Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Wimbledon: Novak Djokovic - dank neuer Qualität auf dem Weg zum GOAT

Tobias Laure

Update 11/07/2022 um 12:48 GMT+2 Uhr

Novak Djokovic ist seiner Favoritenrolle in Wimbledon gerecht geworden und hat den Rasenklassiker zum siebten Mal gewonnen. Allerdings trat der 35-Jährige nicht mit der Dominanz auf, mit der er in früheren Jahren häufig durch Major-Turniere gepflügt ist. Dass es trotzdem zum Titel gereicht hat, verdankt Djokovic einer neuen Qualität, mit der er möglicherweise noch Rekord-Grand-Slam-Champion wird.

Wer ist der Tennis-GOAT? Das sagen Schett, Wilander und Corretja

Nick Kyrgios fasste auf der Pressekonferenz nach dem Finale ziemlich gut in Worte, warum der Turniersieger Novak Djokovic heißt.
Es sei schon "seltsam", befand der Australier, aber sein Kontrahent habe im Endspiel "nichts Fantastisches gemacht", dafür aber eine andere Qualität gezeigt. "Novak ist sehr gelassen, gerade bei den Big Points. Es fühlte sich so an, als ob ihn nichts aus der Ruhe bringen kann", erklärte Kyrgios. Tatsächlich sei dies eines der "Schlüsselelemente für den Sieg" gewesen, stimmte Djokovic zu.
Legt man die Aussagen auf die sieben Matches, die der Superstar auf dem Weg zum Titel gespielt hat, bestätigt sich dieser Eindruck.
Nur zweimal blieb der Ausnahmespieler aus Belgrad ohne Satzverlust. Ab dem Viertelfinale verlor er durchgehend den ersten Satz, gegen Jannik Sinner sogar die ersten beiden.
picture

Schett exklusiv: "Für mich ist Djokovic der GOAT"

Und Djokovic? Blieb cool, wusste, dass er die Mittel hat, um jeder Partie noch eine Wendung in seinem Sinne zu geben.
Letzlich prallte am Superstar alles ab, was die Konkurrenz im an Schwierigkeiten bereitete.

Kyrgios vergleicht Djokovic mit dem Mount Everest

Selbst nach einer Satzführung sei es gegen Djokovic und Rafael Nadal noch immer so, als müsse man "den Mount Everest besteigen", sagte Kyrgios. Und da wird die Luft bekanntlich dünn.
Djokovic, um im Bild zu bleiben, ist in diesen Höhen zuhause. In Wimbledon spielte der Routinier bereits sein 32. Grand-Slam-Finale, der Erfahrungsschatz, aus dem er schöpft, ist enorm. Als er im Viertelfinale gegen Sinner nach einem 0:2-Satzrückstand vor dem Aus stand, bediente er sich einer Strategie, die er schon im French-Open-Finale 2021 erfolgreich anwandte.
Der Serbe nahm erst einmal eine Toilettenpause. "Ich habe mich dabei erfrischt, in den Spiegel geschaut und mir aufmunternde Worte zugesprochen", so Djokovic. Dieser "Pep Talk" helfe ihm, Talsohlen zu durchschreiten.

Djokovic ergriffen nach Wimbledon-Titel

Nun steht der 35-Jährige wieder auf dem Gipfel. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll über das Turnier und die Bedeutung, die diese Trophäe für mich und meine Familie hat", wurde Djokovic nach dem Finale emotional. Der Sieg brachte ihm den 21. Grand-Slam-Titel ein und gibt der Debatte um den sogenannten GOAT, den Größten aller Zeiten, neue Nahrung.
Hätte er im All England Club nicht triumphiert, hätte erst einmal Ruhe geherrscht, denn aller Voraussicht nach darf Djokovic, ungeimpft gegen das Coronavirus, nicht bei den US Open Ende August antreten. So aber ist Nadal mit seinen 22 Major-Siegen in Reichweite und es erscheint nicht unrealistisch, dass Djokovic in der kommenden Saison vorbeizieht.
"Von den Big 3 ist Novak aus meiner Sicht der mit der größten Frische", betont die ehemalige Weltranglistensiebte Barbara Schett exklusiv bei Eurosport. "Für mich ist er der GOAT und ich bin der Meinung, dass er bei den Grand-Slam-Titel noch an Nadal vorbeikommt.

Corretja lobt: Djokovic hat Druck standgehalten

Djokovic habe überdies in Wimbledon "dem enormen Druck standgehalten, als Favorit in den Wettbewerb zu gehen und gewinnen zu müssen, um an Nadal dranzubleiben", betont der zweimalige French-Open-Finalist Àlex Corretja im Gespräch mit Eurosport. Es zeige die Extraklasse des Weltranglistendritten, dass er sich trotz der Probleme im Turnierverlauf die Krone aufgesetzt habe.
In einer bemerkenswerten Statistik hat Djokovic zudem seinen Vorsprung auf Federer und Nadal ausgebaut. Es geht um die von der ATP geführten "Big-Titles"-Wertung, in der Erfolge bei Grand-Slam-Events, Masters-Veranstaltungen, ATP Finals und Olympischen Spielen gezählt werden. Hier steht der alte und neue Wimbledon-Champion nun bei 64, der Spanier folgt mit deren 59, der Schweizer mit 54.
Djokovic ist zudem der jüngste aus dem Trio - und dank seiner neuen Qualität bestens gerüstet, um doch noch als Rekord-Grand-Slam-Champion in die Geschichte einzugehen.
Das könnte Dich ebenfalls interessieren: Absurde Weltrangliste: Champion Djokovic rutscht ab
picture

Experten-Trio: Das waren die schönsten Wimbledon-Geschichten

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung