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BVB vs. VfB Stuttgart - Drei Dinge, die auffielen: Haaland feiert Punktsieg im Kampf der Titanen

Robert Bauer

Update 11/04/2021 um 10:33 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund hat nach einer wilden Achterbahnfahrt in Stuttgart (3:2) die Minimalchance auf die Champions-League-Ränge gewahrt. Matchwinner war dabei der erst 19-jährige Ansgar Knauff, der seine perfekte Woche damit krönte. Der Youngster sprang für Erling Haaland in die Bresche, der erneut torlos blieb. Trotzdem entschied der Norweger das Duell der Ausnahmestürmer für sich. Was uns auffiel.

Ansgar Knauff - Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Edin Terzic wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte.
Der Trainer von Borussia Dortmund nahm Matchwinner Ansgar Knauff unmittelbar nach Abpfiff in den Arm und hob ihn vor Freude sogar in die Luft.
Der 19-jährige Youngster hatte mit seinem ersten Bundesliga-Treffer dafür gesorgt, dass der BVB weiterhin in der Verlosung um die Champions-League-Plätze ist.
Nach einem packenden Offensivspektakel in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena stand am Ende ein etwas glücklicher, aber verdienter 3:2 (0:1)-Auswärtssieg für die Schwarz-Gelben zu Buche.
Was uns beim Dortmunder Erfolg in Stuttgart auffiel.

1. Knauff krönt perfekte Woche

Es ist noch nicht lange her, da hießen die Gegner des Top-Talents noch Wegberg-Beeck, SC Wiedenbrück und Bonner SC.
Nun, nur rund zwei Monate später, feierte Knauff am vergangenen Dienstag gegen niemand Geringeres als Manchester City im Viertelfinale der Champions League (1:2) sein Startelf-Debüt für die Profis von Borussia Dortmund.
Im Nachhinein betrachtet war jener Auftritt auf der größten Bühne Europas jedoch nur der vorläufige Höhepunkt eines fast kometenhaften Aufstiegs.
Der 19-Jährige entschied das schicksalsträchtige Gastspiel des BVB in Stuttgart mit einer famosen Einzelaktion (80.) und erzielte damit in seinem zweiten Bundesligaspiel sogleich seinen ersten Treffer - und das mit seinem ersten Torschuss im deutschen Oberhaus.
"Das war eine unglaubliche Woche für mich. Ich bin reingekommen und wollte unbedingt das Spiel gewinnen. Ich freue mich einfach, dass es geklappt hat", sagte Knauff im Anschluss am "Sky"-Mikrofon.
Statt auf arrivierte Kräfte wie Julian Brandt oder Thorgan Hazard zu setzen, schickte Terzic den Youngster für den angeschlagenen Marco Reus aufs Feld (67.). Eine Entscheidung, die nicht ganz frei von Risiken war, wie der BVB-Coach im Anschluss betonte.
"Der Druck liegt dann bei mir, wen ich spielen lasse. Und dann geht es darum, dass er den Mut hat. Dass er im Eins-gegen-Eins am Gegner vorbeifliegen und den Abschluss suchen kann. Das haben wir ihm mit auf den Weg gegeben und er hat es hervorragend gemacht", schwärmte Terzic von seinem Schützling.
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Erling Haaland (links) wirft Ansgar Knauff (beide Borussia Dortmund) um

