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Jens Voigt exklusiv vor Vuelta-Start: "Roglič wird keine große Rundfahrt mehr holen"

Tobias Laure

Update 18/08/2022 um 16:51 GMT+2 Uhr

Primož Roglič gehört seit Jahren zu den prägenden Figuren im Radsport. Der Slowene gewann dreimal in Serie die Vuelta und geht am Freitag als Titelverteidiger an den Start. Während viele Experten an den vierten Triumph glauben, sieht Jens Voigt die Chancen des 32-Jährigen schwinden. Mehr noch: "Roglič wird in seiner Karriere keine große Rundfahrt mehr holen", sagte der Ex-Profi bei Eurosport.de.

Primoz Roglic vom Team Jumbo-Visma

Fotocredit: Getty Images

Vom Skispringer zum Radprofi zum Vuelta-Champion und Olympiasieger - die bemerkenswerte Geschichte von Primož Roglič ist schon zigfach erzählt worden. Nun ist der Jumbo-Visma-Profi 32 Jahre alt, wird von Verletzungen geplagt und muss aus Sicht von Jens Voigt kleinere Brötchen backen.
"Ich traue Primož immer noch Etappensiege, ein Bergtrikot oder Top-fünf-Plätze bei Giro, Tour und Vuelta zu - ein Siegfahrer ist er bei den großen Rundfahrten aber nicht mehr", glaubt der zweimalige Sieger der Deutschland-Tour, der inzwischen als TV-Experte für Eurosport im Einsatz ist, im Gespräch mit Eurosport.de.
Voigt: "Roglič wird aus meiner Sicht in seiner Karriere keine der drei großen Rundfahrten mehr holen."
Die Einschätzung des 50-Jährigen fußt auf einer Reihe verschiedener Faktoren. "Er stürzt für meinen Geschmack häufig einmal zu oft", sagt er: "Die Sturzquote ist sehr hoch. Hinzu kommt: Die Unfälle sind mitunter übel, tun weh und er verliert dabei eine Menge Haut."
  • Das gesamte Interview mit Jens Voigt lest Ihr Donnerstagnachmittag bei Eurosport.de

Voigt: Zeit spielt gegen Roglic

Ein gutes Beispiel sei das Etappenrennen Paris-Nizza. "Im vergangenen Jahr hat er dort noch auf der Schlussetappe verloren, weil er zweimal gestürzt ist", erinnert Voigt. Auch die Tour de France hat Roglič bereits zweimal wegen Stürzen abbrechen müssen.
2020 führte er gar bis zum vorletzten Tag, ehe er im Einzelzeitfahren den sicher geglaubten Sieg aus der Hand gab und sein Landsmann Tadej Pogačar den Thron in Paris bestieg.
Roglič wurde in der Endabrechnung Zweiter und wartet noch immer auf den ersten Coup bei der Tour - wie auch beim Giro d'Italia, den er 2019 auf Rang drei beendete.
Voigt kann sich allerdings nicht vorstellen, dass es dem Zeitfahr-Olympiasieger von Tokio gelingt, diese Lücken zu schließen: "Er hatte jetzt drei, vier großartige Jahre, aber die Zeit geht auch an ihm nicht spurlos vorüber."

Voigt: Vingegaard stärker als Roglic

Darüber hinaus sei Roglič im eigenen Team mächtige Konkurrenz erwachsen: "Als er in dieser Saison beim Critérium du Dauphiné den Titel holte, war er schon nicht mehr stärker als sein bester Helfer Jonas Vingegaard."
Der Däne, der in dieser Saison die Tour gewann, sei damals im Juni sogar schon höher einzuschätzen gewesen als der Slowene.
Und die Vuelta? Die müsse man als "Luxustrostpflaster" für Roglič sehen, sagt Voigt. "Wenn es gut läuft, dann wird er Dritter."
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