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Max Eberl beim FC Bayern: Neuer Sportvorstand nennt Real Madrid als Vorbild und setzt auf Mathys Tel und Co.

Thomas Gaber

Update 28/02/2024 um 11:14 GMT+1 Uhr

Max Eberl lädt sich als neuer Sportvorstand des FC Bayern umgehend eine Menge Arbeit auf. Ein neuer Trainer muss im Sommer her und die Mannschaft benötigt einen frischen Anstrich. Weltstars wie Harry Kane soll es nach Möglichkeit weiterhin geben, doch Eberl will grundsätzlich einen anderen Weg gehen. Der neue starke Mann kommt mit guten Nachrichten für Mathys Tel und Co. nach München.

Nichts ist unmöglich: Eberl legt seinen Bayern-Plan dar

Thomas Müller verglich die Situation beim FC Bayern nach dem 2:1-Sieg gegen RB Leipzig mit einem "ganz heißen Reifen". Heiße Reifen können schnell platzen, die Explosionsgefahr ist ständiger Begleiter, wenn man beim deutschen Rekordmeister Profifußball spielt.
"Entwicklungen - das hört sich immer so nett an. Aber wenn die Ergebnisse nicht passen, wird man im Umfeld des FC Bayern sehr schnell ungeduldig", antwortete Müller auf die Frage von "Sky"-Expertin Tabea Kemme, inwieweit die Mannschaft noch wachsen und sich entwickeln könne.
"Das hier ist kein Ort für Entwicklungen. Wir erleben hier ein extremes Tagesgeschäft. Es muss jeden Samstag und jeden Mittwoch funktionieren. Am besten nicht mit einem biederen 2:1. Ein 3:0 soll es schon sein", ergänzte Müller.
Am Dienstag kam das Thema Entwicklung erneut auf die Tagesordnung beim FC Bayern. Max Eberl wurde als neuer Sportvorstand vorgestellt. Neben der Suche nach einem neuen Trainer bastelt Eberl in den nächsten Wochen und Monaten auch eifrig am Kader.

Eberl sieht Real Madrid als Vorbild

Der neue starke Mann im sportlichen Bereich hat konkrete Vorstellungen, wie die Mannschaft in Zukunft aussehen soll. Stars sind natürlich weiterhin herzlich willkommen, doch Eberl liegt etwas anderes am Herzen - die Förderung und Entwicklung junger und unerfahrener Spieler. Diesbezüglich geht Eberl sogar auf Distanz zu Müller.
"Unsere Philosophie ist: Wir wollen die bestmöglichen Spieler zum FC Bayern holen, die den größtmöglichen Erfolg, also Titel, erreichen können", sagte Eberl.
"Das kann mit Weltstars geschehen. Aber wir werden auch versuchen, Spieler wie Mathys Tel - für mich ein herausragendes Beispiel - zu finden. Thomas Müller hat gesagt, dass eine Entwicklung solcher Spieler beim FC Bayern nicht möglich ist. Ich glaube, dass das definitiv möglich ist. Es muss möglich sein, Bayern München erfolgreich zu führen, zu Titeln zu bringen und trotzdem eine Entwicklung gestalten zu lassen", führte Eberl aus.
Als Vorbild diene dabei Real Madrid. "Real hat es geschafft, bei einem Mittelfeld mit [Luka] Modric, Casemiro und [Toni] Kroos trotzdem [Eduardo] Camavinga und [Aurélien] Tchouaméni einzubeziehen und einzubauen", sagte Eberl.

Durchbruch für Camavinga, Rodrygo und Co.

Bei genauerer Betrachtung ist es den Königlichen in den letzten fünf Jahren gelungen, gleich eine Handvoll Talente in die erste Mannschaft zu integrieren. Neben Camavinga, der 2021 mit 18 von Stade Rennes kam und in seiner ersten Saison in Madrid bereits 26 Ligaspiele (13 in der Startelf) absolvierte, und Tchouaméni sind hier Federico Valverde, Rodrygo und Vinícius Júnior zu nennen.
Valverde wurde im Verein ausgebildet, debütierte mit 19 bei den Profis und hat mit 25 schon 221 Mal das Real-Trikot getragen. Rodrygo kam 2019 als 18-Jähriger vom FC Santos und steht Ende Februar 2024 bei 202 Spielen für Real. Vinícius Júnior unterschrieb an seinem 18. Geburtstag einen Vertrag in Madrid und hat mittlerweile 249 Einsätze auf dem Buckel.
Die Camavingas und Rodrygos von Real sind die Tels, Pavlovics und Musialas bei Bayern. "Wir machen uns Gedanken, ob wir den jungen Spielern wie Tel oder Musiala mehr Einsatzzeiten geben müssen", warf Eberl in die Runde und gab die Antwort gleich selbst. "Wir brauchen die jungen Spieler. Und dafür musst du den richtigen Trainer finden, der auch Bock hat, mit diesen Spielern dann zu arbeiten."
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Bayerisches Trainer-Puzzle: Eberl will sich auf Suche nicht eingrenzen

Tel tritt auf der Stelle

Während Musiala mit 21 seit geraumer Zeit zur festen Größe im Bayern-Kader gehört und Aleksandar Pavlovic (elf Bundesligaspiele in dieser Saison, davon sieben in der Startelf, zwei Tore und zwei Vorlagen) auf einem sehr guten Weg ist, kommt Tel nicht so recht voran. Dem 18-Jährigen wird ein überragendes Talent nachgesagt, dass er in Ansätzen auch schon gezeigt hat.
Doch zuletzt stand der Franzose im September 2022 gegen den VfB Stuttgart beim Anpfiff auf dem Platz - bis heute sein einziger (!) Startelfeinsatz in der Bundesliga. In insgesamt 57 Pflichtspielen für Bayern kommt der Angreifer auf 23,8 Minuten pro Einsatz, in der Liga sind es 19 Minuten. Zum Vergleich: Camavinga spielte in seiner ersten Saison bei Real durchschnittlich 47 Minuten.
Weder Julian Nagelsmann noch Thomas Tuchel hatten die Bereitschaft, Tel nachhaltig zu fördern. Stichwort (extremes) Tagesgeschäft. Thomas Müller liegt mit seiner Einschätzung grundsätzlich nicht falsch. Es liegt nun an Eberl, den Trainer zu finden, der seine Ansichten teilt und dann auch den Mut aufbringt, die Talente entsprechend einzusetzen.
Dass diese Vorgehensweise auch beim FC Bayern erfolgreich sein kann, hat vor allem ein Spieler in den letzten 15 Jahren bewiesen: Thomas Müller.
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Eberl stellt klar: "Ich bin kein Heilsbringer"

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