Jannik Sinner: Aus in Halle mit Aussagekraft - Niederlage gegen Bublik ist nach fast zwei Jahren eine Zäsur

Jannik Sinner scheiterte beim ATP-Turnier im westfälischen Halle bereits im Achtelfinale überraschend an Alexander Bublik. Die Niederlage gegen den Kasachen bedeutete gleichzeitig das Ende einer herausragenden Serie. Im Anschluss an die verpatzte Wimbledon-Generalprobe gab sich die Nummer eins aus Südtirol mit Blick auf den Rasenklassiker in London gleichermaßen kämpferisch wie schonungslos.

Highlights: Bublik schaltet überraschend Sinner aus

Quelle: Eurosport

Alexander Bublik ließ es sich nicht nehmen, seinen sensationellen Achtelfinal-Triumph über Jannik Sinner (3:6, 6:3, 6:4) auf dem Rasen von Halle via Social Media zu feiern.
"Got him, guys" ("ich habe ihn gepackt, Leute"), schrieb der Kasache im Anschluss an seine Meisterleistung und nahm damit Bezug auf einen selbstironischen Post, den er vor nur zwei Wochen abgesetzt hatte. Nach seiner 1:6, 5:7, 0:6-Klatsche im Viertelfinale der French Open hatte der völlig chancenlose Kasache noch humorvoll "I almost got him, guys" ("Ich hätte ihn fast gepackt, Leute") geschrieben.
Entsprechend ungläubig fiel seine Reaktion diesmal aus. "Das ist ein ganz spezieller Sieg, ich habe noch nie die Nummer eins der Welt bezwungen", sagte der 28-Jährige und schob mit Blick auf seinen vermeintlich übermächtigen Gegner nach: "Er ist ein unglaublicher Spieler und ich hätte niemals gedacht, dass ich ihn schlagen kann."
Tatsächlich hatte das vergangene Duell in Paris nicht allzu viel Hoffnung auf einen baldigen Bublik-Coup gegen Sinner gegeben, der Branchenprimus wirkte nahezu unverwundbar. Bis Carlos Alcaraz kam und Sinner in einem historischen Finale mit 5:29 Stunden Spielzeit den Zahn zog.

Sinner: "War nicht leicht nach Paris"

Eine Niederlage, die aus Sinners Sicht offenbar immer noch nachhallt. "Die Wahrheit ist, dass es nach Paris nicht leicht war, hier teilzunehmen", verriet der Südtiroler im Nachgang an seine Niederlage gegen Bublik. Er sei trotzdem "zufrieden, vor Wimbledon noch zwei Spiele auf Rasen absolviert zu haben."
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Jannik Sinner nach seiner Final-Niederlage gegen Carlos Alcaraz

Fotocredit: Getty Images

Fakt ist dennoch: Sinner hat die Generalprobe für den Rasenklassiker in England (30. Juni bis 13. Juli) verpatzt, die Pleite gegen Bublik (Weltranglistenplatz 34) kostete den Halle-Vorjahressieger nicht nur 450 Ranglistenpunkte, sondern ließ zudem eine Mega-Serie reißen, die seit Oktober 2023 Bestand hatte.

Sinners Mega-Serie reißt

Damals, beim Masters in Cincinnati, musste sich Sinner mit Dusan Lajovic (seinerzeit Weltranglistenplatz 66) letztmals einem Spieler außerhalb der Top 20 der Welt geschlagen geben. 66-mal behielt er seither die Oberhand über Nicht-Top-20-Gegner. Seit Augst 2024 hatte er zuvor sogar ausschließlich gegen Alcaraz verloren (Peking, Rom, Paris).
Ob er glaube, dass der neuerliche Rückschlag im Zusammenspiel mit den schmerzlichen Roland-Garros-Erfahrungen negative Auswirkungen auf Wimbledon haben könnte?
"Ich bin mir sicher, in Wimbledon passt wieder alles", gab sich Sinner kämpferisch, ehe er hinsichtlich seiner Form überraschende und aussagekräftige Worte wählte: "Wenn ich ehrlich bin, war hatte es hier eher physische Gründe, mental war in der ersten Runde relativ gut dabei. Es sind nicht alle Tage gleich, das muss man akzeptieren. Passt schon."

Roddick zählt Sinner zu Wimbledon-Favoriten

Eine Einschätzung, die auch der ehemalige Top-Spieler Andy Roddick teilt. "Diese Niederlage wird nicht einschneidend sein", prophezeite der US-Amerikaner, der während seiner aktiven Zeit 13 Wochen lang den Platz an der Weltranglistenspitze innehatte, bei "TC Live".
Roddick weiter: "Bublik kann locker zu den 15 besten Rasenspielern gezählt werden, wenn er in Form ist." Während das grüne Geläuf Bublik ganz besonders entgegenkommt, fühle sich Sinner auf Sand und Hartcourt laut Roddick deutlich wohler.
Dennoch zählt der mittlerweile 42-Jährige den italienischen Superstar zu den größten Favoriten im All England Lawn Tennis Club. "Es ist wirklich nicht sein bester Belag, wahrscheinlich der Belag, den er am wenigsten mag", so Roddick: "Trotzdem ist er neben Alcaraz und Djokovic einer der drei Top-Anwärter auf den Titel."
Damit die Fans in Wimbledon aber auch tatsächlich einen Sinner in Bestform zu Gesicht bekommen, heißt es für den 23-Jährigen erst einmal Ausspannen nach den etlichen Strapazen der vergangenen Wochen.
Sinners Eingeständnis: "Ich muss jetzt mental und körperlich regenerieren. Das braucht ein bisschen Zeit."
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Quelle: Eurosport


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