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Ski-WM: Kombinationsfarce in Méribel und Courchevel- Schweizer Ski-Boss Urs Lehmann sieht schwarz

Florian Bogner

Update 07/02/2023 um 17:20 GMT+1 Uhr

Die Kombination wird im Ski-Zirkus seit Jahren kritisch diskutiert. Bei der Ski-WM 2023 in Méribel und Courchevel machen die Kombinationswettkämpfe diesmal den Auftakt, was allerdings dazu führt, dass Speed-Spezialisten die ersten Medaillenentscheidungen rein zu Trainingszwecken missbrauchen. Eine Entwicklung, die Urs Lehmann so gar nicht gefällt. Und auch Sepp Brunner meckert.

Urs Lehmann - Schweizer Ski-Boss

Fotocredit: Getty Images

In Méribel und Courchevel ist erstmals seit 30 Jahren die Alpine Ski-WM mit der Kombination eröffnet worden - was auf Kritik stößt.
Da die Slalom-Spezialistinnen und -Spezialisten ihre Wettkämpfe traditionell erst zum Ende der Weltmeisterschaft haben, riss es ihren Zeitplan damit besonders auseinander.
Für die Speed-Spezialistinnen und -Spezialisten gibt der Kombinations-Super-G dafür eine blendende Trainingseinheit ab - was wiederum dem Bild der Kombination schadet, wenn zahlreiche Athletinnen und Athleten nun den ersten Teil der Kombination bestreiten und dann aussteigen.
Bei der Damen-Kombination am Montag verzichteten so gleich acht Fahrerinnen auf den Slalom - mit Lara Gut-Behrami (Schweiz) und Ragnhild Mowinckel (Norwegen) sogar die nach dem Super-G zeitgleich auf Rang zwei platzierten Rennläuferinnen. Am Ende umfasste das Kombinationstableau nach Super-G und Slalom gerade mal 18 Damen, bei den Herren waren es tagsdrauf 22.

Lehmann not amused

Am Dienstag dann verzichteten zehn Fahrer bei den Herren auf den Slalom - unter ihnen auch Aleksander Aamodt Kilde. Marco Odermatt war im Super-G drei Tore vor Schluss ausgeschieden - "elegant gelöst", nannte es ÖSV-Finanzreferent Patrick Ortlieb im "ORF".
Generell stößt die Unart, die Kombi zu Trainingszwecken zu missbrauchen, im Ski-Kosmos aber sauer auf.
"Im Grundsatz bin ich seit vielen Jahren ein Befürworter der Kombination. Aber wenn sie so terminiert wird wie bei dieser WM, droht diese Disziplin endgültig kaputtzugehen", sagte Swiss-Ski-Boss Urs Lehmann laut "Blick".

Auch Brunner kritisiert Kombination

Den "Trainingseffekt" hätten die Veranstalter einfach umgehen können. "Ein derartiges Szenario, welches für das Ansehen dieser Disziplin tödlich sein könnte, hätte verhindert werden können, wenn die Kombination wie bei den letzten Welt-Titelkämpfen nach der Abfahrt angesetzt worden wäre", meint Lehmann.
Für Österreichs Abfahrtschef Sepp Brunner ist es ohnehin "komplett falsch, wenn bei einer WM eine Kombination aus Super-G und Slalom besteht".
Sollte man weiterhin auf eine Kombination setzen wollen, die im Weltcup diese Saison schon gar nicht mehr ausgetragen wird, sollte sie aus seiner Sicht "ganz klassisch aus der Abfahrt und dem Slalom zusammengesetzt werden".
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