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Drei Dinge, die bei Dortmund gegen Fürth auffielen: Erling Haaland hält müden BVB-Laden am Laufen

Dennis Melzer

Update 16/12/2021 um 09:45 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund reicht eine weitestgehend biedere Vorstellung zu einem 3:0-Arbeitssieg gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht Greuther Fürth. Einmal mehr muss Erling Haaland die BVB-Kohlen aus dem Feuer holen, das Kleeblatt stellt unter Beweis, dass es in der Bundesliga angekommen ist - und eine Schiri-Debatte darf natürlich auch nicht fehlen. Drei Dinge, die auffielen.

Erling Haaland erzielte gegen Fürth einen Doppelpack

Fotocredit: Getty Images

Pflichtaufgabe erfüllt, das Schlusslicht aus Fürth am Ende deutlich 3:0 geschlagen - das letzte Spiel des Jahres vor abgespreckter Heim-Kulisse lief, zumindest auf den ersten Blick, erfolgreich für den BVB ab.
Bei genauerer Betrachtung lieferten die Schwarz-Gelben allerdings eine über weite Strecken biedere, uninspirierte Leistung ab. Selbst der normalerweise omnipräsente Erling Haaland war gegen die Franken kaum zu sehen. Dennoch war der Norweger einmal mehr der Garant für drei Punkte.
Die Gäste, denen in den vergangenen Wochen die Erstligatauglichkeit abgesprochen wurde, hielten couragiert dagegen und stellten unter Beweis, dass sie mit Verspätung im Oberhaus angekommen sind.
Außerdem gab es erneut eine Schiedsrichter-Diskussion. Diesmal sahen sich aber nicht die Dortmunder benachteligt.
Drei Dinge, die auffielen.

1. Haaland hält müden BVB-Laden am Laufen

Kaum Torchancen, eine nahezu ausgeglichene Zweikampfbilanz gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten, ein Eckenverhältnis von 5:8. Der BVB bot seinem Publikum Magerkost an, wirkte ideenlos. Quittiert wurde der Auftritt zwischenzeitlich mit Pfiffen.
Selbst Erling Haaland trat am Mittwochabend kaum in Erscheinung. Lediglich 35 Ballaktionen zählten die Statistiker. Zum Vergleich: Torhüter Gregor Kobel, an diesem Abend nur bedingt gefordert, verbuchte die gleiche Anzahl.
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Erling Haaland (l.) und Jude Bellingham

Fotocredit: Getty Images

Trotzdem war er es einmal mehr der Norweger, der den Unterschied zwischen Sieg und Remis machte. Seinen Elfmeter verwandelte er mit gewohnter Souveränität (33.), kurz vor Schluss schraubte er sich unnachahmlich in die Höhe und köpfte eine Flanke von Julian Brandt unhaltbar zum 2:0 ins Netz (82.).
Mittlerweile steht Haaland in 74 Einsätzen für Dortmund bei 76 Treffern. Kaum auszudenken, sollte die personifizierte Lebensversicherung wegbrechen. Genau das dürfte allerdings im kommenden Sommer passieren. Haaland ist für diese Mannschaft mittlerweile eine Nummer zu groß.

2. Fürth kommt in der Bundesliga an

Greuther Fürth war bis zum vergangenen Sonntag die Lachnummer der Liga. Einen Punkt aus 14 Spielen, nach kumuliert fast anderthalb Bundesliga-Spielzeiten noch immer ohne Heimsieg. Dann der Befreiungsschlag: Gegen Union Berlin feierte die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl ihren ersten Sieg.
Gegen Dortmund knüpfte das Kleeblatt an die stabile Leistung an, stand vor allem in der Defensive extrem sicher und tauchte mehrfach vor des Gegners Tor auf. Kurz gesagt: Fürth bot dem haushohen Favoriten lange Zeit Paroli, war einigermaßen ebenbürtig.
"Wir haben es bis zur 80. Minute komplett offen gehalten", sagte Torhüter Sascha Burchert. Er führte aus: "Wir hatten vielleicht nicht die Abschlussaktionen, aber die Konteraktionen, in denen es dann nicht zum Abschluss kam. Heute haben wir aus dem Spiel heraus kaum etwas zugelassen."
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Borussia Dortmund - Greuther Fürth

Fotocredit: Getty Images

Der 32-Jährige hatte sogar noch einen besseren Auftritt gesehen als beim jüngsten Sieg über die Eisernen: "Es hört sich dumm an, war aber sogar noch ein Schritt nach vorne. Darauf können wir aufbauen." Tatsächlich stellten die Fürther unter Beweis, dass sie in der deutschen Beletage mithalten können. Zumindest, wenn es um defensive Disziplin geht.
Einen Kritikpunkt muss sich die Mannschaft aber dennoch gefallen lassen: Fürth kam ein ums andere Mal in aussichtsreiche Positionen, schaltete bei Ballgewinn schnell um und schaffte bisweilen Überzahlsituationen. Wie die Möglichkeiten aber letztlich ausgespielt wurden, war mangelhaft.

3. Kein BVB-Spiel ohne Schiri-Debatte

Anderthalb Wochen nach dem Spitzenspiel gegen den FC Bayern und die damit verbundene Diskussion um Schiedsrichter Felix Zwayer, wurde der Signal Iduna Park erneut Schauplatz einer Schiri-Debatte. Diesmal sahen sich jedoch nicht die BVB-Verantwortlichen ungerecht behandelt, sondern die Gäste.
Anlass der Empörung: Jude Bellingham, der in der 43. Minute wegen unsportlichen Verhaltens die Gelbe Karte gesehen hatte, grätschte nur wenige Augenblicke mit viel Risiko in Fürths Mittelfeldmann Max Christiansen. Der junge Engländer spielte zuvor zwar den Ball, traf aber hauptsächlich seinen Gegenspieler.
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Daniel Schlager zeigte Stefan Leitl die Gelbe Karte

Fotocredit: Imago

Eine Szene, die durchaus mit Gelb-Rot hätte sanktioniert werden können - aus Sicht der Franken sogar müssen. Dass Referee Daniel Schlager Bellingham nicht des Feldes verwies, brachte die Emotionen zum Überkochen. Leitl sprintete auf den Platz und holte sich die Gelbe Karte ab.
Im Anschluss hatten sich die Gemüter aufseiten der Spielvereinigung nicht unbedingt beruhigt. Sportdirektor Rachid Azzouzi vermutete in der Halbzeit bei "Sky" sogar, dass Fürth bei Schiedsrichtern unterbewusst benachteiligt werde: "Ich glaube schon, auch wenn ich von den Schiedsrichtern gesteinigt werde, dass es unterbewusst so ist, wenn du dir gegen Dortmund einen Fehler erlaubst, dann gibt es Theater. Wenn dir gegen Fürth ein Fehler passiert, dann redet in drei Stunden keiner mehr drüber."
Azzouzi weiter: "Wir wären vom Platz geflogen. Da kann ich ihnen Brief und Siegel geben. Wenn das ein blauer Spieler gewesen wäre, wäre er weg gewesen."
Auch Leitl kritisierte nach der Partie die Entscheidung des Unparteiischen. "Ich bin davon überzeugt, dass es eine Gelb-Rote Karte ist und dass der Schiedsrichter das sehen muss", so der Fürther Coach. Er ergänzte: "Er ist unmittelbar in der Nähe des Geschehens und dann muss ich halt auch die Courage haben, die Pfeife in den Mund nehmen und da rein pfeifen."
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