Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Wimbledon schließt russische und belarussische Spieler aus - Mats Wilander empfindet große Ungerechtigkeit

Thomas Gaber

Update 03/05/2022 um 22:28 GMT+2 Uhr

Wimbledon hält am Ausschluss russischer und belarussischer Spieler*innen fest. Eurosport-Experte Mats Wilander empfindet große Ungerechtigkeit. Er vergleicht die Aktion mit der Apartheid in Südafrika. Damals hatte Schweden südafrikanischen Spieler untersagt, nach Schweden zu kommen. "Hat das am Ende dazu beigetragen, die Apartheid aus der Politik in Südafrika zu bannen? Nein", sagte Wilander.

Wilander hat Mitleid mit ausgeschlossenen Athleten: "Tun mir leid"

Wilander lobt die Veranstalter von Wimbledon für ihr generelles Engagement.
"Wimbledon war und ist dafür bekannt, Dinge zu tun, bevor die anderen Veranstalter der Grand Slams etwas tun", sagte er zu Eurosport.
"Wimbledon hat weniger Verantwortung gegenüber der Amateurwelt des Tennissports, weil es ein privater Club ist, und ich denke, sie haben immer das getan, was sie für richtig halten", so Wilander.
Im aktuellen Fall hätte Wimbledon aber übers Ziel hinaus geschossen. Wilander: "Mit ihren Befugnissen versuchen sie, etwas zu verändern, ähnlich wie es einige Länder in den siebziger und achtziger Jahren mit der Apartheid in Südafrika getan haben." Schwedens Verbot südafrikanischer Spieler und Spielerinnen habe aber politisch nichts bewirkt.

Mats Wilander: "Ausschluss ist total unfair"

"Ich empfinde den Ausschluss russsicher und belarussischer Spieler vollkommen ungerecht", sagte Wilander.
"Ein russisches Kind, das in Russland aufgewachsen ist und plötzlich in die Situation kommt, die Regierung stürzen zu müssen oder mit einem Demonstrationsschild auf die Straße zu gehen, auf dem steht: 'Ich denke, dass die russische Regierung das Falsche tut.' Das ist total unfair gegenüber den russischen Spielern. Natürlich tun sie mir leid, und die belarussischen Spieler tun mir noch mehr leid."
Der siebenmalige Grand-Slam-Sieger, der nie in Wimbledon triumphieren konnte, kann sich in die schwierige Lage der Sportler hineinversetzen: "Wir wissen nicht, ob sie das Richtige tun oder nicht. Aber sie versuchen es und ich applaudiere ihnen für ihren Versuch."

Wilander erwartet Solidarität

Wilander könne sehr gut verstehen, dass sich die Kollegen und Kolleginnen von Daniil Medvedev, Andrey Rublev oder Victoria Azarenka für sie einsetzen.
"Sie kennen Medvedev der Azarenka persönlich, und sie kennen sie alle viel, viel besser als ich. In der Umkleidekabine erfährt man viel über die Menschen", sagte er.
Eine Reihe aktiver Spieler und Spielerinnen hatte sich gegen den Ausschluss ausgesprochen, zuletzt Rafael Nadal.
Das könnte Dich auch interessieren: Kyrgios in Wimbledon mit Osaka im Mixed am Start?
picture

Clever gespielt - so behielt Murray gegen Thiem die Oberhand

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung