Alexander Zverev der Fels in der Brandung - aber die große Show des DTB-Teams endet bitter im Halbfinale von Bologna

Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff und vor allem das Doppel mit Kevin Krawietz/Tim Pütz lieferte beim Davis Cup Final 8 im italienischen Bologna eine große Tennis-Show. Nicht weniger als sieben Tiebreaks spielte die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) in den Duellen mit Argentinien und Spanien - beide Male fiel die Entscheidung erst im letzten Match. Am Ende aber blieb die Enttäuschung.

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Quelle: Eurosport

Teamkapitän Michael Kohlmann brachte es in der SuperTennisArena von Bologna auf den Punkt. "Wir sitzen jetzt hier", analysierte der 51-Jährige, "und gehen mit einem weiteren Halbfinale nach Hause. Ich glaube, alle hatten sich dieses Jahr mehr erhofft."
Wohl wahr, denn Halbfinals hat Deutschlands Davis-Cup-Mannschaft inzwischen zuhauf angesammelt. Dreimal in den vergangenen fünf Jahren gelang der Sprung unter die letzten Vier, dreimal war Endstation. Die Enttäuschung sei entsprechend "riesengroß", wie Kohlmann wissen ließ.
Nachvollziehbar, der Traum vom insgesamt vierten Titel für den DTB und dem ersten seit 32 Jahren (1993) hatte das Team angetrieben.
Und tatsächlich schien die Ausgangslage vielversprechend. Italien ging ohne seine beiden Topprofis Jannik Sinner und Lorenzo Musetti an den Start, Spanien ohne Überflieger Carlos Alcaraz.
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Alexander Zverev beim Davis Cup Final 8 in Bologna

Fotocredit: Getty Images

Nur die deutsche Auswahl hatte mit Zverev einen Top-Ten-Spieler fürs Einzel dabei, dazu konnte Kohlmann mit Kevin Krawietz und Tim Pütz auf ein arriviertes Doppel bauen. Mit Jan-Lennard Struff bot der DTB einen weiteren erfahrenen Mann fürs Einzel auf.

Zverev Fels in der Brandung, Doppel liefert die Show

Am Ende reichte es nicht, aber: Deutschland gab ein hervorragendes Bild ab in der Emilia-Romagna. Struff verlor seine beiden Partien beim Final 8 zwar jeweils in zwei Sätzen, zwang Tomás Martín Etcheverry und Pablo Carreño Busta aber dreimal in den Tiebreak. Viel fehlte in beiden Begegnungen nicht zum Sieg.
Zverev wiederum erwies sich als der erhoffte Fels in der Brandung, glich sowohl im Viertel- als auch Halbfinale für Deutschland aus. Und das, obwohl der Olympiasieger von 2021 leicht angeschlagen war. Er sei "krank", sagte der Hamburger nach seinem letzten Auftritt in Bologna, "aber morgen wird es hoffentlich besser sein."
Für die emotionalen Höhepunkte waren indes Krawietz und Pütz zuständig. Wie im Viertelfinale gegen Argentinien, als das Duo im Tiebreak des letzten Satzes gegen Andrés Molteni/Horacio Zeballos vier Matchbälle vergab, drei abwehrte - und am Ende um 1:05 Uhr in der Nacht mit 12:10 das Halbfinalticket buchte. "Es war unglaublich. Es ging auf und ab", war Kohlmann fasziniert vom Auftritt seiner Schützlinge.

Zverev begeistert: "Als hätte ich Party in einem Club gemacht"

"Ich habe keine Stimme mehr. Es ist, als hätte ich Party in einem Club gemacht", gab Zverev freudig zu. "Ob es mir jemand verbietet oder nicht: Ich werde ausschlafen. Wenn mich jemand vor zwölf Uhr weckt, wird er ignoriert", führte die Nummer drei der ATP-Weltrangliste aus. Tatsächlich machte die Kohlmann-Truppe während der Tage von Bologna einen ausgeschlafenen Eindruck, begeisterte sich selbst und das Publikum.
Nur: Auf der Ergebnistafel, im Buch der Davis-Cup-Geschichte und im Hinblick auf die eigenen Ambitionen blieb am Samstagabend zu wenig hängen.
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"Einfach nur glücklich": Zverev erlebt Auf und Ab der Gefühle

Quelle: Eurosport

So sind es die ohne ihre Superstars angetretenen Italiener und Spanier, die am Sonntag (ab 15:00 Uhr im Livescoring) um die "hässlichste Salatschüssel der Welt" spielen. Die Azzurri haben die 1,10 Meter große und mehr als 100 Kilogramm schwere Monster-Trophäe 2023 und 2024 gewonnen. Der Hattrick ist - natürlich - das Ziel.
Nimmt man den bisherigen Verlauf des Events zum Maßstab, dürfen sich die Fans auf die nächste große Show freuen - die DTB-Auswahl wäre gerne ein Teil davon gewesen ...
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Struff trotz Niederlage: "Super Atmosphäre, um zu spielen"

Quelle: Perform


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