokovic lässt Paul keine Chance - Highlights

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