Fotocredit: Getty Images

2. Haaland feiert Punktsieg im Kampf der Titanen

An mangelndem Einsatz hat es bestimmt nicht gelegen, dass Erling Haaland auch im dritten Pflichtspiel in Folge ohne eigenen Torerfolg blieb.
Der Norweger rieb sich als Alleinunterhalter an vorderster Front auf und bestritt mit 13 Zweikämpfen die meisten direkten Duelle aufseiten der Schwarz-Gelben, von denen er beeindruckende neun für sich entschied. Ernsthafte Gefahr strahlte er am Samstagabend aber nur selten aus.
Dass es jedoch trotzdem ein gelungener Arbeitstag für Haaland war, lag an seinen neu entdeckten Assist-Qualitäten. Der 20-Jährige initiierte nicht nur mit einer geschickten Körpertäuschung die zwischenzeitliche 2:1-Führung durch Reus, sondern bereitete auch den Siegtreffer des eingewechselten Knauff vor.
Aufgrund des 3:2-Auswärtserfolgs trug Haaland somit einen knappen Punktsieg im Duell der Schwergewichte mit Stuttgarts Torjäger Sasa Kalajdzic davon.
Dabei hatte der Österreicher alles dafür getan, um etwas Zählbares im Schwabenland zu behalten. Der 23-Jährige brachte seine Farben mit einer tollen Kopfball-Bogenlampe früh in Front (17.) und hatte auch beim Treffer von Daniel Didavi zum 2:2 (78.) seine Beine im Spiel, als er im Mittelfeld einen verunglückten Pass von Mateu Morey abfing.
Trotz seines insgesamt starken Auftritts sollte es letztlich nicht für einen Punktgewinn reichen - zum Ärger des Angreifers. "Wir haben ein gutes Spiel gegen einen guten Gegner gemacht. Dann haben wir uns in einigen Situationen auch ungeschickt angestellt, das war dann zu einfach für Dortmund. Das dritte Gegentor müssen wir besser verteidigen. Ich glaube, ein Punkt wäre nicht so unverdient gewesen", sagte Kalajdzic.
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Sasa Kalajdzic (VfB Stuttgart) erzielt die zwischenzeitliche 1:0-Führung gegen Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

3. Dortmunds zwei Gesichter

Obwohl sich die laufende Bundesliga-Spielzeit bereits in ihrem Spät-Herbst befindet, wird man aus diesem BVB nach wie vor nicht wirklich schlau.
Fast im wöchentlichen Rhythmus wechseln sich enttäuschende Auftritte wie bei der 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt mit überzeugenden Vorstellungen wie in der Königsklasse in Manchester (1:2) ab.
Damit sollte nun Schluss sein, wie Coach Terzic im Vorfeld Partie ankündigte. "Wir haben uns vorgenommen, das Champions-League-Gesicht auch noch sieben Mal in der Bundesliga zu zeigen, dann ist noch alles möglich", zeigte sich der künftige Co-Trainer von Marco Rose bei "Sky" optimistisch.
Einzig im ersten Durchgang war davon nur recht wenig zu sehen. Der BVB agierte streckenweise viel zu ideenlos und hatte im Aufbau große Probleme mit dem aggressiven Pressing der Hausherren. Folgerichtig stand nach 45 Minuten ein 0:1-Rückstand auf der Anzeigetafel.
Erst in der zweiten Halbzeit zeigte der BVB das von Terzic heraufbeschworene "Champions-League-Gesicht". Die Gäste kamen wie ausgewechselt aus der Kabine und drehten die Partie innerhalb von nur fünf Minuten durch Tore von Jude Bellingham (47.) und Reus (52.). Fortan agierten die Schwarz-Gelben zielstrebiger und auch in den Zweikämpfen griffiger, kurzum einfach entschlossener.
"Sie sind von Anfang an in der zweiten Halbzeit aggressiver draufgegangen - nicht nur hingegangen, sondern draufgegangen. Das war der Unterschied zur ersten Halbzeit", lobte "Sky"-Experte Lothar Matthäus.
In die gleiche Kerbe schlug auch Terzic. "Der Wille hat bis zum Ende gestimmt. In der zweiten Halbzeit waren wir deutlich mutiger in Ballbesitz und haben sehr schöne Tore erzielt", konstatierte er.
Ein etwaiger Auftritt wird auch am Mittwoch im Viertelfinal-Rückspiel gegen Manchester City (21:00 Uhr im Liveticker) nötig sein - nur eben über die komplette Spielzeit.
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