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Wimbledon - Nick Kyrgios droht wegen roter Schuhe und Kappe erneut Ärger: "Ich mache, was ich will"

Eurosport
VonEurosport

Update 05/07/2022 um 08:12 GMT+2 Uhr

Nick Kyrgios hat zwei Tage nach dem Skandalmatch gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas die nächste Hürde genommen. Diesmal beschränkte sich der Australier im Fünfsatz-Krimi gegen Brandon Nakashima auf ein sportliches Drama - und befindet sich nun auf Kollisionskurs mit Rafael Nadal in einem möglichen Halbfinal-Duell. Zwei modische Details könnten Kyrgios jedoch noch Ärger einbringen.

Nick Kyrgios trägt eine rote Kappe im Oncourt-Interview

Fotocredit: Getty Images

Nick Kyrgios griff sich ans Ohr, er wollte die Zuschauer hören. In der Royal Box des Centre Court klatschte Sir Ian McKellen, der Gandalf aus den Herr-der-Ringe-Filmen, Beifall.
In Wimbledon findet das Schauspiel des streitbaren Australiers eine Fortsetzung. Weil auch Rafael Nadal weiter marschiert, stehen die Chancen auf einen ganz großen Blockbuster im Halbfinale ziemlich gut. Kyrgios spielt im Viertelfinale gegen den chilenischen Außenseiter Cristian Garin.
Am Montag beschränkte sich der 27-jährige Kyrgios auf ein kleines sportliches Drama, Mätzchen und Eskapaden wie in der Runde zuvor gegen Stefanos Tsitsipas vermied er beim 4:6, 6:4, 7:6 (7:2), 3:6, 6:2 gegen Brandon Nakashima aus den USA.
Das Publikum jubelte ihm dennoch zu, umso lauter, als Kyrgios nach der dreistündigen Partie verkündete: "Heute Abend brauche ich ein Glas Wein. So viel ist sicher."

Rote Sneaker, rote Kappe - Kyrgios provoziert Veranstalter

Wobei: Ganz verkneifen konnte sich Kyrgios die Eigenheiten und Sticheleien dann doch nicht. Bereits vor dem Match war der Australier aufgefallen, indem er mit rot-weißen Sneakern den Centre Court betrat und die Schuhe erst kurz vor dem Match gegen seine eigentlichen Tennis-Schuhe tauschte.
Nach dem Match zog er zudem eine rote Kappe auf, die er während des On-Court-Interviews trug.
In Wimbledon ein No-Go, besagen die Regeln doch, dass die Spieler fast komplett in weiß gekleidet sein müssen. Und zwar ab dem Zeitpunkt, sobald sie die "Umgebung des Courts" betreten.
Kyrgios kümmerte das herzlich wenig. "Ich mache, was ich will", sagte er auf der anschließenden Pressekonferenz auf Nachfrage eines Journalisten, stellte aber etwas kryptisch klar: "Ich stehe nicht über den Regeln, ich mag es einfach, meine Jordans (Sneaker-Marke von Nike; Anm. d. Red.) zu tragen."
Die Wimbledon-Veranstalter dürften darüber nicht gerade erfreut gewesen sein. Ob Kyrgios nun eine weitere Geldstrafe droht, war am Montagabend offen. Der 27-Jährige war im Turnierverlauf bereits zweimal zur Kasse gebeten worden. Zunächst für seinen Spuck-Eklat in Runde eins (10.000 Dollar), in der dritten Runde gegen Stefanos Tsitsipas wurde Kyrgios zudem mit 4.000 Dollar Strafe für unflätiger Ausdrucksweise belegt.
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Nick Kyrgios zieht seine roten Sneaker aus

Fotocredit: Getty Images

Kyrgios gibt sich nachdenklich

Sonst gab sich Kyrgios jedoch weniger angriffslustig als noch in den Tagen zuvor, eher nachdenklich. "Es gab eine Zeit, da musste ich um 4 Uhr morgens aus dem Pub geholt werden, weil ich später gegen Nadal in der zweiten Runde gespielt habe", sagte Kyrgios: "Ich bin einen weiten Weg gegangen." Und der hat ihn zum zweiten Mal nach 2014 in die Runde der besten Acht in Wimbledon geführt.
Damals hatte Kyrgios als Teenager den großen Nadal geschlagen, die Erwartungen daraufhin aber nicht erfüllt. Auch weil er unter Depressionen litt, wie er im Februar bekannt gab. Damals habe er getrunken und zu Drogen gegriffen. In dieser Saison hat er seine Leistung stabilisiert und ist damit eine Gefahr für die Größten der Tennisszene. Vor allem, wenn er sich zusammenreißt wie gegen Nakashima.
So sehr er Tsitsipas am Samstag provoziert und zur Weißglut getrieben hatte, so seriös erledigte Kyrgios diesmal seinen Job. Die Kraft brauchte er, denn "das war heute nicht meine beste Leistung. Ich habe hart gekämpft." Mit Erfolg, obwohl die Schulter schmerzte. "Ich habe in den letzten anderthalb Monaten viel Tennis gespielt", sagte er.
Das ist der oft geniale und manchmal ziemlich unverschämte Profi nicht gewohnt. Regelmäßig gönnt sich Kyrgios längere Auszeiten vom Tourleben, bleibt daheim Down Under und vergnügt sich mit seinen Jungs auf dem Basketballcourt, "so richtig harten Hunden", wie er sagt. Die French Open ließ er aus, auf Rasen rechnete er sich die größten Chancen aus, dort zählt er sich selbst zu den Top 5 der Welt.
Im Halbfinale könnte wieder Nadal warten, den denkwürdigen Erfolg vor acht Jahren hat Kyrgios nicht vergessen. "Das war heute in meinem Hinterkopf", sagte er.
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(mit SID)
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Entertainer oder Störenfried? Fans haben klare Meinung zu Kyrgios

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