Wirbel um Andreas Wellinger nach Auftaktsieg bei Vierschanzentournee: Loch im Skisprunganzug des Deutschen
Update 30/12/2023 um 20:59 GMT+1 Uhr
Der Sieg von Andreas Wellinger beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf hätte wohl beinahe nicht stattgefunden. Der norwegische TV-Sender "NRK" deckte nämlich nach dem Springen am Freitag auf, dass der Deutsche die Qualifikation tags zuvor mit einem beschädigten und damit nicht regelkonformen Anzug sprang. Im Bereich der rechten Achsel zeigte sich auf Jubel-Fotos ein Loch.
Der Materialkontrolleur des Ski-Weltverbandes FIS, Christian Kathol, äußerte sich gegenüber dem norwegischen Sender zum Thema und stellte unmissverständlich klar: "Wenn er bei mir gewesen wäre und ich den Anzug gesehen hätte, dann wäre er disqualifiziert worden."
Allerdings wurde Wellinger nach seinem Sprung auf 135 Meter, mit dem er die Qualifikation für sich entschied und 3000 Euro Preisgeld einstrich, nicht zur Materialkontrolle gebeten.
"Da hat er wirklich Glück gehabt", ergänzte der Österreicher. Somit durfte der Olympiasieger von 2018 beim Springen in Oberstdorf teilnehmen. Wellinger selbst meinte beim "NRK" angesprochen auf das Loch: "Das liegt daran, dass ich nach dem Sprung zu viel gefeiert habe."
Der drittplatzierte Konkurrent Stefan Kraft sah die Angelegenheit gelassen: "Es ist egal. Er hüpft keinen Meter weiter oder kürzer. Wegen so etwas disqualifiziert zu werden, wäre schon bitter", befand der Salzburger empathisch.
Vor den Augen von rund 25.500 Zuschauern sicherte sich der Deutsche am Freitag mit Sprüngen auf 139,5 und 128 Meter den Sieg vor Ryoyu Kobayashi (Japan) und Stefan Kraft (Österreich).
Auf TV-Bildern soll laut "NRK" immerhin zu sehen sein, dass der Anzug wohl erst durch den Jubel im Auslauf beschädigt wurde. An der Disqualifikation hätte dieser Umstand bei der Kontrolle jedoch nichts geändert. Auch Proteste anderer Nationen blieben aus. Glück für Wellinger und den DSV.
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