BVB: Wer bleibt, wer geht? Ungewisse Zukunft für Götze, Bürki und Co. in Dortmund
VonRobert Bauer
Update 10/04/2020 um 14:53 GMT+2 Uhr
Der kommende Transfersommer wirft bei Borussia Dortmund schon jetzt seine Schatten voraus. Neben Mario Götze, dessen Abgang wohl unvermeidlich ist, sieht sich der BVB mit etlichen weiteren Personalentscheidungen konfrontiert. Schließlich stehen gleich mehrere Stars vor einer ungewissen Zukunft. Eurosport.de nimmt die wichtigsten Personalien im Hinblick auf den anstehenden Sommer unter die Lupe.
Würfeln statt Kicken - so lautet derzeit das Motto bei den Stars von Borussia Dortmund. Statt schweißtreibenden Trainingseinheiten auf dem grünen Rasen vertreibt sich die Mannschaft von Trainer Lucien Favre gegenwärtig die Zeit mit dem vereinsinternen "Stubenzocker Kniffel-Cup".
Während der Spielbetrieb in der Bundesliga nach wie vor ruht, laufen die Planungen für die kommende Saison auf Hochtouren. Schließlich stehen einige BVB-Stars vor einer ungewissen Zukunft.
Eurosport.de nimmt die wichtigsten Personalien im Hinblick auf den kommenden Transfersommer unter die Lupe.
Mario Götze (Vertrag bis 30.06.2020)
Ein Abschied des 27-Jährigen aus Dortmund galt schon länger als beschlossene Sache - der jüngste Berater-Wechsel dürfte einen Abgang im Sommer nun besiegelt haben. "Ich habe mich nach intensiven Überlegungen dazu entschieden, mich in der sportlichen Planung meiner Karriere neu aufzustellen", wird Götze in der "Bild"-Zeitung zitiert.
Die Verantwortlichen des BVB haben bereits signalisiert, dass sie den Vertrag des einstigen WM-Helden nicht verlängern werden, weshalb er den Verein im Sommer aller Voraussicht nach ablösefrei verlassen wird. Wohin es Götze zieht, ließ er bislang jedoch offen:
Was die sportliche Zukunft bringt, wird sich erst zeigen, wenn wieder ein wenig Normalität eingekehrt ist.
Zuletzt wurde Götze mit einem Transfer in die italienische Seria A in Verbindung gebracht. Besonders die AS Rom soll an einer Verpflichtung interessiert sein.
Eurosport-Prognose: Er geht.
Roman Bürki (Vertrag bis 30.06.2021)
Der Schweizer bestätigte kürzlich, dass die Gespräche über eine Ausdehnung seines Kontraktes derzeit auf Eis liegen.
"Wir tauschen uns darüber aus, was möglich ist. Noch haben wir uns da nicht gefunden. Jetzt in der Corona-Pause ist es aber das Wichtigste, dass wir gut durch diese schwierige Phase kommen. Danach werden wir weiter miteinander sprechen", so der 29-Jährige.
Trotzdem geht die Tendenz offensichtlich klar in Richtung Vertragsverlängerung. Schließlich spielt Bürki gegenwärtig seine stärkste Saison beim BVB seit seinem Wechsel vom SC Freiburg im Sommer 2015. "Roman ist ein außergewöhnlicher Rückhalt und sehr stabil“, lobte Sportdirektor Michael Zorc seinen Schlussmann zum Ende der Hinrunde.
Grundsätzlich ist das Interesse auf beiden Seiten groß, dass es zeitnah zu einer Einigung kommt. Bürki betonte bereits zu Saisonbeginn, dass er sich beim BVB wohlfühle und dem Klub viel zu verdanken habe. Er könne sich daher "im Moment nichts anderes vorstellen, als bei Borussia Dortmund zu verlängern."
Zum Leidwesen seines Stellvertreters Marwin Hitz, dessen Kontrakt beim BVB ebenfalls 2021 ausläuft.
Eurosport-Prognose: Vertragsverlängerung.
Marcel Schmelzer (Vertrag bis 30.06.2020)
Ein Fragezeichen steht weiter hinter der Zukunft des ehemaligen BVB-Kapitäns. Der 31-Jährige spielt ähnlich wie in der Vorsaison in den Planungen von Trainer Favre überhaupt keine Rolle mehr (drei Einsatzminuten). So verwundert es kaum, dass Schmelzer bereits im vergangenen Sommer unmittelbar vor einem Abschied stand.
