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US Open - Alexander Zverev: Diesen Anfängerfehler darf er sich gegen Novak Djokovic nicht leisten

Tobias Laure

Update 09/09/2021 um 22:43 GMT+2 Uhr

Alexander Zverev zieht nahezu ungestört seine Kreise, so scheint es. Nach 16 Siegen in Serie, Olympia-Gold und der Masters-Krone von Cincinnati steht der 24-Jährige nun im Halbfinale der US Open. Wie es nicht anders zu erwarten war, muss man sagen. "Sascha ist in der Form seines Lebens", stellte auch Eurosport-Experte Boris Becker fest. Nur Zverev selbst traut dem Frieden nicht - aus zwei Gründen.

Alexander Zverev bei den US Open

Fotocredit: Getty Images

Alexander Zverev ging hart mit sich selbst ins Gericht. "Das ist ein Anfängerfehler", polterte der Hamburger im Exklusiv-Interview bei Eurosport.
"Ich war mental weg und das darf nicht passieren", sagte einer, der kurz zuvor ein Grand-Slam-Viertelfinale in drei Sätzen gewonnen hatte. Das 7:6 (8:6), 6:3, 6:4 gegen den Südafrikaner Lloyd Harris stellte Zverev, abgesehen vom puren Resultat, nicht zufrieden.
Tatsächlich war der Weltranglistenvierte nicht auf der Höhe seines Schaffens. Im ersten Satz wehrte er ein wenig glücklich einen Satzball von Harris ab, im zweiten profitierte er vom spielerischen Einbruch der Nummer 46 der Welt. Satz drei war ebenfalls nicht dazu angetan, ob der Zverev'schen Darbietung mit der Zunge zu schnalzen.
"Zum Glück ist es gut gegangen, aber das kann auch sehr schnell schief gehen", gab der Favorit zu.

Zverev seit mehr als zwei Monaten ungeschlagen

So richtig schiefgegangen ist eine Partie von Zverev in Wimbledon, das ist über zwei Monate her. Damals unterlag er Félix Auger-Aliassime in fünf Sätzen. Seit diesem 5. Juli sind nur noch Siege, Titel und Medaillen hinzugekommen - der Deutsche spielt einen Tennis-Sommer der Extraklasse.
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Viertelfinale: Zverev gewinnt aufreibendes Duell mit Harris

Das Problem, das in Wimbledon zur Niederlage führte, hat er längst im Griff. Er habe das "Match wegen meines Aufschlags verloren", haderte Zverev damals mit seiner eigentlich schärfsten Waffe. In Tokio, Cincinnati und nun New York aber kann er sich wieder auf sein Aufschlagspiel verlassen. Mehr noch: Es ist der Schlüssel für all die großen Erfolg der vergangenen Wochen.
Umso mehr stieß Zverev auf, dass er gegen Harris "mental nicht mehr richtig da" war. "Das kann man nicht machen, besonders nicht in einem Grand-Slam-Viertelfinale", so der Olympiasieger.

Zverev: "Rücken ist steif geworden"

Neben der mentalen Komponente gibt es allerdings noch einen zweiten Grund, der Zverev Sorgen bereitet: der Rücken.
"Mein Rücken ist steif geworden", berichtete Deutschlands Nummer eins nach dem Harris-Match. Er wisse noch nicht, was los sei. "Ich hatte schon im ersten Satz so ein komisches Gefühl, das wurde dann nicht besser. Jetzt sitze ich hier auf dem Stuhl, aber ich bin relativ steif."
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Zverev exklusiv: So geht's seinem Rücken nach dem Match

Etwa zwei Tage hat das Zverev-Lager Zeit, um das Rückenproblem zu lösen. Dass es behoben werden muss, steht außer Frage, denn auch beim Aufschlag macht sich die Steifheit nachteilig bemerkbar. In einer Begegnung mit Novak Djokovic kann das den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bedeuten.
Der Serbe verlor zwar im Viertelfinale gegen Matteo Berrettini zum dritten Mal in Folge den ersten Satz, schaltete dann aber auf beeindruckende Weise in den Dominatoren-Modus. Er kenne außerdem "das Spiel von Zverev" sehr gut.

Becker sicher: Zverev fit gegen Djokovic

Immerhin: Eurosport-Experte Boris Becker glaubt nicht, dass sich Zverevs aktuelle Rückenproblematik auf die Partie gegen Djokovic (live im TV bei Eurosport 1) auswirken wird.
"Es ist in einem Grand-Slam-Turnier normal, dass man hier und da seine Wehwehchen hat - egal, ob das jetzt am Rücken ist oder an der Schulter oder am Knie", beschwichtigte die Tennis-Legende. "Ich glaube, wir müssen uns da keine Sorgen machen. Ich denke, Sascha ist vollkommen fit für das Halbfinale."
Es ist ihm zu wünschen.
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Fast Ballkind abgeschossen! Ganz heikle Situation für Djokovic

Die körperlichen Sorgen wäre Zverev dann los, die mentalen aber bleiben erst einmal bestehen.
Es wird sich naturgemäß erst in der Partie zeigen, ob der 24-Jährige voll da ist. Will er ins Finale, muss er das sein - denn Anfängerfehler kann sich Zverev nicht leisten, schon gar nicht gegen Djokovic.
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