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Nick Kyrgios legt im Streit mit Boris Becker nach: "Der Typ ist lächerlich" - Generationenstreit im Tennis

Patrik Eisenacher

Update 20/12/2023 um 16:20 GMT+1 Uhr

Nächste Runde im verbalen Schlagabtausch zwischen Nick Krygios und Boris Becker: Der Australier hat der Tennis-Legende vehement widersprochen, dass frühere Spielergenerationen für seine hohen Einnahmen verantwortlich seien. Er schoss auch erneut in Richtung des 56-Jährigen, der im Eurosport-Podcast "Das Gelbe vom Ball" mehr Dankbarkeit gegenüber Stars früherer Jahre gefordert hatte.

Becker tadelt Kyrgios: Er muss Stars von einst wertschätzen

"Redet weiter euren Mist, ihr seid nicht mehr relevant, ihr Trottel", schrieb der 28-Jährige am Dienstag auf "X".
Die großen Streitfragen zwischen Kyrgios und Becker: Inwiefern sind frühere Tennis-Generationen für die Aufmerksamkeit und Einnahmen der heutigen Tennisspieler verantwortlich? Welche Generation ist besser und wer hat mehr Tennis-Expertise?
Der Australier sieht vor allem sich selbst für seine Zuschauerschaft und Einnahmen verantwortlich: "Bro, ich war einer von wenigen Spielern, die dem Sport Millionen von Fans gebracht haben und mehr Geld für alle. NETFLIX.... Erinnere mich nicht, Boris da gesehen zu haben, der Typ ist lächerlich. Ich habe meine Karriere außerhalb des Courts gemacht, ohne die Hilfe von anderen." Kyrgios spielte dabei auf die Netflix-Serie Breaking Point an, in welcher auch er selbst beleuchtet wurde, um mehr Hintergründe über das Leben bekannter Tennisspieler preiszugeben.
Der aktive Profi schrieb außerdem in Richtung Becker: "Ich war nachweislich einer der am meisten geschauten Spieler außerhalb der Big Three im letzten Jahrzehnt, habe Fans auf der ganzen Welt und habe so viele weitere Leute zu dem Sport gebracht. Ich habe mein eigenes Zeug auf dem Court gemacht."
Kyrgios empfahl Becker abschließend auch noch, keine weiteren seiner Vermögenswerte mehr zu "verstecken".

Becker: "Da muss man Respekt haben"

Becker hatte dem 28-Jährigen seinerseits vorgeworfen, dass dieser "noch nie ein Major-Turnier als Spieler oder Trainer gewonnen hat (ja, im Doppel einmal), woher kommt also die Glaubwürdigkeit?"
Kyrgios entgegnete bei "X": "Anscheinend hat ein Grand-Slam-Finalist keine Glaubwürdigkeit. Nacht, bin fertig mit diesem Gespräch." Im Slang wurde Kyrgios zudem unsachlich und beleidigend: "Ihr redet weiter euren Scheiß, ihr seid nicht mehr relevant, ihr Trottel." Er postete außerdem ein Bild vom "Joker" aus dem gleichnamigen Film.
Becker hatte im
mehr Respekt und Dankbarkeit für frühere Tennis-Generationen eingefordert, welche die Basis für die breite Öffentlichkeit und den finanziellen Rahmen für heutige Tennisspieler gelegt hätten.
"Wir leben in einer Demokratie und jeder kann denken, was er will, wenn er von Fakten spricht", fing der 56-Jährige an. Dann zählte Becker jegliche Tennis-Legenden des 20. Jahrhunderts auf, ohne sich selbst zu nennen. Diese hätten "den Sport populär gemacht, die haben die Zuschauer vor den Fernseher geholt. Und das Resultat sieht man heute. Es gab noch nie so viel Preisgeld, es gab noch nie so viel Öffentlichkeit, wie das heute der Fall ist."
Dann zog er den Bogen zum streitbaren Australier: "All diese Spieler machen es Nick Kyrgios möglich, dass er dieses Jahr gar nicht Tennis spielt und immer noch von seinem Sport leben kann. Das muss man einfach wissen, da muss man Respekt vor der Vergangenheit haben und einfach mal laut 'Danke' sagen, dass es diese alten Spieler und Spielerinnen gab, weil ohne die gäbe es den Tenniszirkus nicht mehr."
Der Experte selbst lieferte dafür ein faktisches Beispiel: "Für meinen ersten Wimbledon-Sieg habe ich 300.000 Pfund gewonnen. Der Sieger von Wimbledon 24 bekommt drei Millionen Pfund." Wegen einer Handgelenksverletzung absolvierte der Australier im Jahr 2023 ein offizielles Spiel.

Becker im Gegensatz zu Kyrgios versöhnlich - und mit einem Tipp

Becker ging auch auf den schiefen, sportlichen Vergleich ein, nachdem Kyrgios erklärt hatte, dass Alcaraz den Deutschen "zerstören" würde.
Der sechsmalige Grand-Slam-Sieger relativierte, dass dabei auch der Unterschied bei Schlägern, Schuhen, Bekleidung, Ernährung und dem Forschungsstand von Sportwissenschaftlern berücksichtigt werden müsse.
Letztlich zeigte sich Becker im Gegensatz zu Kyrgios erneut versöhnlich: "Am Endes des Tages, und auch wirklich Weihnachtsgrüße an Nick Kyrgios, ein Hinweis von einem etwas älteren Tennisspieler: Beiße niemals die Hand, die dich füttert. Mit der Hand meine ich Tennis. Irgendwann wirst du dich wieder zurückbesinnen auf den Tennissport und vielleicht, hoffentlich, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, weil das Talent dazu hat Nick Kyrgios."
Eurosport-Kommentator Matthias Stach rundete den Podcast ab: "Ich würde gerne mal Kyrgios gegen Becker auf Rasen sehen, mit gleichem Material und gleichen Voraussetzungen."
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Becker tadelt Kyrgios: Er muss Stars von einst wertschätzen

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