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Dramen und Aufreger 2022: Emotionen und Eklats mit Djokovic, Valieva, Zverev und Griner

Eurosport
VonEurosport

Update 24/12/2022 um 14:46 GMT+1 Uhr

Das Sportjahr 2022 war voller Dramen und Aufreger: Wir nehmen Euch mit den Original-Videos zu den großen Eklats und Emotionen der letzten Monate mit - von der Impfposse um Novak Djokovic und die Dopingaffäre Kamila Valieva über das Verletzungsdrama von Alexander Zverev in Paris, dem Sturz von Andre Thieme bei der Reit-WM und dem Gefangenenaustausch von US-Basketballerin Brittney Griner.

Das bittere Aus! Zverev knickt gegen Nadal fies um und muss aufgeben

Alexander Zverevs Schreie sind bis in die oberste Reihe des Court Philippe Chatrier zu hören. Der deutsche Tennis-Topspieler rollt sich über die rote Asche von Roland Garros und fasst sich geschockt
Statt in einem famosen Halbfinal-Match weiter den späteren Titelträger Rafael Nadal an die Grenzen zu bringen, humpelt Zverev auf Krücken aus dem Stadion. Plötzlich stellen sich große Fragen: die nach seiner Gesundheit.
Der Riss der drei Außenbänder im rechten Sprunggelenk zieht eine Operation nach sich und zwingt Zverev zu einer langen Pause. Er verpasst Wimbledon und muss bei den US Open mitansehen, wie in Carlos Alcaraz ein Spieler der nächsten Generation den Titel gewinnt.
Zverev schuftet unterdessen in der Reha mit dem Ziel, in der Davis-Cup-Gruppenphase in Hamburg auf den Platz zurückzukehren. Daraus wird nichts. Ein Knochenödem zwingt ihn zu noch mehr Geduld, und er spielt erst Anfang Dezember bei einem Showturnier in Saudi-Arabien wieder.
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Verletzungsdrama um Zverev am Freitag, dem 13. Turniertag

Sein Fuß sei "gesund genug", um wieder auf hohem Level um Siege zu kämpfen, sagt der einstige Weltranglistenzweite anschließend zufrieden: "Ich bin auf dem richtigen Weg. Aber ich habe noch eine gute Strecke vor mir."

Olympias größtes Opfer: Valjeva-Tränen in Peking

Wie ein Hauch gleitet sie über das Eis, so leicht, so schwerelos zelebriert Kamila Valijeva ihre Kunst. Zu den unsterblichen Klängen von Peter Tschaikowsky verzaubert die kindliche Kaiserin das staunende Auditorium. Als Europameisterin kommt Valijeva zu den Olympischen Winterspielen in Peking. Gold liegt für sie bereit.
Die Musik setzt abrupt aus, sie bricht ab, voller Härte und Missklang. Ein positiver Dopingtest im russischen Team, die Meldung bahnt sich wie ein Lauffeuer in Peking Bahn. Und tatsächlich: In Valijevas Urin haben die Fahnder am 25. Dezember 2021 den Stoffwechsel-Modulator Trimetazidin gefunden.
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Tragödie um Valijeva: Wunderkind stürzt mehrfach in der Kür und wird nur Vierte

Warum sie bei Olympia starten darf - unklar. Warum sie der Sportgerichtshof CAS nach dem befleckten Team-Gold am Einzel teilnehmen lässt - ein Rätsel. Valijeva bricht zusammen, sie stolpert in der Kür von Sturz zu Sturz, eine tonnenschwere Last auf den schmalen Schultern. Die Trainerin bietet nicht Halt, sondern harte Hand - Olympiasiegerin Aljona Savchenko zeigt sich entsetzt.
Und heute? Steht Kamila Valijeva wieder auf dem Eis. Der Zauber ist verflogen, Tschaikowsky verklungen. Sie strahlt nichts mehr aus, ist eine unter vielen. Opfer eines menschenverachtenden Regimes, das seine Grausamkeit seit zehn Monaten weltweit zur Schau stellt.

Impf-Posse um Djokovic: Gericht statt Centre Court

Da stand er also, der beste Tennisspieler der Welt, und verstand die Welt nicht mehr. Nein, sagte Novak Djokovic dem Grenzbeamten am Flughafen in Melbourne in den Morgenstunden des 6. Januar, er sei nicht geimpft gegen Corona, aber er habe dafür schon zwei Infektionen hinter sich.
Ein paar Stunden lang kämpfte Djokovic am Flughafen um seine Einreise. Er berief sich auf eine Ausnahmegenehmigung, die aber nicht anerkannt wurde. Der Grenzbeamte blieb hart: kein gültiges Visum. Djokovic landete in einem Abschiebehotel - belagert und bejubelt von serbischen Anhängern. Weil Aufgeben keine Option für Djokovic ist, zog er vor Gericht und erreichte am 10. Januar sogar die Anerkennung seines Visums. Das rief den dafür zuständigen australischen Minister Alex Hawke auf den Plan. Er verfügte am 14. Januar: Es sei im öffentlichen Interesse, das Visum zu entziehen.
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Hexenjagd, Jesus, Abschiebung - das Protokoll zum Djokovic-Wahnsinn

Djokovic? Ließ noch immer nicht locker, wollte vor Gericht nun erwirken, dass die Entscheidung von Hawke für ungültig erklärt wird. Am 16. Januar verfügten die Richter wenig überraschend: Selbstverständlich habe der Minister gemäß den Gesetzen des Landes gehandelt.
Nun hatte Djokovic genug. Er reiste aus und musste zusehen, wie Rivale Rafael Nadal sich zum Spieler mit den meisten Grand Slams krönte. Doch er wird wohl bald wiederkommen. Es bestehe, sagte der neugewählte, für die Immigration zuständige Minister Andrew Giles, derzeit kein Grund, Djokovic ein Visum zu verweigern. Der Seriensieger wird im Januar 2023 wieder in Melbourne um den Titel kämpfen.

