Carlos Alcaraz sorgt mit Siegen gegen Djokovic, Nadal und Zverev für Furore - das macht den Youngster so stark
Die ganze Tennis-Welt staunt derzeit über Carlos Alcaraz. Mit gerade einmal 19 Jahren schaltete der Spanier in Madrid auf dem Weg zu seinem zweiten Masters-Titel in diesem Jahr der Reihe nach Rafael Nadal, Novak Djokovic und Alexander Zverev aus und beeindruckte dabei mit spektakulärem Power-Tennis. Allerdings ist dies bei Weitem nicht das Einzige, wodurch sich das Phänomen Alcaraz auszeichnet.
Corretja adelt Alcaraz: "Er ist den anderen im Moment überlegen"
Quelle: Eurosport
Ein Platz in den Rekordbüchern ist Carlos Alcaraz seit dem vergangenen Sonntag sicher.
Der 19-jährige Spanier fegte im Finale des ATP Masters von Madrid keinen Geringeren als Olympiasieger Alexander Zverev in gerade einmal 62 Minuten vom Platz (6:3, 6:1) und krönte sich damit zum jüngsten Champion des Sandplatz-Klassikers in der spanischen Hauptstadt.
Bereits in den Runden zuvor hatte der Shootingstar die zusammengerechnet 41-maligen Grand-Slam-Champions Rafael Nadal und Novak Djokovic auf dem Weg zu seinem zweiten Masters-Triumph in diesem Jahr nacheinander ausgeschaltet. Alcaraz ist damit der erste Spieler seit dem Argentinier David Nalbandian im Jahr 2007, dem das Kunststück gelang, drei der Top-Vier aus der Weltrangliste bei einem Masters zu bezwingen.
Im Endspiel gegen Zverev begeisterte Alcaraz die Fans in der Caja Mágica, die den Youngster bereits im ersten Satz mit Sprechchören feierten, mit zahlreichen Drop Shots und seiner 160 km/h schnellen Vorhand. Nicht umsonst gilt der Teenager als einer der "Hard-Hitter" schlechthin auf der Tour. Allerdings sind jene kraftvolle Grundlinienschläge bei Weitem nicht das Einzige, wodurch sich das Phänomen Alcaraz auszeichnet.
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ATP Madrid : Amazing Alcaraz topples Zverev for Madrid crown
Quelle: Eurosport
Corretja singt Loblied auf Alcaraz
"Alcaraz ist den anderen Spielern im Moment überlegen. Er bewegt sich viel schneller und packt immer zum optimalen Zeitpunkt den richtigen Schlag aus. Er hat in Madrid sehr aggressiv gespielt und gut variiert. Trotzdem verteidigt er auch herausragend, was es so schwierig macht, ihn zu schlagen", schwärmte Eurosport-Experte Alex Corretja von seinem Landsmann.
Ein Lied davon kann Zverev singen, den Alcaraz im Finale am Sonntag mit zahlreichen Volley-Stopps und sehenswerten Passierbällen förmlich zur Verzweiflung brachte. Dennoch sieht Corretja beim Top-Talent aus Murcia durchaus noch Entwicklungspotential.
"Er wird sich natürlich noch verbessern. Er kann noch etwas geduldiger werden und wird mit der Zeit noch besser aufschlagen. Ich denke, er beherrscht das Spiel jetzt schon sehr gut, aber er wird auch in Zukunft in Sachen Spielverständnis noch mehr zulegen", so der zweimalige French-Open-Finalist weiter.
Corretja erklärt: Darum ist Alcaraz aktuell der beste auf der Tour
Für die Konkurrenz auf der ATP-Tour mag dies nichts Gutes verheißen. Schließlich hebt Alcaraz die Tennis-Welt schon jetzt - im Alter von 19 Jahren - aus den Angeln und kann im Kalenderjahr 2022 bis dato sowohl die meisten Einzelerfolge (28) als auch die meisten Turniersiege (4) vorweisen.
Nach Ansicht von Corretja liegt das Erfolgsgeheimnis des Spaniers in seiner Flexibilität. "Du musst mutig, aber gleichzeitig geduldig sein. Es geht nicht nur darum zu schlagen, sondern du musst manchmal mit hohen Bällen, Drop-Shots und Kick-Aufschlägen variieren", erklärte der Insider weiter und betonte:
"Es geht nicht nur darum, mit bloßer Kraft zu schlagen, sondern das Spiel zu verstehen und zu begreifen, wann du welchen Schlag einsetzen musst. Ich habe das Gefühl, dass Alcaraz aktuell der beste auf der Tour ist, weil er dies perfekt beherrscht."
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Kurioses Lob: Nadal vergleicht Alcaraz mit neuem Auto
Quelle: Perform
Alcaraz: Evert und Corretja beeindruckt von mentaler Stärke
Es verwundert daher kaum, dass das Selbstvertrauen des Teenagers, der in der Weltrangliste bereits auf Platz sechs rangiert, von Turnier zu Turnier anwächst. "Ich sehe keine Grenzen für mich. Ich fühle mich bereit für die Topspieler in jedem Turnier, in jedem Match, auf jedem Belag", erklärte Alcaraz kürzlich.
Corretja sieht in eben jener mentalen Stärke eine weitere Ursache für die Erfolgsserie des Madrid-Champions: "Er ist auf dem Platz äußerlich sehr ruhig, aber gleichzeitig auch aggressiv. Für einen Spieler ist es eine gute Nachricht, wenn du auf dem Platz die Kontrolle und das Gefühl hast: 'Okay, wenn ich gut spiele, werde ich am Ende gewinnen.' Aktuell ist dies bei Alcaraz genau der Fall."
US-Ikone Chris Evert pflichtete dem 48-Jährigen bei: "Ich denke, dass es die Qualität eines Champions ist, Vertrauen in sich selbst zu haben. All die großen Champions, die sich lange an der Weltspitze festgesetzt hatte, wie ein Roger Federer, ein Nadal, eine Martina Navratilova oder eine Steffi Graf hatten diesen Glauben an sich. Ich denke, das ist angeboren und dieser Glaube steckt auch in ihm", ergänzte sie bei Eurosport.
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Alcaraz exklusiv nach Madrid-Coup: "Hoffe, alle haben Angst vor mir ..."
Quelle: Eurosport
French Open: Alcaraz bereit für den ganz großen Wurf?
In knapp zwei Wochen stehen die French Open in Paris (22. Mai bis 5. Juni live im Free-TV bei Eurosport 1 und bei Eurosport auf Joyn) auf dem Programm, wo Alcaraz zweifelsohne zu den Favoriten auf den Titel zählt.
Es stellt sich jedoch die Frage, ob der Spanier im zarten Alter von 19 Jahren schon in der Lage ist, über zwei Wochen hinweg auf allerhöchstem Niveau zu performen. Die überdeutliche Antwort lieferte er nach seinem Finalerfolg von Madrid selbst. "Ich bin bereit, einen Grand Slam zu gewinnen. Das ist ein Ziel von mir in diesem Jahr", strotzte Alcaraz vor Selbstvertrauen.
Möglicherweise müssen somit schon bald auch die Geschichtsbücher von Roland-Garros umgeschrieben werden.
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Zverev schießt gegen die ATP: "Ich habe es satt"
Quelle: Perform
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