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Franziska Preuß mausert sich zur deutschen Biathlon-WM-Hoffnung: "So stabil wie nie"

Eurosport
VonEurosport

Update 18/01/2021 um 14:43 GMT+1 Uhr

Franziska Preuß redete nach ihren beiden Galavorstellungen im Winterwunderland Oberhof nicht um den heißen Brei herum. "So stabil wie aktuell habe ich mich noch nie gefühlt", sagte die 26-Jährige voller Euphorie. Spätestens mit ihrem glanzvollen Auftritt als Schlussläuferin der Staffel und ihrem zweiten Platz im Massenstart hat sie Denise Herrmann als Nummer eins im deutschen Team abgelöst.

Franziska Preuß | Biathlon | ESP Player Feature

Fotocredit: Getty Images

Für die WM ist Preuß die heißeste Medaillenanwärterin des Deutschen Skiverbandes. Die Form ihres Lebens genießt die Freundin des viermaligen Weltmeisters Simon Schempp in vollen Zügen. "Das macht schon Spaß, wenn man voll dabei ist", sagte Preuß mit einem schelmischen Grinsen: "Am Schießstand haben nochmal ein paar Synapsen zusammengefunden". Dazu könne sie läuferisch "mithalten", Podestplätze sind so endlich aus eigener Kraft möglich.
Die Zeiten, in denen die oft von gesundheitlichen Problemen geplagte Preuß auf Fehler anderer hoffen musste oder sogar darauf angewiesen war, gehören der Vergangenheit an. Selbst mit zwei Fehlschüssen wie am Sonntag im Massenstart bei ihrem zweiten Podestplatz des Winters ist sie in der Lage, um Siege mitzulaufen. Die Gesamtweltcup-Fünfte geht mit mehr Mut in die Rennen - im Kopf hat es Klick gemacht.
"Jeder hat seine eigenen Schwachpunkte", sagte die früher sehr unsichere und zweifelnde Preuß. Sie habe lernen müssen, "vom Kopf her etwas anders" zu agieren und sich selber "nicht so viel Druck" zu machen. Bezeichnend dafür ist ihre Entwicklung in der Staffel.

Die bedeutende Rolle von Schempp

"Sie war in den letzten Jahren immer so, dass sie Schluss nicht unbedingt laufen wollte", sagte Frauen-Trainer Florian Steirer. Doch in Oberhof habe sich "die Franzi sogar auf Position vier gefreut". Dieser Wandel hängt vor allem auch mit Schempp zusammen. Ihren "heißen Draht zum super Schlussläufer" habe sie gut genutzt, betonte Preuß lachend.
Der langjährige Schlussläufer der Männerstaffel habe ihr erklärt, wie er seine Nerven auf der verantwortungsvollsten Position "in den Griff" bekommt. Und nach diesem intensiven Gespräch habe sie die Rolle als "Kompliment" aufgefasst, erklärte Preuß. So führte die Ruhpoldingerin das deutsche Team im Duell mit Belarus mit zwei fehlerfreien Schnellfeuereinlagen in beeindruckender Manier zum ersten Staffelerfolg seit 708 Tagen.
"Das hat sie richtig toll gemacht", lobte Steirer, und das galt auch für den Massenstart. Um gerade mal 3,9 Sekunden verpasste Preuß nach packendem Kampf ihren zweiten Weltcupsieg, doch der könnte noch folgen. Denn die Formkurve in Richtung Weltmeisterschaft in Pokljuka (10. bis 21. Februar) passt.
Preuß sagte:
Ich bin auf alle Fälle zuversichtlich und habe viel Selbstvertrauen tanken können."
Deshalb werde sie die Rennen bei der WM-Generalprobe in Antholz ab Donnerstag auch "angriffslustig" angehen - und vielleicht klappt es ja schon dort mit ihrem ersten Saisonsieg.
(SID)
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