Peinlichster Moment des Lebens: Harte Landung statt WM-Gold

Eigentlich ist alles angerichtet. Als amtierender Europameister der Springreiter und einer der ganz großen WM-Favoriten kommt Andre Thieme nach Herning. Unter dem Sattel hat er eines der besten, wenn nicht DAS beste Springpferd der Welt: Die Stute Chakaria, die vor einem Hindernis so unglaublich steigen kann.
Genau das wird Thieme zum Verhängnis. Im zweiten Umlauf des Nationenpreises steigt Chakaria vor dem blauen Oxer, "abnormal hoch", wie Thieme später erzählt. Er kriegt "einen Schlag auf den Hintern", hat keine Kontrolle mehr über sein Pferd. Der Reiter landet auf dem Boden, mit ihm sämtliche deutschen Medaillenhoffnungen.
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Aus der Traum von der Team-Medaille: Thieme stürzt bei Reit-WM

Thieme ist so verzweifelt, so enttäuscht, so unglücklich, dass er sich wohl am liebsten in den Wassergraben gestürzt hätte. Er spricht vom peinlichsten Moment seines Lebens, Tränen glitzern in seinen Augen.
Am nächsten Tag ist im heimischen Plau am See die Einschulung seiner Tochter. Es war anders geplant, aber jetzt kann Thieme dabei sein. Irgendwie hat eben alles Schlechte auch etwas Gutes.

Zoff um "One Love"-Binde als WM-Aufreger

Es war das Aufreger-Thema vor der Fußball-WM in Katar. Trägt Manuel Neuer im Auftaktspiel gegen Japan die "One Love"-Binde oder nicht? Der DFB-Kapitän trug sie nicht, der Weltverband FIFA hatte sich unter der Androhung drastischer Strafen gegen die europäischen Verbände durchgesetzt.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf räumte im Nachgang Fehler ein. Man hätte, so Neuendorf, "den direkten Draht zu Gianni Infantino suchen und ihn nach der Haltung der FIFA fragen müssen". Dies geschah nicht, der Wirbel überlagerte den Turnierstart. "Ich glaube, dass ich heute deutlich vor einem Turnier für Klarheit sorgen würde", sagte Neuendorf.
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"One-Love"-Posse: Neuendorf räumt Fehler ein

Beim deutschen WM-Fehlstart gegen Japan (1:2) war die Binde dennoch im Stadion zu sehen. Nancy Faeser trug sie auf der Tribüne um ihren linken Arm, Infantino ließ sich gemeinsam mit der Bundesinnenministerin ablichten. "Das war vor allem ein Zeichen gegen das Verhalten der FIFA. Hier für unser Land Haltung zu zeigen, war mir unglaublich wichtig", sagte die SPD-Politikerin.

Austausch mit hohem Preis: Griner wird zu Putins Spielball

Erst die Festnahme am Flughafen, danach monatelange Haft, ein skandalöser Schuldspruch und schließlich der Transport in ein Straflager im Nichts. US-Basketballstar Brittney Griner bringt in Russland ein Martyrium hinter sich, ehe sie freikommt und ihr der Albtraum von neun Jahren Gefängnis erspart bleibt. Ein Happy End nach einem Drama.
Etwas überraschend besteigt die 32-Jährige am 8. Dezember das Flugzeug in die Heimat, im Gegenzug kehrt der Schwerverbrecher Wiktor But nach Russland zurück, der frühere Waffenhändler war in den USA zu 25 Jahren hinter Gittern verurteilt worden. Ein hoher Preis, den die Amerikaner durch den Austausch für ihre prominente Sportlerin zahlen, der in Russland eine Art Schauprozess gemacht worden war.
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Griner zu neun Jahren Haft in Russland verurteilt

Der zweimaligen Olympiasiegerin, die in der Pause der US-Profiliga WNBA seit Jahren in Jekaterinburg spielte, waren Mitte Februar Vape-Kartuschen im Gepäck zum Verhängnis geworden. Die Russen setzten sie in Moskau fest und machten sie zum politischen Spielball. Das harte Urteil für ein in großen Teilen der Welt lächerliches Vergehen passte ins Bild.
Griner ist zurück im Training, auch für ihren Stammklub Phoenix Mercury wird sie in der neuen Saison wieder auflaufen. Sie freue sich darauf, "auf diese Art persönlich all jenen Danke zu sagen", die sich für sie eingesetzt hatten, teilte Griner mit.
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Wetter-Wahnsinn: Die 5 wildesten Rennszenen aus Tour, Giro & Co

(SID)
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