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Kommentar zum Eklat um Alexander Zverev: Der Tennissport muss sofort umdenken

Tobias Laure

Publiziert 24/02/2022 um 21:41 GMT+1 Uhr

Alexander Zverev ist beim ATP-Turnier in Acapulco im Doppel-Achtelfinale ausgerastet. Nach dem Match schlug der Olympiasieger mit dem Racket auf den Stuhl von Referee Alessandro Germani ein und beleidigte den Italiener übel. Die Folge: sofortige Disqualifikation auch für das Einzel, wo Zverev im Achtelfinale stand. ATP und ITF müssen künftig noch konsequenter durchgreifen. Es braucht ein Umdenken.

Der Zverev-Eklat im Video: Das brachte ihn zum Ausrasten

Ein Kommentar von Tobias Laure
Ausrasten, entschuldigen und dann genauso weitermachen. Der Tennissport hat ausgerechnet mit jenen Stars ein Problem, die in naher Zukunft sein Gesicht prägen werden.
Was sich Alexander Zverev, Daniil Medvedev oder Stefanos Tsitsipas geleistet haben, ist inakzeptabel und muss künftig sofort unterbunden werden, ehe sich diese Kultur der Respektlosigkeit etabliert.
Es ist beängstigend, wie Zverev mit seinem Schläger auf den Schiedsrichterstuhl eindrischt und den Referee dabei fast erwischt. Es ist eine Schande, dass Medvedev den Unparteiischen im Halbfinale der Australian Open als "dumm" und "schlecht" verspotten darf. Und es ist beschämend, wenn Tsitsipas sich so wenig im Griff hat, dass er dabei seinen Vater mit dem Racket am Arm trifft.
Es versteht sich von selbst, dass wir in solchen Momenten nicht die permanent geforderten "echten Typen" erleben, sondern sportlich überragende Tennisprofis ohne Empathie und Anstand - die überdies ihrer Vorbildfunktion nicht nachkommen. Da hilft es wenig, wenn sich die Protagonisten nach ihren Aussetzern auf Social Media reumütig geben und, wie die Vergangenheit beweist, doch nichts an ihrem Fehlverhalten ändern.

Sportsgeist oder hässliche Fratze?

ATP und ITF müssen umgehend reagieren und ihr Strafreglement schon im Match konsequent anwenden, denn der Tennissport steht vor dem Beginn einer neuen Ära. Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer werden bald eine Lücke hinterlassen, die in erster Linie Medvedev, Zverev und Tsitsipas füllen.
Die drei Heißsporne belegen aktuell die Plätze zwei bis vier in der Weltrangliste. Sie sind es, die ihren Sport in den kommenden Jahren global prägen werden.
Die Szene muss jetzt umdenken und sich mit der dringenden Frage auseinandersetzen, ob man sich der Welt mit fairem Sportsgeist oder einer hässliche Fratze präsentieren will?
Darauf kann es nur eine Antwort geben.
Immerhin: Die Disqualifikation von Zverev in Acapulco war ein Schritt in die richtige Richtung.
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Matchball kurz vor 5 Uhr: Zverev siegt in historischem Duell

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