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Australian Open 2024 - Alexander Zverev nimmt schwere Hypothek mit ins Viertelfinale gegen Carlos Alcaraz

Tobias Laure

Update 23/01/2024 um 07:32 GMT+1 Uhr

Alexander Zverev hat es wieder auf die lange Distanz gemacht. Das 7:5, 3:6, 6:3, 4:6, 7:6 (10:3) gegen Cameron Norrie war das zweite Fünfsatzmatch bei den Australian Open. Der Preis für diese Belastungen steigt, das Achtelfinale führte zu "riesengroßen Blutblasen", wie Zverev bei Eurosport verriet. Die physischen Faktoren werden das Duell gegen Carlos Alcaraz beeinflussen - aber in welchem Maße?

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Advantage Carlos Alcaraz.
Alexander Zverev versuchte gar nicht erst, den offensichtlichen Nachteil umzudeuten. Zu "100 Prozent" habe sein Gegner im Viertelfinale durch die kürzeren Matches einen Vorteil.
Während der Hamburger im bisherigen Turnierverlauf 17 Sätze und 13:47 Stunden auf dem Platz verbrachte, sind es bei Alcaraz nur etwas mehr als zwölf Sätze und 8:42 Stunden. Massive Unterschiede, die nicht ohne Folgen bleiben können.
"Zverev ist es zwar gewohnt, fünf Sätze zu spielen", erläutert Patrik Kühnen im Gespräch mit Eurosport.de, aber "die Belastung ist deutlich höher als bei Alcaraz. Wenn man die Stunden rechnet, die Sascha in Melbourne auf dem Platz stand und mit jenen von Carlos vergleicht, hat der Spanier Vorteile."
Die wiederum sind noch größer geworden, seitdem klar ist, dass Zverev "riesengroße Blutblasen auf den Füßen" aus dem Achtelfinale gegen Cameron Norrie mitgenommen hat. Das Handicap könnte das Match im schlimmsten Fall sogar entscheiden.

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Zverev nach Achtelfinale: "Habe leider riesengroße Blutblasen"

Im Zverev-Lager muss nun sorgfältig abgewogen werden, wie mit den Blutblasen umgegangen werden soll. "Die Frage lautet, ob man das alte Tape drauf lässt, weil man sich sonst die ganze Haut vom Fuß reißt und gar nicht mehr laufen kann", so Becker.
Man müsse nun überlegen, ob man die Blasen aufmache, erklärt Kühnen. Der dreimalige Davis-Cup-Champion unterstreicht, dass die "Haut erhalten werden" müsse. Mindestens genauso wie die medizinische Behandlung spiele die mentale Komponente eine Rolle. "Das Wichtigste ist, dass der Spieler es aus dem Kopf bekommt, damit er sich voll konzentrieren kann", sagt Kühnen aus eigener Erfahrung als Profi.

Zverev bringt sich in die Bredouille

Allerdings hat Zverev durch seine Leistungen zu einem gewissen Grad selbst dafür gesorgt, dass die Lage nun so kompliziert geworden ist.
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Achtelfinale: Zverev mit Fünfsatzthriller gegen Norrie - Highlights

Die Weltklasse des Hamburgers ist unbestritten - und dennoch musste er in Runde eins einen Satzrückstand gegen Dominik Koepfer wettmachen und in der nächsten Partie gegen den krassen Außenseiter Lukas Klein gar im Match-Tiebreak das frühe Aus fürchten.
Der Weltranglistensechste hat es nicht verstanden, sein enormes Potenzial in klare Siege umzumünzen. Mit einer Ausnahme: In der 3. Runde gegen Alex Michelsen reduzierte Zverev seine unkonzentrierten Phasen deutlich und blieb prompt ohne Satzverlust.

Ein Schritt vor, zwei zurück - Dämpfer für Zverev

So gesehen muss man nach der Partie gegen Norrie festhalten, dass der Olympiasieger einen Schritt nach vorne und zwei zurückgemacht hat. "Die besten Spieler fangen in der zweiten Woche an, ihr bestes Tennis zu zeigen", hatte Zverev nach der Michelsen-Partie betont und sich selbst dabei eingeschlossen. "Ab jetzt geht das Turnier so richtig los!"
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Mutlos bei Breakbällen: Das muss Zverev gegen Alcaraz verbessern

Diese Aufbruchstimmung hat nun zumindest einen Dämpfer erhalten. Immerhin: Neu ist das Ganze nicht für Zverev, er kann die Lage gut einschätzen. Es sei nicht so schlimm wie noch bei den US Open im September 2023. "Da war ich komplett tot und fühlte mich körperlich erschöpft", berichtet Deutschlands Nummer eins in Melbourne.

Zverev: "Bin nicht tot und nicht völlig erschöpft"

Aktuell sei er "müde", weil es in den vergangenen drei Matches zweimal über ein 7:6 im fünften Satz gegangen sei. "Aber ich bin nicht tot, nicht völlig erschöpft. Ich bin nicht in der gleichen Verfassung wie bei den US Open."
Damals in New York schied Zverev im Viertelfinale glatt in drei Sätzen gegen - Achtung - Alcaraz aus. Die große Aufgabe für den Hamburger wird es nun sein, trotz der physischen Hypothek eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern.
Zieht man alle relevanten Faktoren in Betracht, bleibt es aber dabei: Advantage Alcaraz.
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Achtelfinale: Alcaraz brilliert gegen Kecmanovic - Highlights


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