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FCB: Sven Ulreich sucht nach Transfer von Alexander Nübel wohl einen neuen Klub

Marc Hlusiak

Update 22/01/2020 um 14:43 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern hat mit Alexander Nübel den designierten Nachfolger von Manuel Neuer im Tor verpflichtet. Gleichzeitig verdrängt der junge Keeper den bisherigen Ersatztorhüter Sven Ulreich von der ohnehin schon komplizierten Position hinter Bayerns Nummer eins. Ulreich wird sich daher im Sommer umschauen, dem Rekordmeister mit großer Wahrscheinlichkeit den Rücken kehren. Optionen gibt es zuhauf.

Sven Ulreich vom FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Dass Sven Ulreich ein verlässlicher Ersatzmann ist, hat er in der Vergangenheit zu Genüge bewiesen. In der Saison 2017/2018 spielte er als quasi Nummer eins des FC Bayern durch. Manuel Neuer fiel wegen eines Mittelfußbruchs ab dem fünften Spieltag aus, Ulreich sprang ein und überzeugte so sehr, dass er am Saisonende sogar in die Diskussion um ein WM-Ticket rutschte.
Ein Jahr später, als Neuer mit einem Muskelfaserriss zum Saisonende fünf Spiele aussetzte, war Ulreich zur Stelle und tütete im engen Meisterkampf mit dem BVB den Titel ein. Ein Rückhalt, wie man ihn sich wünscht.
Trotzdem griff der Rekordmeister in der Winterpause bei einem der größten deutschen Torwarttalente zu, verpflichtete Alexander Nübel vom FC Schalke 04 und gab Ulreich damit indirekt den Laufpass. Denn in der Frage, wer ab der kommenden Saison das Tor der Münchner hütet, ist eine Antwort ausgeschlossen: Sven Ulreich.

Ulreich kämpferisch – aber hoffnungslos

"Ich habe beim FC Bayern ab Sommer noch ein Jahr Vertrag und auch in diesem Verein gilt das Leistungsprinzip", gibt sich der 31-Jährige im Interview mit "Sport1" dennoch kämpferisch. Er scheue keinen Konkurrenzkampf.
Aussagen, die er treffen muss. Jedoch eher, um seine tadellose Einstellung etwaigen neuen Arbeitgebern zu demonstrieren, als sich ernsthaft auf eine sportliche Auseinandersetzung mit Neuer und Nübel einzulassen. An eine ernsthafte Chance im Bayern-Kasten zu glauben, wäre naiv.
Das weiß auch Ulreich, der seine Enttäuschung offen zugibt: "Klar ist man selbst enttäuscht, wenn der Verein sich zu dem Transfer eines weiteren Torhüters entschließt", verrät der ehemalige Stuttgarter, auch wenn er die Verpflichtung aus Vereinssicht durchaus nachvollziehen kann.
Wenn ein Torwart wie Alexander Nübel ablösefrei zu haben ist und über dieses Potenzial verfügt, dann muss man ihn holen. Das ist legitim.

Rückkehr zum VfB oder Vereinstausch mit Nübel?

Hansi Flick bezeichnete seinen Ersatzmann ob seiner kompromisslosen Loyalität zuletzt als "überragend". Eine Type wie Ulreich dürfte auf dem Torhütermarkt begehrt sein – ob in der Bundesliga oder im Ausland. Für Ulreich dürfte es nach viereinhalb Jahren hinter deutschlands bestem Keeper vor allem darum gehen, zuspielen.
"Wenn sich für mich die Möglichkeit ergibt, woanders regelmäßig zu spielen oder zumindest regelmäßiger als hier, dann würde ich wechseln und diesen Schritt machen wollen", so Ulreich deutlich gegenüber "Sport1".
In der Bundesliga dürfte das auf einige Vereine zutreffen. Zwar nicht im obersten Regal, aber durchaus für ambitionierte Teams in Lauerstellung. Auch der FC Schalke muss sich für die kommende Saison etwas einfallen lassen. Ob Markus Schubert zur Dauerlösung wird, muss er erst noch beweisen.
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Auch eine Rückkehr zum VfB Stuttgart, die in der kommenden Saison wieder in der Bundesliga spielen könnten, wäre interessant. Im Ländle steht derzeit der junge Schweizer Gregor Kobel (22) im Tor. Durchaus jemand, der von der Erfahrung eines Ulreichs neben ihm profitieren könnte.

Ulreich: "Für alles offen"

Ulreich selber sei "für alles offen" und könne sich "auch den Schritt ins Ausland vorstellen". Mit 31 ist er dafür noch längst nicht zu alt. Deutsche Torhüter werden europaweit geschätzt – nicht erst seit Keeper wie Bernd Leno (FC Arsenal), Kevin Trapp (PSG) oder Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) international für Aufsehen sorgten. Auch Ulreich hat seine Klasse bei einem Topklub unter beweis gestellt, gilt zudem als pflegeleicht und loyal. Ein großes Risiko birgt seine Verpflichtung daher nicht, zumal er mit nur noch einem Jahr Restvertragslaufzeit nicht die Welt kosten dürfte.
Wo auch immer es Ulreich hinverschlägt, um Titelchancen muss es bei der Suche nach einem neuen Verein jedenfalls nicht gehen. Schließlich ist er Stand jetzt vierfacher deutscher Meister und zweifacher DFB-Pokalsieger – und mindestens bis zum Ende der Saison steht er noch beim FC Bayern München unter Vertrag.
Und was, wenn er doch nicht geht?
Wenn ich bleibe, werde ich alles dafür tun, um hinter Manuel die Nummer zwei zu bleiben. Ich kann versprechen, dass ich mich voll reinhängen werde, sollte ich beim FC Bayern bleiben.
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