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Absolut kein Zufall: Martin Schmitt verrät das Geheimnis der DSV-Adler um Wellinger, Althaus und Geiger

Tobias Laure

Update 06/03/2023 um 07:57 GMT+1 Uhr

Für Deutschlands Skispringerinnen und Skispringer war die WM in Planica ein großer Erfolg. Mit drei goldenen, einer silbernen und zwei bronzenen Medaillen fährt die DSV-Auswahl nach Hause. Und dennoch ist, gerade bei den Männern, Luft nach oben, wie Martin Schmitt erklärt. Der viermalige Weltmeister hat einen markanten Unterschied zwischen den DSV-Adlern und Topnationen wie Slowenien ausgemacht.

Top-WM für die DSV-Adler? Das sagt Skisprung-Ikone Schmitt

Für die Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher begannen die Nordischen Skiweltmeisterschaften im legendären Planica mit einem doppelten Paukenschlag.
Andreas Wellinger und Karl Geiger holten im Einzel von der Normalschanze Silber und Bronze.
Das war so nicht unbedingt zu erwarten. Auf der Großschanze lief es dagegen weniger gut für Deutschlands beste Weitenjäger. Weder im Einzel noch im Team, wo man sich als Titelverteidiger viel ausgerechnet hatte, reichte es zu Edelmetall.
Zufall? Nein, sagt Martin Schmitt.

Schmitt: Darum läuft es auf der kleinen Schanze besser

"Der deutsche Sprung ist sehr Absprung-dominant. Ausgerichtet auf den Vertikaldruck, ein präzises Absprungverhalten mit präziser Winkelöffnung und hoher Dynamik. Dadurch entsteht ein stärkerer Höhengewinn in der ersten Flugphase", erläutert der 45-Jährige, der die WM als TV-Experte für Eurosport begleitete.
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Tränen, Schreie, Emotionen! Althaus springt zu WM-Gold

Diese Faktoren seien dafür verantwortlich, dass den Horngacher-Schützlingen die kleine Schanze besser gelegen habe. Durchaus eine Stärke, allerdings sieht Schmitt "andere Nationen in der Flugtechnik vielleicht ein bisschen weiter".

Schmitt lobt Zajc und Lanisek

Das lasse sich bei den slowenischen Topspringern Timi Zajc und Anze Lanisek gut beobachten. "Bei Timi ist die Skiführung etwas sauberer, zum Beispiel bei der breiten Beinstellung, mit der die Anzugfläche perfekt genutzt werden kann", so der Olympiasieger von 2002 im Gespräch mit Eurosport-Reporter David Marcour.
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Team-Gold für Slowenien! Lanisek bringt Planica zum Beben

Bei Lanisek falle auf, dass er "super symmetrisch und sauber von der Körperform" unterwegs sei. Tatsächlich drehten die Gastgeber nach enttäuschenden Ergebnissen auf der kleineren Anlage auf der Großschanze richtig auf. Zajc gewann den Einzelwettbewerb, im Team holte Slowenien Gold.
Diese Gesamtsituation werde man im deutschen Lager "genau analysieren", glaubt Schmitt. "Das werden die Aufgaben für die kommenden Monate."

Überfliegerin Althaus überstrahlt alles

Etwas anders liegen die Dinge bei den deutschen Damen, die mit Dreifach-Weltmeisterin Katharina Althaus die Überfliegerin schlechthin in ihren Reihen hatten. "Ganz groß, was die Katha da gemacht hat", lobt Schmitt. "Auf der kleinen Schanze war der Erwartungsdruck nicht so hoch, da konnte sie mit weniger Druck reingehen."
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Schmitt-Analyse: "Herausragende Bilanz für Althaus"

Die Folge: Althaus holte Gold, wie später auch im Mixed und im Team. Hinzu kam Bronze auf der Großschanze. "Da hatte sie wahrscheinlich das mögliche vierte Gold im Hinterkopf, aber es war natürlich trotzdem historisch und fantastisch", sagt Schmitt.
Hervorzuheben seien aber auch die tollen Vorstellungen der übrigen Mannschaft um Selina Freitag - und die Arbeit von Bundestrainer Maximilian Mechler. "Das waren große Fußstapfen für ihn", gibt Schmitt zu bedenken, denn Mechler übernahm das Amt erst zur Saison 2021/2022 von Andreas Bauer, der Maßstäbe gesetzt hatte.

Gesamtfazit? Schmitt hebt den Daumen

Das Gesamtfazit aus deutscher Sicht sei definitiv "sehr positiv", unterstreicht Schmitt. "Da muss man nur mal auf die Zahl der Medaillen schauen." Die Skisprung-Ikone ist sich sicher, dass die DSV-Adler auch auf der Großschanze bald auf höchstem Niveau agieren werden.
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Jubel in Planica: Wellinger und Geiger holen zwei Medaillen

Das deutsche Team zeichne aus, "dass gut analysiert und aufgearbeitet" werde. "Die notwendigen Schritte werden folgen, ohne das große Ganze infrage zu stellen", betont Schmitt. Alles andere wäre auch nicht ratsam, schließlich steht Deutschland im Skisprung-Medaillenspiegel dieser WM souverän auf Platz eins.
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Goldenes Wintermärchen: Althaus' Aufstieg zu den "ganz Großen"

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