FC Liverpool: Siegesserie reißt im Top-Spiel bei Manchester United

In einer intensiven Anfangsphase hatte Manchester United leichte Feldvorteile, ohne sich allerdings eine hochkarätige Torchance herausspielen zu können. In der Folge häuften sich auf beiden Seiten die Fehlpässe im Angriffsspiel, auch der Tabellenführer aus Liverpool ließ die Präzision lange Zeit vermissen.

Tatsächlich dauerte es bis zur 34. Spielminute, ehe sich die Mannschaft von Jürgen Klopp die erste Möglichkeit der Partie erspielte. Sadio Mané flankte von der rechten Seite in die Mitte, wo Roberto Firminos Direktabnahme David de Gea allerdings nicht ernsthaft gefährden konnte.

Kurz darauf jubelten dann plötzlich die Hausherren. Nach robuster Balleroberung von Victor Lindelöf gegen Divock Origi schickte Scott McTominay auf der rechten Seite Daniel James auf die Reise. Dessen maßgenaue Flanke erreichte in der Mitte Marcus Rashford, der fünf Meter vor dem Tor nur noch den Fuß hinhalten musste und zum 1:0 für United einschob (36. Minute).

Schiedsrichter Martin Atkinson beriet sich anschließend mit dem Videoassistenten, ließ den Treffer trotz des Fouls von Lindelöf an Origi allerdings bestehen. Liverpool-Coach Jürgen Klopp tobte daraufhin an der Seitenlinie und redete minutenlang auf den vierten Offiziellen Jonathan Moss ein.

Wenig später stand erneut der Unparteiische im Mittelpunkt. Mané traf nach einem langen Ball zum Ausgleich, jedoch war die Kugel dem Liverpooler bei der Ballannahme klar erkennbar an den Arm gesprungen. Diesmal wurde der Treffer nach erneutem Eingreifen des VAR zurückgenommen (44.).

Auch im zweiten Durchgang fiel es Liverpool trotz teilweise 75 Prozent Ballbesitz schwer, Offensivgefahr zu entwickeln. Der eingewechselte Alex Oxlade-Chamberlain näherte sich mit einem Schuss aus 18 Metern noch am ehesten dem Kasten von de Gea an (64.).

United hingegen hielt defensiv stark dagegen und setzte immer wieder eigene Nadelstiche durch Konter. Die beste Gelegenheit hatte Torschütze Rashford, dessen Flachschuss aus 20 Metern nur knapp am linken Pfosten vorbeizischte (67.). Eine knappe Viertelstunde später vergab Fred eine gute Schusschance (83.).

Quasi aus dem Nichts kam Liverpool kurz vor Schluss durch den eingewechselten Adam Lallana aber doch noch zum Ausgleich. Firmino ließ eine Flanke von links von Andrew Robertson durch, wo Lallana völlig freistehend am zweiten Pfosten auftauchte und die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie schob (85.).

Nur wenig später hatte Trent Alexander-Arnold mit einem anspruchsvollen Volleyschuss sogar den Führungstreffer auf dem Fuß, der Ball rauschte aber knapp über den Querbalken (89.).

So blieb es beim Unentschieden. Nach acht Siegen in Folge ließen Klopp und Liverpool zum ersten Mal in der Premier League Punkte liegen. In der Tabelle thronen die Reds (25 Punkte) aber weiter mit sechs Zählern Vorsprung vor Meister Manchester City (19) an der Spitze.

Marcus Rashford (Manchester United): "Wir hätten den Sieg verdient gehabt. Wir können viel besser spielen, vor allem im Angriff. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber ich denke wir hätten das Spiel heute gewinnen sollen."

Jordan Henderson (FC Liverpool) über Adam Lallana: "Er hat so hart gearbeitet und ein bisschen Glück verdient. Er hat uns heute einen Punkt gerettet und es könnte am Ende der Saison ein ganz wichtiger Punkt sein."

Man hätte meinen können, dass die Mannschaft von Jürgen Klopp dank der Siegesserie mit breiter Brust ins Old Trafford gereist wäre, allerdings wurden die Zuschauer eines Besseren belehrt. Während des gesamten Spiels mangelte es den Gästen, die auf Offensivmann Mohamed Salah verzichten mussten, an Kreativität. Immer wieder wurde mit langen Bällen in Richtung Sadio Mané und Roberto Firmino gearbeitet, die gegen Manchesters Abwehrchef Harry Maguire im Luftduell allerdings kaum eine Chance hatten.

Selten bis gar nicht kam die Klopp-Elf hinter die gegnerische Abwehrreihe, kaum ein Außenbahnspieler konnte sich einmal bis zur Grundlinie durchsetzen und dann gefährlich in das Zentrum flanken. Ein insgesamt enttäuschender Auftritt der Reds.

17 Spiele konnte der FC Liverpool saisonübergreifend in der Premier League gewinnen. Mit einem Sieg hätte die Klopp-Elf den Rekord von Manchester City egalisiert, das in der Saison 2017/18 18 Spiele in Serie gewonnen hatte.