Auf geht’s zur 11. Etappe der 101. Tour de France. Wir hoffen, dass alle Fans den Ruhetag gut überstanden haben. Die heutige Etappe bietet welliges und vor allem gefährliches Terrain. Über zahlreiche unklassierte Anstiege nähern sich die Fahrer einem Finale das gleich mit drei Bergpreisen der 3. und einem der 4. Kategorie versehen ist. Dann folgt sogar noch ein kurzer Stich, von dem aus es dann aber rund 10 Kilometer bergab geht, ehe ein kurzes Flachstück bis ins Ziel folgt.

Der Vorsprung des Trios geht wieder auf 4:25 Minuten rauf.

Dass Nibali derzeit 2:23 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten, Richie Porte (Sky), hat, wissen die meisten. Aber dass er auf den Letzten des Gesamtklassements 2:21:01 Stunden Vorsprung hat, das dürfte nicht jedem geläufig sein. Auf dem letzten Platz lag vor der Etappe als 180. der Chinese Cheng Ji, der aber gleichzeitig auch Erster ist: Erster Chinese bei der Tour.

Blicken wir noch einmal auf den gestrigen Ruhetag, an dem Michael Shcär seinen Foto-Blog fortsetzte.

Der Abstand des Spitzentrios zum Feld pendelt nach wie vor um 4:05 Minuten.

Sagan wird es verschmerzen können, er hat jetzt 128 Punkte Vorsprung zu Coquard, 135 zu Kittel.

Greipel sicherte sich die 13 Punkte als Bester des Feldes vor Kittel (11), Kristoff (10), Renshaw (9) und Coquard (8). Sagan holte nur 5 Zähler.

Es ist heute kuschelig warm an der Strecke, 27 Grad herrschen bei strahlendem Sonnenschein. Das ist mal ein Kontrast zum regnerischen Wetter, das die Tour-Starter bis dato zu ertragen hatten.

Die durchschnittliche Geschwindigkeit betrug bis hierher 43,8 Km/h.

Hui, die drei Ausreißer sprinten richtig: Lemoine wird Erster am Zwischenspurt, holt 20 Zähler, Elmiger bekommt als Zwieter 17, Delaplace 15 Punkte. Die ahnen, dass sie hier heute kaum durchkommen, und wollen vorher wenigstens noch Zählbares mitnehmen.

Dass sich Orica vorn zeigt, kommt nicht von ungefähr. Simon Gerrans sagte vor dem heutigen Start, dass er sich deutlich besser fühlt als in der ersten Woche und dass er sich den Parcours bei nder Dauphiné genauer angeschaut hat. Er gilt hier nach Sagan als zweiter Topfavorit des Tages.

Lisa Brennauer führt übrigens nicht nur bei der Thüringenrundfahrt, sie schreibt für Radsport-News.com auch ein Tagebuch zu dem Rennen. Hier ist die aktuelle Folge:

84 Kilometer sind gefahren, Orica-Greenedge spannt sich in die Tempoarbeit ein, die bisher vor allem Astana und Cannondale verrichtet hatten. In Kürze folgt der Zwischenspurt, den die drei Ausreißer aber noch vor dem Feld erreichen werden. Sie haben aktuell 4:15 Minuten Vorsprung.

Lemoine hatte vor der Etappe eine gut Stunde Rückstand zu Nibali, Delaplace lag noch um rund eine halbe Stunde weiter zurück auf Gesamt-Rang 128. Ein Etappensieg bei der Tour de l'Avenir steht in seinem Profi-Palmares. 2007 war er Französischer Jugendmeister. Den Circuit de La Sarthe beendete der Bretagne-Profi dieses Frühjahr als Gesamt-5. 11. war er bei der französischen Landesmeisterschaft im Zeitfahrern, 14. beim Straßenrennen.

Cyril Lemoine ging heute als 79. ins Rennen. Bei der Tour von Luxemburg belegte der Franzose dieses Jahr den 4. Rang, die Belgeinrundfahrt beendete er als 6., 16. war er bei Gent-Wevelgem und bei Quer durch Flandern war er 20. Die Form stimmt also bei dem 31-Jährigen, der bis zu den Vogesen das Bergtrikot dieser Großen Schleife getragen hatte. Mittlerweile ist Lemoien auf Rang 14 des Kletterklassements abgerutscht und hat wohl keine Ambitionen mehr, dort wieder in den "Titelkampf" einzugreifen. Gegen einen Mann wie Joaquin Rodriguez wäre er sicher chancenlos.

Schauen wir uns die Ausreißer mal etwas genauer an: Elmiger ist bestens rasiert, top austrainiert und er schaut ganz fröhlich drein. Nein, Quatsch, uns interessiert doch die sportliche Seite: Er ist vor der Etappe 56. des Gesamtklassements gewesen, verzeichnete rund 50 Minuten Rückstand zum Mann in Gelb. er ist amierender Schwiezer Straßenmeister, gewann bereits die Tour de Piccardie, die Tour de Limousin, den Grand Prix de la Somme und die Tour Down Under. Und er fährt heuer seine 5. Tour de France.

Oha: Mit 55 Sachen brettert das Feld durch den Ort und eine dort aufgestellte Tempo-Messanlage. Mein lieber Schwan...hoffentlich bekommt Cannondale heute Abend nicht einen "Blauen Brief" von der Stadtverwaltung ins Teamhotel...

Und es gibt auch wieder heftige Wechselgerüchte. Fährt der Ra-Bauke Mollema bald für Trek Factory?

Cannondale bestimmt die Pace im Feld, klar: Peter Sagan ist heute Favorit auf den Tagessieg. Und der Zwischensprint ist auch nicht mehr weit.

Jetzt haben die drei Spitzenreiter sogar nur noch 4:35 Minuten Vorsprung.

Das Tempo hinten hat deutlich angezogen, das Feld liegt jetzt nur noch 5:05 Minuten hinter dem Spitzentrio. 65 Kilometer sind zurückgelegt.

Kommen wir wieder zum heutigen Renngeschehen: Das Terrain ist zuletzt eine ganze Weile lang ansteigend gewesen, und das Feld hat den Vorsprung der Ausreißer auf 5:45 Minuten eingedampft.