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BVB: Die Verletzung von Dan-Axel Zagadou und die Folgen

Tom Müller

Update 17/04/2020 um 08:58 GMT+2 Uhr

Auch wenn der Spielbetrieb in der Bundesliga aufgrund der Corona-Pandemie weiter ruht, trifft die Verletzung von Dan-Axel Zagadou den BVB an einer empfindlichen Stelle. Ob die Dortmunder im möglichen Saisonendspurt auf den Franzosen bauen können, ist unsicher. Favre muss vorerst umbauen. Und auch langfristig schrillen die Alarmglocken, was das Personal in der favorisierten Dreierkette betrifft.

Dan-Axel Zagadou, Manuel Akanji und Mats Hummels vom BVB

Fotocredit: Getty Images

Diese Meldung hätte unter anderen Umständen sicher für noch größere Beunruhigung in Dortmund gesorgt.
Der BVB muss bis auf Weiteres auf Innenverteidiger Dan-Axel Zagadou verzichten. Wie der Klub am Mittwoch bekannt gab, habe sich der junge Franzose "eine Außenbandverletzung im linken Knie" zugezogen. Wie lange er genau fehlen wird, ist unklar.
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Sowohl für Zagadou, der sich in der Rückrunde mit starken Leistungen einen Stammplatz in der Dreierkette erspielt hatte, als auch für das Team von Lucien Favre eine bittere Nachricht. Noch alarmierender wäre die Situation, würde der BVB – wie normalerweise im April – um die internationalen Plätze oder gar die Meisterschaft kämpfen.
Da die Bundesliga aufgrund des Coronavirus noch bis mindestens 3. Mai - und womöglich darüber hinaus - pausieren wird, darf Zagadou zwar hoffen, im Saisonendspurt noch einmal eingreifen zu können. Verlassen kann sich der BVB darauf aber nicht.
Die Verletzung des 20-Jährigen wirft zwangsweise Fragen in der gerade stabilisierten Defensive auf. Schaut man etwas genauer auf die Kaderzusammenstellung bei den Westfalen, bleiben Favre gar nicht so viele Optionen.

Wer ersetzt Zagadou? Fragezeichen hinter Akanji

Für den Schweizer Coach beginnt nun die Bastelarbeit. Neben Abwehrchef Mats Hummels war Zagadou als einziger in der seit Dezember praktizierten Dreierkette durchgängig gesetzt und sorgte als linker Innenverteidiger vor der Spielpause für die lange vermisste Sicherheit (nur ein Gegentor in den vergangenen vier Bundesligaspielen).
Da zuletzt Routinier Lukasz Piszczek für Manuel Akanji als rechter Part der Dreierkette in die erste Elf rochiert war, stünde Letzterer als logische Alternative für den verletzten Zagadou bereit.
Allerdings konnte sich Akanji in der laufenden Saison bislang nicht als zuverlässiger Baustein empfehlen und war nicht zuletzt wegen mehrerer individueller Fehler aus der Startformation geflogen.

Can auf anderer Position gebraucht

Auch Neuzugang Emre Can bietet Favre eine attraktive Option. Der 26-Jährige ist in der Defensive flexibel einsetzbar und bekleidete die Position in der Innenverteidigung bereits in der deutschen Nationalmannschaft und beim FC Liverpool.
Allerdings entpuppte sich Can zuletzt als perfektes Pendant zu Axel Witsel auf der Doppelsechs. Favre wird ihn nur ungern von dieser Position abziehen, zumal der Schweizer ohnehin kein Freund von unnötigen Experimenten ist.
Bleibt Leonardo Balerdi, der seit seinem Wechsel im Januar 2019 gerade einmal 19 Minuten bei den Profis mitwirken durfte. Favre hat es bislang verpasst, den 21-jährigen Argentinier ins Team einzuführen. Es spricht vieles dagegen, dass ihn der Trainer jetzt plötzlich ins kalte Wasser wirft.
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Bislang keine Option für Lucien Favre beim BVB: Leonardo Balerdi

Fotocredit: Getty Images

Dortmund braucht mehr Alternativen in der Innenverteidigung

Eine der vorgestellten Optionen wird Favre dennoch ziehen müssen. Wirklich zufrieden kann der Coach damit jedoch nicht sein, was zwangsläufig die Frage aufwirft: Wie stellt sich der BVB generell die Zukunft in der Abwehr vor?
Hält Favre an der Dreierkette auch über die Saison hinaus fest, wovon angesichts der jüngsten Erfolge auszugehen ist, fehlt den Schwarz-Gelben noch das ein oder andere Puzzleteil.
Selbst mit einem fitten Zagadou steht mindestens hinter einer der drei Stammpersonalien im Abwehrverbund ein Fragezeichen. Piszczeks Vertrag läuft im Sommer aus, seine Zukunft ist ungewiss.
Selbst wenn die Borussia den Polen für eine weitere Saison bindet, ist eine Dreifachbelastung für einen 34-Jährigen allein schon in der Theorie mit Vorsicht zu genießen. Auch um Akanji ranken sich immer wieder Wechselgerüchte.

Schlägt der BVB im Sommer auf dem Transfermarkt zu?

Abhilfe schaffen könnte in diesem Zusammenhang eine Rückkehr von Leihspieler Ömer Toprak. Die Kaufpflicht von Werder Bremen tritt nur ein, sollten die Hanseaten die Klasse halten, was angesichts von acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer fraglich ist. Fix mit Toprak planen kann der BVB aber freilich nicht.
Dortmund ist also gut beraten, auf dem Transfermarkt die Augen offen zu halten, will man auch in der kommenden Saison wieder erfolgreich in drei Wettbewerben angreifen.
Antonio Rüdiger wäre ein Kandidat. Laut "Sky"-Informationen beobachten die Schwarz-Gelben die Situation des deutschen Nationalspielers genau. Allerdings müsste Dortmund wohl an die finanzielle Schmerzgrenze gehen, um den 27-Jährigen vom FC Chelsea loszueisen.
Wahrscheinlicher wäre da schon Loïc Bessile von Girondins Bordeaux, den der BVB nach Informationen der "L'Équipe" bereits zu einem Probetraining eingeladen haben soll.
Zwar bestritt der 21-Jährige bislang noch kein Profi-Spiel in Frankreich, doch das hielt die Westfalen schon in jüngerer Vergangenheit nicht von einem Transfer ab, wenn die Scoutingabteilung von einem Spieler wirklich überzeugt war.
Bestes Beispiel dafür war 2017 die Verpflichtung eines unbekannten Franzosen von Paris Saint-Germain B. Sein Name: Dan-Axel Zagadou.
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