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French Open: Novak Djokovic siegt, provoziert und spricht Klartext - die historische Mission läuft auf Hochtouren

Tobias Laure

Update 05/06/2023 um 09:03 GMT+2 Uhr

Novak Djokovic rauscht ohne Satzverlust durch die French Open. Der 36-Jährige ist, trotz der überschaubaren Ergebnisse bei den Vorbereitungsturnieren, auf bestem Wege zum 23. Grand-Slam-Titel. Allerdings beschränkt sich Djokovic in Roland-Garros nicht nur darauf, mit seinem genialen Spiel für Schlagzeilen zu sorgen. Der Serbe polarisiert, während der Showdown mit Carlos Alcaraz näherrückt.

Djokovic provoziert Publikum - das sagen Rittner und Zverev

Das Achtelfinale war noch keinen Satz alt, da ging das inzwischen etablierte Spielchen zwischen Novak Djokovic und den französischen Fans in die nächste Runde.
Ein Teil des Publikums pfiff den Serben aus, weil der sich über den starken Wind ärgerte. Wenige Augenblicke später schlug Djokovic einen Winner und bedeutete dem Auditorium mit der Mund-zu-Geste, gefälligst ruhig zu bleiben.
Wieder Pfiffe von den Tribünen des Centre Courts. "Wenn das jetzt schon im ersten Satz anfängt ...", machte sich Eurosport-Experte Mischa Zverev leichte Sorgen um den Ausnahmespieler.
Die aber sind bei Djokovic meist unbegründet, denn vor negativen Reaktionen und der Missgunst der Zuschauer fürchtet sich der zweimalige French-Open-Champion nicht.

Djokovic: "Einige lieben es, das Spiel zu stören"

Schon in der 3. Runde gegen Alejandro Davidovich-Fokina legte sich Djokovic mit den Tennisanhängern im Stade Roland-Garros an - gestenreich und später auch verbal.
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Exklusiv: Djokovic erklärt seinen Zwist mit den Fans

"Manchmal verstehe ich es nicht. Ich mache einen Doppelfehler und sie buhen, ich nehme ein Medical Timeout und sie buhen. Manche Leute machen das offenbar gerne, aber es ist nicht der größte Teil des Publikums. Die meisten sind da, um mich oder den anderen Spieler zu unterstützen, um Tennis zu genießen. Einige aber lieben es, das Spiel zu stören und die Spieler nicht zu respektieren", betonte Djokovic im Eurosport-Interview.
Man kann nur staunen, wie wenig sich der Gegenwind auf die Leistungen des Belgraders auswirken - zumal er in Paris eine weitere Flanke öffnete.

Djokovic sorgt mit Kosovo-Botschaft für Wirbel

Nach dem Auftaktsieg gegen Aleksandar Kovacevic schrieb Djokovic eine politische Botschaft zu den Unruhen im Kosovo auf eine Kameralinse. Sogar die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra schaltete sich ein und kritisierte den Tennisstar. "Das darf sich nicht wiederholen", befand die 45-Jährige.
Djokovic verteidigte seine Botschaft, wonach das "Kosovo das Herz Serbiens" sei. "Es ist etwas, wozu ich stehe", versetzte der Weltranglistendritte und stellte lapidar fest, dass es für ihn "einen Grand Slam ohne Drama" nicht geben könne.
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Djokovic verteidigt brisante Kosovo-Aussage: "Dafür stehe ich"

Begleitet von diesen Nebengeräuschen nimmt Djokovic die historische Mission 23. Grand-Slam-Titel in Angriff, und macht dabei eine fabelhafte Figur.
Im Unterschied zu allen anderen Favoriten ist er noch ohne Satzverlust bei diesen French Open. Die schwachen Vorleistungen, die Niederlagen gegen Spieler wie Lorenzo Musetti oder Dusan Lajovic - vergessen, ausgeblendet, abgehakt.

Taopatch auf der Brust, Alcaraz im Visier

Es gibt wohl keinen anderen Profi auf der Tour, der mit einer solchen Gemengelage derart großartig Tennis spielen kann. Die Debatte um das mysteriöse Taopatch, das der Rekord-Grand-Slam-Sieger während seiner Partien auf der Brust kleben hat, ist da fast schon eine kleine Nummer. Dabei handelt es sich laut Hersteller um ein "nanotechnologisches Gerät, das die Wärme des Körpers in Licht umwandelt".
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Achtelfinale: Djokovic makellos gegen Varillas - Highlights

Djokovic vertraut darauf. "Das ist das größte Geheimnis meiner Karriere, ansonsten würde ich wahrscheinlich nicht hier sitzen", berichtete der French-Open-Champion von 2016 und 2021. Am Horizont scheint indes schon das Traum-Halbfinale gegen Carlos Alcaraz auf.
Freilich: Der Serbe muss vorher Karen Khachanov im Viertelfinale aus dem Weg räumen, Alcaraz den bärenstarken Stefanos Tsitsipas. Das Halbfinale mit Djokovic würde dann am Freitag stattfinden - und man darf davon ausgehen, dass bis dahin noch das eine oder andere Nebengeräusch zu vernehmen ist ...
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Mit Genuss: Djokovic legt sich wieder mit Publikum an

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