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Eurosport-Check zum Bundesligastart - VfL Wolfsburg: Rückkehrer Gomez schultert alle Hoffnungen

Daniel Brickwedde

Update 22/08/2016 um 12:23 GMT+2 Uhr

Vom ambitionierten Bayern-Verfolger und Pokalsieger ins bedeutungslose Mittelfeld der Liga: Der VfL Wolfsburg erlebte in der Vorsaison einen tiefen Fall, der das eigene sportliche Bild bitter relativierte. Zur neuen Saison sollte alles besser werden - die Vorbereitung lief allerdings alles andere als mustergültig. Ein Neuzugang soll es daher richten. Der Saisoncheck von Eurosport.

Mario Gomez bei seiner Vorstellung beim VfL Wolfsburg

Fotocredit: AFP

Die wichtigsten Veränderungen

Ein Umbruch war gewollt bei Wolfsburg, der Abgang von Abwehrchef Naldo dagegen nicht. Der 33-Jährige nutzte seine Ausstiegsklausel aufgrund des verpassten internationalen Wettbewerbs und folgte dem Lockruf von Schalke. André Schürrle und Max Kruse ließ der Verein dagegen bereitwillig ziehen. Beide kosteten Wolfsburg viel Geld, konnten die Erwartungen aber nicht annähernd erfüllen. Schürrle ging für 30 Millionen Euro zu Borussia Dortmund, Kruse für 7,5 Millionen Euro zu Werder Bremen.
Der Transferknüller auf Seiten der Zugänge zündete dagegen spät - dafür aber umso lauter. Mario Gomez kehrte nach seiner sportlichen Reanimation bei Besiktas Istanbul und der Europameisterschaft in die Bundesliga zurück. Ein Schnäppchen für sieben Millionen Euro - und nach all den Abgängen ein extrem wichtiger Transfer für Wolfsburg. Zuvor galten die Verpflichtungen von Verteidiger Jeffrey Bruma (13 Millionen Euro, PSV Eindhoven) und die Leihe von Sturmtalent Borja Mayoral (Real Madrid) als Sperrspitze der aufsehenerregenden Neueinkäufe. Weitere Transfers waren für 13 Millionen Euro das vielseitige Mittelfeldtalent Yannick Gerhardt (1. FC Köln), Daniel Didavi (ablösefrei, VfB Stuttgart) und Routinier Jakub Blaszczykowski (5 Millionen Euro, Borussia Dortmund).

Wer steht im Fokus?

Seine Leistungen beim VfL waren durchschnittlich, sein Auftritt bei der anschließenden Europameisterschaft dafür umso besser. Die Premier League lockte Julian Draxler mit viel Geld, doch Geschäftsführer Klaus Allofs untersagte jegliche Wechselgedanken. Draxler musste bleiben - offensichtlich gegen seinen Willen.
Der Spieler fühlte sich daraufhin von seinem Verein hintergegangen und suchte den Weg an die Öffentlichkeit. Ein umstrittener Vorstoß, der sowohl ihm als auch Wolfsburg schadete. Mittlerweile ist die Sache von Vereinsseite abgehakt. Wie sehr sie Draxler noch beschäftigt, wird die Saison zeigen.
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Julian Draxler reiste nicht mit nach Malmö

Fotocredit: SID

So lief die Vorbereitung

Wolfsburg machte mehr neben, als auf dem Platz von sich Reden. Zwischenzeitlich wirkte es, als würde dem Verein der gesamte Kader um die Ohren fliegen. Neben Draxler rankten sich Wechselabsichten um Ricardo Rodriguez, Bas Dost, Daniel Caligiuri, Dante und Luiz Gustavo - mal mehr und mal weniger seriös. Eine reibungslose Vorbereitung auf die Saison sieht anders aus.
Rein sportlich konnte der VfL die beiden letzten schweren Tests gegen Malmö FF (1:0) und AS Saint-Etienne (1:0) gewinnen. Die Richtung stimmte - wenn auch noch nicht vollends. Ungeklärt ist noch die Torwartfrage zwischen Diego Benaglio und Koen Casteels. Überschattet wurde die Vorbereitung zudem durch eine schwere Verletzung von Josuha Guilavogui (Halswirbelbruch).

Wo könnte es Probleme geben?

Besonders im Spiel nach vorne zeigte sich Wolfsburg in der Vorsaison zu statisch und ausrechenbar. Der Offensive fehlte es an Tempo, Ideen und Spielfluss. Hecking muss hier neue Ansätze finden, um dem Spiel nach vorne frische Impulse zu geben. Außerdem bleibt abzuwarten, wie sich die ganzen Störfeuer in der Vorbereitung auf das Mannschaftsgefüge ausgewirkt haben.

Die beste Elf

VfL Wolfsburg

Die Eurosport-Prognose

Das Anspruchsdenken in Wolfsburg ist immer noch groß: International soll es bitte am Ende der Saison wieder sein. Ein klares Zeichen in der unruhigen Vorbereitung war daher der Transfer von Mario Gomez. Alleine sein Name verschafft dem Verein deutlich mehr Reputation - und lässt eine zuvor labile Ausgangslage plötzlich wieder aussichtsreich erscheinen.
Mit seiner wieder gewonnen Form und seinem Torinstinkt kann Gomez zum entscheidenden Gradmesser einer erfolgreichen Saison werden. Für Wolfsburg geht es daher wieder in den internationalen Wettbewerb. Welcher Wettbewerb, das hängt auch davon ab, wie andere Leistungsträger mitziehen.
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