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French Open: Alexander Zverev gegen Rafael Nadal in Roland-Garros - Revival eines hochemotionalen Duells in Paris

Tom Louis Müller

Update 24/05/2024 um 17:48 GMT+2 Uhr

Die French Open haben bereits bei der Auslosung ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Der Zufall und die Setzliste führten dazu, dass Olympiasieger Alexander Zverev schon in Runde eins am Montag gegen Superstar Rafael Nadal spielt. Ein Duell mit einer emotionalen Vorgeschichte. Es scheint so, als ob Zverev gegen den Sandplatzkönig im Vorteil wäre - aber macht das die Aufgabe wirklich leichter?

Das bittere Aus! Zverev knickt gegen Nadal fies um und muss aufgeben

Als die ehemalige Weltklassesprinterin Marie-José Pérec die Nummer vier aus dem Coupe de Mousquetaires zog, ging ein Raunen durch den Saal. Nummer vier, war das nicht …? Genau, Alexander Zverev. Gegen … genau, Rafael Nadal. In Runde eins. Rumms.
Oft bergen solche Auslosungen für Grand-Slam-Turniere im Gegensatz zu großen Fußball-Events wenig Spannung, absolute Kracher-Begegnungen sind Mangelware.
Wie auch? Die besten Spieler der Welt sind normalerweise gesetzt, treffen meist erst in der zweiten Turnierwoche aufeinander. Nicht so bei den French Open 2024.
Zverev contra Nadal: Der Olympiasieger gegen den Sandplatzkönig. Ein Duell mit Historie. Besser oder schlimmer - je nach Sichtweise - hätte es nicht kommen können.
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Hammerlos in der ersten Runde: Hier bekommt Zverev Nadal zugelost


Erinnerungen an das bis dato letzte Aufeinandertreffen der beiden Schwergewichte sind noch präsent - was auf der Hand liegt. Zu einprägsam waren die Bilder, als Zverev im Halbfinale 2022 beim Stand von 6:7 (8:10), 6:6 aus seiner Sicht umknickte, vor Schmerzen schrie und mit einem Rollstuhl vom Court Philippe-Chatrier gefahren werden musste. Nadal, der schnell zum Deutschen eilte, um ihm Trost zu spenden. Zverev, der noch einmal aus den Katakomben zurückkam und auf Krücken das Match aufgab. Momente für die Ewigkeit.
Für den Hamburger war es ein folgenschwerer Unfall. Zverev zog sich mehrere Bänderrisse zu, musste operiert werden und sieben Monate pausieren. Der Weg zurück in die Spitze war ein steiniger.

Zverev vs. Nadal in Paris: Revival mit anderen Vorzeichen

Nun also das Revival. Allerdings mit anderen Vorzeichen.
Denn diesmal spricht, so komisch es angesichts von Nadals Historie in Paris klingen mag, vieles für Zverev.
"Nadal in Paris nicht als Favoriten zu nennen, fühlt sich irgendwie komisch an, aber trotzdem würde ich sagen, dass Sascha in dem Match leichter Favorit ist“, schätzt Tennis-Bundestrainer Michael Kohlmann die Gemengelage ein.
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Masters-Titel Nr. 6 - Zverev wieder König von Rom

Zverev ist pünktlich zu seinem Lieblings-Grand-Slam in Topform, gewann am vergangenen Sonntag das prestigeträchtige Masters in Rom und schob sich damit auf Platz vier der Weltrangliste vor.

French Open: Zverev auf gleichem Level wie 2022

"Er hat dieses Jahr sehr beständig gespielt. Ja, er hat in Rom sein erstes Turnier gewonnen, aber vorher war er schon in Melbourne und Miami im Halbfinale", sagte Eurosport-Experte Boris Becker in einer Presserunde.
Ein "sehr guter Aufschlag, offensiv von der Grundlinie, aber geduldig. Dazu körperlich sehr fit", genau diese Attribute bringe die deutsche Nummer eins aktuell mit. Mehr noch: Formtechnisch sei Zverev wieder an dem Punkt, an dem er sich im Juni 2022 befunden hatte. Als er Nadal im Halbfinale Paroli bot, bis der Sturz alles zunichte machte. Ganze zwei Jahre hat es gedauert, um dorthin zurückzukommen. Jetzt hat ihn auch Becker wieder auf seiner Favoriten-Liste.
Zverev selbst weiß, was er kann. "Wenn ich gut spiele, kann ich gegen jeden gewinnen", meinte der 27-Jährige selbstbewusst: "Ich muss mich auf mich selbst konzentrieren, um wie früher meinen Rhythmus in Paris zu finden. Dann habe ich alles selbst im Schläger."
Auch wenn der Gegner Nadal heißt.

Nadal kämpft auf Abschiedstour gegen seinen Körper

Zu dessen Heldentaten im Stade Roland-Garros muss nicht mehr viel geschrieben werden. 14 Mal stand er im Finale, 14 Mal gewann er, musste nie über fünf Sätze. Seine Bilanz: Außerirdische 112 Siege bei nur drei Niederlagen.
Allerdings ist Nadal schon lange nicht mehr der Alte. Bevor er Mitte April in Barcelona auf die Tour zurückkehrte, hatte er anderthalb Jahre fast keine Matches bestritten. Auch seither stottert der Motor gewaltig. In Rom war bereits in Runde zwei gegen Hubert Hurkacz Schluss.
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Euphorische Begrüßung: Nadal kehrt nach Roland-Garros zurück

Der Spanier kämpft auf seiner vermeintlichen Abschiedstour gegen seinen eigenen, von zwei Jahrzehnten Profitennis geschundenen Körper, während Zverev voll im Saft steht.
Bis vor kurzem ließ er seinen Start bei den French Open, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch seine letzten sein werden, sogar offen.

Mythos Nadal in Paris: "Niemand will dort gegen ihn spielen"

Aber haben diese Vorzeichen in seinem "Wohnzimmer" wirklich etwas zu bedeuten?
Nicht für seinen langjährigen Rivalen Novak Djokovic: "Wenn man über Roland-Garros spricht und Nadal ist dabei, ist er für mich immer der größte Favorit“, sagte der Serbe.
Auch Becker würde in Paris "niemals gegen Nadal wetten". Nicht nur, weil der 22-malige Grand-Slam-Sieger in Paris mehr aus sich herausholen kann als an jedem anderen Ort.
Sondern auch aufgrund der mystischen Aura, die ihn dort umgibt. "Wenn du auf Philippe-Chatrier gegen Rafa spielst und der Schiedsrichter sagt, 'hier kommt der 14-malige Sieger', dann wirst du kleiner - und Rafa immer größer", so Becker: "Glaubt mir: Niemand will dort gegen ihn spielen, niemand."

Zverev könnte Nadals French-Open-Geschichte beenden

Zverev hat nun dieses große Los gezogen - oder auch nicht. Je nachdem, wie man es eben sehen mag.
Er könnte derjenige sein, der die einzigartige French-Open-Geschichte des Mallorquiners beendet und damit die Dämonen von 2022 endgültig vertreiben.
Oder eben bereits in Runde eins an Nadals Mythos zerschellen.
Mehr Spannung geht kaum.
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Unter großem Applaus: Zverev muss aufgeben - Nadal umarmt ihn


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