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FC Bayern München: Das ist der entscheidende Unterschied zum BVB

Daniel Rathjen

Update 07/03/2021 um 15:10 GMT+1 Uhr

Ein Sieg gegen Borussia Dortmund schmeckt dem FC Bayern München einfach immer süß. Das war auch am Samstagabend beim 4:2 (2:2) am 24. Bundesliga-Spieltag so. Er bestätigte zudem einen Trend, der dem BVB sauer aufstoßen muss. Denn der deutsche Rekordmeister ist in dieser Saison dem einst härtesten Konkurrenten meilenweit enteilt. Und das liegt nicht nur an der Qualität der Spieler.

Frust beim BVB, Juvel bei Bayern-Goalgetter Robert Lewandowski

Fotocredit: Getty Images

Auch nach Abpfiff war klar, wer der überlegene Gewinner war.
Thomas Müller, mit einer starken Leistung ein Garant für die gelungene Aufholjagd des FC Bayern gegen Borussia Dortmund, analysierte die Partie am TV-Mikro mit klaren Worten. BVB-Kapitän Marco Reus beklagte sich derweil über einen vermeintlichen Bayern-Bonus bei den Schiedsrichtern.
Schlichte Begründung auf explizite Nachfrage: "Isso."
Müller lächelte das weg. "Die Qualität ist da und es ist sicher auch unsere Identität, unsere DNA, diesen Spirit, die Aggressivität und den Kampfgeist weiter zu haben und weiter daran zu glauben, diese Spiele drehen zu können", holte Müller bei "Sky" nach dem 4:2 (2:2) in der Allianz Arena am 24. Bundesliga-Spieltag indes weiter aus.
Ihm und seiner Mannschaft war es gelungen, einen frühen 0:2-Rückstand durch die Tore von Erling Haaland (2., 9.) eindrucksvoll zu drehen. 13 Mal lag der deutsche Rekordmeister in dieser Saison bereits zurück - und holte danach insgesamt noch 22 Punkte. Das kann kein Zufall sein.

Bayern-Mentalität gibt den Impuls

Müller sah auch ein: "Es ist mit Sicherheit absolut mühsam und gehört nicht zu unserem Matchplan. Es ist auch nicht so toll, es zu erleben, dass wir immer erst dann noch einen Tick spritziger sind, noch einen Tick galliger."
Den größten Unterschied zwischen den beiden Rivalen Bayern und BVB brachte er damit immerhin auf den Punkt. Es nicht nur die Qualität, sondern vor allem auch die Mentalität, die den FCB zu einer echten Spitzenmannschaft macht. "Diese Art zu spielen müssen, wir uns merken: gallig gegen den Ball - und zwar mit aller Konsequenz und nicht nur mit 97-prozentiger Konsequenz", unterstrich Müller.
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"Sensationelles Comeback": Bayerns Mentalität verzückt Flick

Während die Bayern mit dem Selbstverständnis, jedes Spiel noch für sich entscheiden zu können auftreten, wurde der BVB einmal mehr zu passiv und hörte schlichtweg auf, Fußball zu spielen.
Ex-Dortmund-Trainer Thomas Tuchel hatte es mit dem FC Chelsea beim 1:0 gegen Jürgen Klopps Liverpool am Donnerstagabend vorgemacht, wie ein Team gegen aggressiv anlaufende Gegner einen Vorsprung verteidigen kann: Mit Ruhe am Ball und strukturiertem Aufbauspiel.

Müller: "Wir haben Lunte gerochen"

Dortmund dagegen ordnete die Abwehrformation gegen Bayern drei Mal neu und die Innenverteidigung mit Mats Hummels, Dan-Axel Zagadou und Emre Can fand die Sechser im defensiven Mittelfeld (Mohamed Dahoud, Thomas Delaney) nicht mehr. Entlastung? Fehlanzeige. Dauerdruck von Bayern? Aber ja!
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Thomas Müller (links; FC Bayern) im Spiel gegen Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

"Sie sind mit ihren zwei Ketten sehr weit zurückgewichen, was wenig Tiefgang möglich macht, aber wir konnten uns dadurch ein bisschen in der generischen Hälfte festsetzen", erklärte Müller und fügte an: "Durch das 1:2 haben wir Lunte gerochen und die Intensität in den Zweikämpfen war dann von unserer Seite sehr gut, das hat Dortmund ein bisschen aus dem Konzept gebracht."
Und wenn die Tor-Maschine in München heiß läuft, ist klar, was passiert. Robert Lewandowski mit Saisontor Nummer 29 und 30 und 31 (!) sowie Leon Goretzka trafen. Ausgerechnet ein Ex-Spieler und ein Ex-Schalker versetzten Dortmund den Knockout. Als wäre der Verlauf des Abends nicht schon so schlimm genug. "Spiele gegen Dortmund sind für mich aufgrund meiner Vergangenheit ganz besonders", grinste Goretzka.

Der BVB ist bedient

(Schaden-)Freude auf der einen, Frust auf der anderen Seite. Die Dortmunder waren bedient. "Wir waren insgesamt nicht gut genug. Auf dem Feld hatte ich das Gefühl, dass wir uns nicht gut in den Räumen bewegt haben, wir haben hinten raus keinen guten Fußball gespielt. Und da schließe ich mich mit ein", stöhnte Can.
Trainer Edin Terzic sah ein: "Immer wieder sind die Flanken in unseren Sechzehner geflogen. Das können wir nicht immer verhindern und wir konnten den Gegner nicht bei der Ballannahme stören. Wir sind sehr viel hinterhergelaufen."
Wie so oft bei dem Versuch, in München zu bestehen. Die erschreckende Bilanz aus Sicht des BVB nach den vergangenen sechs Spielen an der Isar: Null Punkte und 4:28 Tore. Autsch.
Viel Zeit, die Wunden zu lecken, bleibt nicht. Der eng gesteckte Spielplan lässt das nicht zu. Es mag hilfreich sein, dass sich die Dortmunder nicht lange mit ihren Defiziten beschäftigen müssen und jetzt auf das wichtige Achtelfinal-Rückspiel (Hinspiel: 3:2) gegen den FC Sevilla fokussieren (Dienstag ab 21:00 Uhr im Liveticker). Die Vorzeichen für die erste Teilnahme am Viertelfinale der "Königsklasse" seit 2017 stehen sehr gut.
Zudem positiv: Erling Haaland, der gegen Bayern wegen einer Verletzung an der Ferse ausgewechselt werden musste, wird dabei sein. Der Torjäger erlitt nur eine Blessur.
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BVB offenbar an Wolfsburger Abwehr-Talent interessiert

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