"Es war von meiner Seite aus alles geklärt mit einem Verein aus dem Ausland, der mir darüber hinaus eine Arbeit als Trainer in einem hoch angesehenen Trainingskomplex ermöglicht hätte - parallel zum Trainings- und Spielbetrieb“, erklärte der Linksverteidiger. Der BVB verweigerte Schmelzer jedoch damals die Freigabe:
Das hatte ich zu akzeptieren, auch wenn ich sehr enttäuscht war. Weil ich damals schon das Gefühl hatte, dass ich kaum Einsatzchancen erhalten würde. Und so kam es ja auch.
Eine Vertragsverlängerung scheint aufgrund der fehlenden sportlichen Perspektive nahezu ausgeschlossen. Der einstige Double-Held muss sich in den kommenden Monaten voraussichtlich erneut auf Vereinssuche begeben.
Eurosport-Prognose: Dieses Mal geht er wirklich.
Lukasz Piszczek (Vertrag bis 30.06.2020)
Der Pole ist trotz seines fortgeschrittenen Fußballalters von 34 Jahren nach wie vor ein Leistungsträger im Abwehrverbund der Borussia. Der Routinier profitierte dabei von der taktischen Umstellung im Laufe der Saison auf ein 3-4-3-System, wo er seit jeher in der defensiven Dreierreihe gesetzt ist.
Beim 2:1-Hinspielsieg in der Champions League gegen Paris Saint-Germain stellte er zudem unter Beweis, dass er noch immer zu Leistungen auf allerhöchstem Niveau im Stande ist.
"Lukasz ist auf und neben dem Platz ein riesiges Vorbild, auch ohne ein Lautsprecher zu sein. Er hat in den Wochen beispielhaft gezeigt, dass er nicht zum alten Eisen gehört. Wir sind froh, ihn zu haben", schwärmte Zorc kürzlich von seinem Routinier.
Die Verantwortlichen der Schwarz-Gelben haben bereits erste Gespräche mit Piszczek über eine Ausdehnung seines Kontraktes geführt. Es deutet somit vieles darauf hin, dass der BVB das Arbeitspapier des Urgesteins über den Sommer hinaus noch einmal verlängern.
Eurosport-Prognose: Vertragsverlängerung.
Achraf Hakimi (Leihende am 30.06.2020)
Eine der zentralen Personalfragen des BVB in den kommenden Monaten. Der 22-Jährige spielt auf der rechten Außenbahn der Borussia bislang eine bärenstarke Saison (sieben Tore, zehn Vorlagen) und hat sich zu einem echten Fixpunkt in der Offensive entwickelt.
Trotzdem wird Hakimi aller Voraussicht nach im Sommer seine Zelte in Dortmund abbrechen und zu Real Madrid zurückkehren. Zuletzt kursierten bereits Gerüchte über eine mögliche Vertragsverlängerung des Marokkaners bei seinem Stammverein. Hakimis Berater Alejandro Camano verwies etwaige Medienberichte jedoch deutlich ins Reich der Fabeln:
Das entbehrt jeglicher Grundlage. Der Vertrag bei Real Madrid ist immer noch der, den wir 2017 ausgehandelt haben und bis 2022 läuft.
Fakt ist, Dortmund würde den 22-Jährigen gerne langfristig unter Vertrag nehmen. Jedoch entscheidet einzig und alleine Real Madrid über die Zukunft des Flügelflitzers. Eine Rückkehr in die spanische Hauptstadt ist nach derzeitigem Stand wohl das realistischste Szenario.
Eurosport-Prognose: Real lässt ihn nicht bleiben.
Giovanni Reyna (Vertrag bis 30.06.2021)
Der erst 17-Jährige ist die Neuentdeckung im Kader der Borussia. Der US-Amerikaner hat sich unter Favre schnell zu einem wichtigen Spieler entwickelt. So stand er bereits in acht Bundesligaspielen, in der Champions League gegen Paris und im Pokal auf dem Platz.
Im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse (2:1 gegen PSG) gelang ihm zudem sein erster Assist als BVB-Profi. Trotz der großen Konkurrenz auf der linken Außenbahn ist Reyna von seinen Qualitäten überzeugt:
Ich bin ein ziemlich selbstbewusster Junge. Ich habe mich bereit gefühlt für diese Herausforderung und habe in mir gespürt, dass ich es schaffen kann.
Der Youngster ist die Zukunftshoffnung der Borussia, weshalb ein Vergleich mit dem Ex-Dortmunder Christian Pulisic oder Mannschaftskollege Jadon Sancho oftmals nicht lange auf sich warten lässt. Mit gerade einmal 17 Jahren steht Reyna jedoch noch ganz am Anfang seiner Karriere.
Er täte somit gut daran, langfristig beim BVB zu verlängern, um sich in aller Ruhe zu entwickeln.
Eurosport-Prognose: Neuer Vertrag beim BVB.
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