Paris-Sieger Sinner entthront Alcaraz erneut in der Weltrangliste - der Job ist (fast) erledigt
Jannik Sinner hat sich dank eines herbstlichen Zwischenspurts Platz eins im ATP-Ranking von Carlos Alcaraz zurückgeholt. Der 24-Jährige gewann innerhalb von zwölf Tagen zehn Matches und zwei Titel bei 20:1 Sätzen. Aus einem Rückstand von 1340 Punkten in der Weltrangliste machte Sinner so einen Vorsprung von 250 Zählern auf den bisherigen Spitzenreiter Carlos Alcaraz. Bleibt nur noch eines zu tun.
Sinner ringt Auger-Aliassime im Finale nieder - Highlights
Quelle: Perform
Jannik Sinner ist kurz davor, eine turbulente Saison in der Rolle abzuschließen, in der er sie begann: als Nummer eins der Welt, als Bester seiner Zunft.
Es gibt keinen Zweifel, dass er sich diesen Status nicht nur auf dem Papier, sondern auch auf dem Court zurückerobert hat. Beobachten ließ sich das beim 6:4, 7:6 (7:4)-Erfolg gegen Félix Auger-Aliassime im Finale des ATP Masters von Paris.
War Sinner zuvor nahezu mühelos durchs Turnier getänzelt, hätte ihm der Kanadier fast den ersten Satzverlust beigebracht. In dieser Phase habe sich ausgezahlt, dass es zu "Janniks Stärken gehört, auch aus nur wenigen Fehlern des Gegners" Kapital zu schlagen, wie Ex-Profi Philipp Kohlschreiber bei "Sky" analysierte.
Es sei "bärenstark", dass es Sinner gelinge, "die Ruhe zu bewahren, wenn er mal wenig Zugriff" habe, weil der Kontrahent zum Beispiel sehr gut serviere. "Man muss die kleinen Chancen nutzen", bestätigte Sinner die Sichtweise des Experten. Genau das setzte er auch um. "Jannik ist defensiv, offensiv und mental unglaublich - und er hat gezeigt, dass er wieder die Eins ist", so Kohlschreiber.
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Jannik Sinner beim ATP Masters in Paris
Fotocredit: Imago
Sinner sei "wieder der König", teilte die "Gazzetta dello Sport" ihrer Leserschaft nach dem Finale von Paris zufrieden mit. Einen Punkt aber hat der Gefeierte, der das Davis Cup Final 8 in Bologna auslässt, noch auf der To-Do-Liste in dieser Saison. Wobei es streng genommen zwei Jobs in einem sind: die Verteidigung des Titels bei den ATP Finals in Turin und damit einhergehend die Absicherung von Platz eins in der Weltrangliste zum Jahresende.
Sinner baut Serie aus - Rivalen in Schwierigkeiten
Die Voraussetzungen sind exzellent. Die Siegesserie auf Indoor-Hartplätzen steht bei 26 Matches, in der Turiner Inalpi Arena sollen ab dem 9. November fünf weitere Erfolge hinzukommen. Sinners vermeintlich ärgste Widersacher - Alcaraz und Novak Djokovic - sind derzeit nicht in Bestform oder wie Alexander Zverev leicht angeschlagen.
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Sinner nach Titel-Premiere: "Egal was jetzt in Turin passiert ..."
Quelle: Perform
Mit dem Heimpublikum im Rücken strebt der viermalige Grand-Slam-Turniersieger dem Happy End einer Saison entgegen, die speziell war. Drei Monate lang musste Sinner infolge seiner Dopingsperre im Frühjahr nach seinem Australian-Open-Sieg zuschauen, trotzdem gewann er Mitte des Jahres auch Wimbledon - zum ersten Mal übrigens. Bei den French Open führte er zuvor schon 2:0-Sätze gegen Alcaraz und hatte drei Matchbälle.
Weil sein Dauer-Widersacher Alcaraz nach Wimbledon einen Tick zulegte, verlor Sinner im September auch das US-Open-Finale gegen den Spanier und tags drauf nach 65 Wochen auch wieder Platz eins im Ranking.
Sinner: "Egal was jetzt in Turin passiert"
Seit dem Masters von Shanghai im Oktober, das Sinner mit Krämpfen abbrechen und Alcaraz aufgrund körperlicher Beschwerden absagen musste, hat sich das Momentum aber wieder zugunsten des Südtirolers verschoben.
Zunächst schnappte er seinem Rivalen beim Six Kings Slam den Sechs-Millionen-Dollar-Jackpot weg, ehe er in Wien und Paris den Titel-Doppelpack einheimste. Alcaraz spielte indes im Oktober kein einziges Match auf der ATP-Tour - und bekommt nun die Quittung via Ranking.
Sinner zeigte sich derweil in Paris "überglücklich". Die vergangenen Monate seien "fantastisch" gelaufen: "Es war ein großartiges Jahr, egal was jetzt in Turin passiert." Das mag stimmen, ebenso klar ist aber auch, dass es nur um eines gehen wird: den sechsten Titel in dieser Saison.
Es wäre nur logisch, wenn es auch in Turin zum Finale Alcaraz gegen Sinner käme, weil dann auf jeden Fall einer Dominatoren der Saison den Jahresabschluss auch gewänne - so wie es bislang jedes Mal im Jahr 2025 der Fall war, wenn die beiden bei einem Turnier gemeinsam im Teilnehmerfeld standen.
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Bagel in Satz eins - Highlights zum Zverev-Aus gegen Sinner
Quelle: Eurosport
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