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Giro d'Italia: Lennard Kämna greift nach dem Rosa Trikot - 7. Etappe bietet beste Chance zum Sprung an die Spitze

Andreas Schulz

Update 13/05/2022 um 10:17 GMT+2 Uhr

Lennard Kämna spricht nicht darüber - aber der Plan ist klar: Der Giro-Etappensieger vom Ätna hat das Rosa Trikot fest im Visier. Die 7. Etappe bietet ihm für den Sprung an die Spitze mit ihrem schweren Profil eine ideale Gelegenheit. Sein Rennstall gibt ihm dabei volle Rückendeckung: "Wenn er die Chance sieht, hat er vom Team alle Freiheiten und Unterstützung", so Bora-Sportchef Rolf Aldag.

"Muss eine Option sein": Kämna kämpft um das Rosa Trikot

Seit seinem Triumph bei der Bergankunft am Vulkan auf Sizilien hat Kämna sein nächstes Ziel fest in den Blick genommen - ohne Worte darüber zu verlieren. Seine Auftritte auf den Etappen seitdem sprachen für sich.
An beiden Tagen hat er in den Zwischensprints im Kampf um die Bonussekunden mitgemischt, am Donnerstag so eine Sekunde Zeitgutschrift erkämpft. Damit fehlen noch 38 Sekunden in der Gesamtwertung zu Spitzenreiter Juan Pedro Lopez. Der Spanier ist gewarnt, am Freitag wird Kämna die Etappe über vier Anstiege zur Attacke nutzen.
"Er hat einen Renninstinkt, für ihn muss man nicht viel entscheiden, sondern ihn nur begleiten und unterstützen", erklärt Experte Aldag im Gespräch mit Eurosport.de die Qualitäten des Ausnahmetalents. Im direkten Duell mit Lopez traut er seinem Schützling den Coup durchaus zu.
"Ich glaube, er kann das. Er ist auch technisch superstark. Lopez wird zwar die volle Unterstützung seines Teams haben, aber wenn es im Finale chaotisch und hektisch wird, ist Lennard der explosivere Fahrer. Ob es dann reicht, um die 38 Sekunden rauszuholen, muss man sehen."
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Kämna stürmt zum Sieg: Das Finale der Bergankunft am Ätna

Aldag: "... dann gibt es das Go für Kämna"

Für Aldag schließen sich der Griff nach dem maglia rosa und die übergeordneten Ziele des Teams nicht aus. "Bei Bora gibt es diese Dreierspitze mit Wilco Kelderman, Emanuel Buchmann und Jai Hindley - die sind alle in Form, waren beim Ätna vorne dabei und fahren ein gutes Rennen - davon rücken wir nicht ab und das wollen wir nicht gefährden. Aber wenn sich die Chance für Lennard bietet, denke ich, dass die Jungs im Teamwagen das Go geben."
"Es muss sich anbieten", betont Aldag, doch "Lenni hätte es mehr als verdient". Er setzt auf die taktischen Qualitäten des 25-Jährigen, den er in entscheidenden Rennsituationen als "Killer" bezeichnet. "Wenn er den Träger des Rosa Trikots in Schwierigkeiten sieht, eine Chance für sich wittert und losfährt, dann ist das für uns ja nicht negativ. Das nimmt unseren anderen drei Fahrern nichts weg und von daher hat er sehr viele Freiheiten."
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Taktik-Analyse vor 7. Etappe: Diesen Vorteil hat Kämna gegen López

Giro: Rosa Trikot als Trumpf auf 8. Etappe

Stratege Aldag hat dabei schon die folgende 8. Etappe am Samstag im Hinterkopf, bei der Bora von der möglichen Eroberung des Rosa Trikots direkt profitieren könnte.
"Man muss sich auch in eine gute Position bringen für den Tag danach: Denn der sieht zwar leicht aus, ist aber super technisch und nicht ungefährlich. Wenn man also das Rosa Trikot hat, kann man da vorne fahren und das Rennen kontrollieren."
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Giro-Strecke - Kurs & Profil der 8. Etappe: Hartes Kriterium in Neapel

Giro-Optionen: Bora sieht keine Qual der Wahl

Das Rosa Trikot in Reichweite, die drei Kapitäne bestens platziert, dazu die Spitzenposition in der Bergwertung und Teamwertung: Wie priorisiert Team Bora-hansgrohe diese diversen Optionen und Ziele?
Für Aldag eine Frage, die sich - zumindest jetzt - so noch nicht stellt: "Wir müssen keine Prioritäten setzen, diese Luxus-Situation wird sich über die drei Wochen von selbst entwickeln. Jetzt müssen wir noch keine Entscheidung treffen", meint der Ex-Profi.
Sollte Kämnas Plan am Freitag aufgehen, wäre er der erste deutsche Fahrer seit André Greipel 2017, der die Spitze beim Giro erobert - und der erst achte Profi aus Deutschland in der über einhundertjährigen Geschichte der Italien-Rundfahrt.
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Tanzt Bora auf zu vielen Hochzeiten? Das sagen die Eurosport-Experten

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