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FC Liverpool - Manchester City: Pep Guardiola mit dem Rücken zur Wand

Tom Müller

Update 10/11/2019 um 16:23 GMT+1 Uhr

Ganz England fiebert dem Duell zwischen dem FC Liverpool und Manchester City entgegen. Während es für das Team von Jürgen Klopp aktuell besser nicht laufen könnte, drohen die Gäste schon nach elf Spieltagen den Anschluss zu verlieren. Sechs Punkte sind die Reds bereits enteilt. Ein Sieg im direkten Duell ist für Pep Guardiola und City quasi Pflicht. Wären da nur nicht diese Verletzungssorgen.

ManCity-Coach Pep Guardiola

Fotocredit: Getty Images

Jürgen Klopp wollte kein "Öl ins Feuer gießen". Doch am Ende tat er genau das.
Der Coach des FC Liverpool wollte am Montagnachmittag eigentlich nur über das anstehende Champions-League-Spiel gegen KRC Genk sprechen. Nicht über den kommenden Sonntag. Nicht über Manchester City. Doch nur das war es, was die Reporter wirklich interessierte.
Die meisten Fallen umschiffte Klopp auf der Pressekonferenz zwar gekonnt, doch bei einer Frage biss er an. Sadio Mané ein "Schwalbenkönig"?
Zumindest hatte das City-Coach Pep Guardiola indirekt behauptet und Manés "spezielles Talent" nach Liverpools knappem Sieg am vergangenen Samstag bei Aston Villa (2:1) provokativ hervorgehoben. Mané hatte in der 37. Minute die Gelbe Karte gesehen, weil er sich im Strafraum fallen ließ.
Natürlich nahm Klopp seinen Stürmer in Schutz und konnte es sich nicht verkneifen, einen kleinen Giftpfeil zurückzuschießen:
Ich verspreche, dass ich taktische Fouls (für die ManCity von anderen Trainern kritisiert worden war, Anm. d. Red.) nicht erwähnen werde.
Die Presse bekam was sie wollte. Es ist angerichtet.

"Must-Win-Game" für Manchester City

Dass Liverpool das Spiel am Dienstag gegen Genk mit 2:1 gewann: schön. Dass ManCity bei Atalanta Bergamo (1:1) in einer kuriosen Partie Punkte liegen ließ: interessant. Doch seit vergangenem Wochenende interessiert ganz England nur eines: Liverpool gegen City (Sonntag, 17:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de). Klopp gegen Pep.
Dass der englische Liga-Gipfel bereits am 12. Spieltag zum "Must-Win-Game" für Guardiola und seine Mannschaft (25 Punkte) werden würde, hatten wohl nur die wenigsten erwartet. Liverpool (31) ist mit zehn Siegen aus elf Spielen in der Tabelle der Premier League bereits um sechs Punkte enteilt.
Die Citizens mussten dagegen in Norwich (2:3) und zuhause gegen die Wolves (0:2) zwei bittere Niederlagen einstecken. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison trennte beide Mannschaften im Kampf um die Meisterschaft am Ende nur ein Punkt (City 98, Liverpool 97).
Mittelfeldstar Kevin De Bruyne versuchte die Bedeutung der Partie im Interview mit den "Manchester Evening News" zwar herunterzuspielen ("Es ist ein Spiel wie jedes andere"), doch das mag den sonst so erfolgsverwöhnten Sky Blues keiner so wirklich abnehmen. Zumal City an der Anfield Road seit 2003 keinen Sieg mehr einfahren konnte und die Reds seit 45 Spielen zuhause ungeschlagen sind.

Defensive und Ederson machen Guardiola Sorgen

Während die Offensive (34 Liga-Tore) rollt, bereitet die Defensive Guardiola Sorgen. Mit Aymeric Laporte (Knorpel- und Meniskusschaden) fällt Citys Abwehr-Chef bis zum Jahresende aus. John Stones, der zuletzt selbst acht Spiele mit einer Muskelverletzung verpasst hatte, Nicolas Otamendi und der zwangsumfunktionierte Fernandinho konnten den Ausfall bisher nicht auffangen.
Ex-Arsenal-Coach Arsène Wenger, der jüngst einen Korb vom FC Bayern München kassiert hatte, sieht darin einen Vorteil für Liverpool. "Sie (ManCity; Anm. d. Red.) spielen immer noch fantastischen Fußball, sind aber in der Defensive anfälliger", sagte der 70-Jährige bei "BeIN Sports":
Das könnte gegen Liverpool zum großen Problem werden.
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Jürgen Klopp (l.) und Pep Guardiola (r.)

Fotocredit: Getty Images

Guardiola zeigte sich zuletzt nicht immer zufrieden mit der Leistung seines Teams. "Wenn wir so spielen wie in der ersten Halbzeit, finden wir uns auf einem Abstiegsplatz wieder", sagte der Spanier beispielsweise nach dem 3:0-Sieg gegen Aston Villa vor zwei Wochen.
Gegen Atalanta tat sich unter der Woche zudem eine weitere personelle Baustelle auf. Keeper Ederson musste mit muskulären Beschwerden zur Halbzeit raus und fällt definitiv für den Kracher gegen die Reds aus. "Er wird nicht spielen können", ließ Guardiola verlauten. Wie lange City auf den Brasilianer verzichten muss, ist noch ungewiss.
Jedoch bereitet der Ausfall Guardiola keine allzu große Sorgen. "Wir haben einen anderen Top-Torhüter", bezog sich der 48-Jährige auf Ersatzmann Claudio Bravo und ergänzte:
Er ist ein außergewöhnlicher Torwart. Er hat viele internationale Spiel absolviert. Ich habe keine Zweifel.
Neben dem personellen Engpass in der Defensive kommt hinzu, dass das Programm der Citizens in den kommenden Wochen nicht wesentlich leichter wird. Nach der Länderspielpause wartet der FC Chelsea (23.11), zwei Wochen später Stadtrivale Manchester United (7.12.) und danach der FC Arsenal (15.12.).

Liverpool - ManCity: Guardiolas Team ist alles zuzutrauen

Guardiola und sein Team wissen also, was an der Anfield Road auf dem Spiel steht. Sie sind Jäger, statt Gejagte. Dass sie mit dieser Situation umgehen können, haben sie in der vergangenen Saison bewiesen. Auch da war Liverpool zwischenzeitlich um sieben Punkte enteilt.
Am Ende jubelte jedoch City, weil sie im Schlussspurt (14 Siege in Folge ab Februar) die besseren Nerven hatten und die Reds im direkten Duell schlugen (0:0; 2:1). Liverpool musste die lang ersehnte Meisterfeier (letztmals englischer Meister 1989/90) erneut verschieben. Das will Klopp in dieser Saison um jeden Preis verhindern.
"Für mich ist er der beste Trainer der Welt. Ich könnte nicht mehr Respekt vor Pep Guardiola haben", zeigte sich der Deutsche deshalb am Donnerstag im Gespräch mit "Sky Sports" versöhnlich und beendete damit die Sticheleien der vergangenen Tage. Guardiola tat es ihm gleich und rückte die Mané-Aussage gerade.
Denn auch wenn es die Medien gerne so hätten: Öffentliche Störfeuer können beide Coaches vor diesem wegweisenden Spiel nicht gebrauchen.
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Klopp kann's kaum fassen: Blitz-PK sorgt für Lacher

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