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FC Schalke 04: Michael Gregoritsch trumpft gegen Gladbach auf und ist heiß auf Bayern

Andreas Morbach

Update 18/01/2020 um 11:23 GMT+1 Uhr

Der Neuzugang des FC Schalke 04, Michael Gregoritsch, legte mit einem Assist und einem Treffer beim Rückrundenauftakt gegen Borussia Mönchengladbach einen Einstand nach Maß hin. Doch den S04-Coach David Wagner interessierte bei der Premiere des Österreichers vor allem sein Defensivverhalten. Die Maßnahme scheint offenbar Früchte zu tragen. Nun wartet der FC Bayern München in der kommenden Woche.

FC Schalke 04 - Feature

Fotocredit: SID

Aus Gelsenkirchen berichtet Andreas Morbach
Lange nach allen anderen hatte Michael Gregoritsch sein Tagespensum vollendet – und nun stand er in der Schalker Arena etwas ratlos vor der langen Treppe hinauf in die oberen Etagen. "Wo geht’s denn hier zum Blauen Salon?", fragte der Neu-Gelsenkirchener in die Runde. Woraufhin eine Mitarbeiterin des Klubs rasch einen ortskundigen Herrn organisierte. "Hier ist ein Landsmann von dir", flötete die Dame dem langen Österreicher schließlich zu. Und sogleich nahm Alessandro Schöpf, seit Januar 2016 bei den Königsblauen, den Teamkollegen Gregoritsch mit zum Treffpunkt der S04-Kicker nach Heimspielen.

Demütiger Debütant

Wie besonders dieses erste Heimspiel beim neuen Verein für ihn war, betonte der gebürtige Grazer vor seinem Abmarsch nach oben immer wieder. Kein Wunder, hatte er beim 2:0 gegen Vize-Herbstmeister Gladbach nach einer vergebenen Großchance in der sechsten Minute doch einen Einstieg hingelegt, über den Schalke-Trainer David Wagner sagte:
Ein Tor und ein Assist beim Debüt – viel schöner geht’s nicht.
Musterschüler Gregoritsch stand derweil mit seinem schwarzen, ordentlich über beide Schultern gelegten Rucksack und einer über beide Ohren gezogenen Wollmütze da und dankte immer wieder artig für die lobenden Worte rundherum. Auch dem Sturmkollegen Benito Raman, der vier Meter links von ihm ein Interview gab, rief er ein deutlich vernehmbares "Danke noch mal" zu – für den Pass, den der schmale Dauersprinter aus Belgien Gregoritsch vor dessen 2:0 serviert hatte.

Einseitiges Videometarial zur Begrüßung

Ehe es zu solch ersprießlichem Miteinander kommen konnte, mussten auf dem Berger Feld allerdings erst ein paar grundsätzliche Dinge geklärt werden. "Als wir uns getroffen haben, habe ich ihm Szenen von unserem Spiel gezeigt. Das waren nur Verteidigungsszenen, nicht eine Offensivszene. Szenen von unseren Stürmern, wie sie verteidigen. Ich habe ihn gefragt: 'Willst du das machen, kannst du das machen?'", berichtete Chefcoach Wagner – und fügte streng hinzu:
Die Frage musste ich schon stellen. Denn bisher hat er das noch nicht ganz so häufig gezeigt. Und er ist 25 Jahre alt.
In Augsburg kam Gregoritsch in der Hinrunde kaum noch zum Einsatz, war aufgrund öffentlich geäußerter Wechselabsichten zwischenzeitlich sogar suspendiert. Seit er im Sommer 2012 vom Kapfenberger SV in die Bundesliga zu Hoffenheim wechselte, hat
Das ist eine Riesenchance, die ich hier bekommen habe. Die muss ich nutzen.

Ungeahnte Gefühle

Das Leihgeschäft des Revierklubs mit dem FCA läuft zunächst bis zum Sommer – und eröffnet dem 17-maligen österreichischen Nationalspieler direkt neue Perspektiven. Mit ihren 33 Zählern – genau so viele wie am Ende der Vorsaison – haben sich die Schalker längst ganz oben in der Liga festgebissen. Und mit dem frisch gewonnenen Selbstbewusstsein aus dem Gladbach-Spiel reisen sie am nächsten Wochenende zum FC Bayern.
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"Wir brauchen uns nicht zu verstecken – auch wenn wir natürlich wissen, dass das ein brutal guter Gegner ist. Es ist aber auch ein schönes Gefühl – das ich bisher noch nicht kannte –, im oberen Tabellendrittel zu stehen, nach München zu fahren und zu wissen: Hey, das ist ein Spitzenspiel", betont Gregoritsch forsch. Und auch Übungsleiter Wagner erwähnt schnippisch:
Im Moment schreit keiner ‘Hurra‘, wenn er gegen uns antreten muss. Wir freuen uns auf das Spiel.

Neue Tiefe, neue Schärfe

Als Stürmer auch intensiv zu verteidigen, habe Gregoritsch bislang „nicht auf der Festplatte“ gehabt, erklärt der 48-Jährige noch. "Und wir spulen das gerade drauf." Auf der anderen Seite trägt der Winterzugang aus Augsburg aber auch neue Qualitäten in das Schalker Spiel hinein. Sein exzellenter Steilpass auf Raman Mitte der ersten Halbzeit oder die kluge Torvorbereitung von Suat Serdars 1:0 zum Beispiel beinhalten das, was Wagner als "fußballschlau" bezeichnet.
Neue Ingredienzen, die die königsblauen Fans am Freitagabend prompt dazu veranlassten, den Bayern zumindest gesanglich schon mal die Lederhosen auszuziehen. Und den neuen Musterschüler Gregoritsch zu der Aussage zu verleiten:
In München ist für uns vieles, vielleicht sogar alles drin.
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