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French Open: Alexander Zverev darf sich in Roland-Garros nun doch die Insulin-Spritze auf dem Court verabreichen

Tobias Laure

Update 06/06/2023 um 18:10 GMT+2 Uhr

Alexander Zverev hat sich im Interview mit Eurosport verwundert darüber gezeigt, wie der Veranstalter der French Open mit seiner Diabetes-Erkrankung umgeht. Auf der ATP Tour dürfe er sich die notwendigen Insulin-Spritzen auf dem Platz setzen, in Roland-Garros habe man ihm das "nicht erlaubt". Nun hat die Fédération Française de Tennis (FFT), die das Turnier veranstaltet, offenbar umgeschwenkt.

Zverev exklusiv zu Insulin-Thematik: "Es muss eine Struktur geben"

Alexander Zverev darf sich nun doch die Insulin-Spritzen, die er infolge seiner Erkrankung an Diabetes Typ 1 regelmäßig braucht, auf dem Court verabreichen.
Das stellte ein Sprecher der French Open gegenüber der Nachrichtenagentur "dpa" klar.
Zuvor hatte der Hamburger bei Eurosport und auf der Pressekonferenz nach seinem Achtelfinalerfolg gegen Grigor Dimitrov geschildert, wie schwer man es ihm in Paris mache.
"Auf der ATP Tour mache ich das auf der Bank, hier erlauben sie es mir nicht. Ich darf es nicht auf dem Platz machen und muss jedes Mal rauslaufen", berichtete Zverev.

Zverev entrüstet: "Nach was soll es denn aussehen?"

Ihm sei vermittelt worden, dass es nach "etwas Komischem" aussehe, wenn er sich auf dem Platz spritze. "Nach was soll es denn aussehen? Danach, dass ich mich auf dem Platz dope? Das ist eine Diskussion, die völlig sinnbefreit ist", monierte Zverev.
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"Dann komm ich in Lebensgefahr": Zverev erklärt Insulin-Diskussion

In einem Fall habe ein Supervisor gar nicht erst gewusst, dass er an der Zuckerkrankheit leide. "Ich habe mir dann eine Spritze gegeben und er wurde panisch und sagte, ich müsse mir einen Arzt rufen", so der 26-Jährige. Das sei allerdings nicht praktikabel, da der Arzt im Zweifel nicht über die Dosierung und andere Details im Bilde sei.
"Wenn ich mich nicht spritze, komme ich in Lebensgefahr", unterstrich Zverev den Ernst des Themas.

Toilettenpause oder nicht? Verwirrung um Zverev

Doch nicht nur im Hinblick auf die Gesundheit, sondern auch im Bezug auf das Reglement hätten sich Probleme ergeben, wenn der Olympiasieger weiterhin für jede Spritze den Platz verlassen müsste.
"Beim letzten Match wurde mir gesagt, dass das als Toilettenpause gilt. Da habe ich gesagt: 'Leute, es kann sein, dass ich vier- oder fünfmal vom Platz gehen muss'", erläuterte Zverev. Allerdings steht jedem Spieler nur eine Toilettenpause zur Verfügung, ab dem fünften Satz gibt es eine zweite.

Zverev fordert: "Entscheidet euch einfach"

Verständlicherweise kam ob der Verwirrung Frust auf bei Zverev. "Entscheidet euch einfach, was ihr wollt von mir, und dann mache ich es so", forderte der Weltranglisten-27. im Gespräch mit Eurosport-Experte Boris Becker.
Dieser Forderung kommt die Fédération Française de Tennis nun offenbar - verspätet - nach.
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Becker analysiert Zverev-Sieg gegen Dimitrov: "Er war der Stabilere"

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