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FC Bayern: Kimmich & Co: Gewinner und Verlierer des Saisonstarts

Robert Bauer

Update 07/10/2020 um 10:57 GMT+2 Uhr

Zwei Titel, zwei Siege in der Liga und dennoch viele Fragezeichen - der FC Bayern München erlebte bereits zum jetzigen Zeitpunkt der noch jungen Spielzeit etliche Höhen und Tiefen. Wer aus dem Starensemble konnte sich gleich zu Saisonbeginn ins Rampenlicht spielen und welche Hoffnungsträger haben einen schweren Stand? Eurosport.de präsentiert die Gewinner und Verlierer des Münchener Saisonstarts.

Leon Goretzka, David Alaba, Corentin Tolisso, Robert Lewandowski und Serge Gnabry (v.l.) - FC Bayern München

Fotocredit: Imago

Seit Montag, 18:00 Uhr, herrscht in Sachen Kaderplanung beim FC Bayern Gewissheit.
Mit Douglas Costa, Bouna Sarr, Marc Roca und Eric Maxim Choupo-Moting bekamen die Münchener in nahezu allen Mannschaftsteilen Verstärkungen, die der Triple-Sieger aufgrund der bevorstehenden Marathon-Saison dringend notwendig hatte.
Schließlich wechseln sich beim Rekordmeister, der nach drei Bundesliga-Spieltagen lediglich auf dem vierten Tabellenplatz rangiert, bislang Licht und Schatten ab - und das trotz des Gewinns zweier Titel (DFL Supercup, UEFA Supercup).
Während sich die Offensive in einer beachtlichen Frühform zeigte (13 Tore), hagelte es am anderen Ende gegen Hertha und Hoffenheim Gegentore en masse.
Wer aus dem Starensemble des FC Bayern konnte bis dato überzeugen und für welche Hoffnungsträger wird es auch aufgrund der Last-Minute-Transfers eng?
Eurosport präsentiert die Gewinner und Verlierer des Münchener Saisonstarts.

Die Gewinner

Joshua Kimmich
Der Nationalspieler ist im zentralen Mittelfeld der Dauerbrenner schlechthin und steht auch in dieser Saison wie kein Zweiter für den unstillbaren Erfolgshunger des FC Bayern. Stellvertretend hierfür ist sein 3:2-Siegtreffer im Supercup gegen Borussia Dortmund zu nennen, dem eine bemerkenswerte Willensleistung vorausging.
"Seine Mentalität ist besonders. Er ist auf dem richtigen Weg dahin, diesen Verein zu prägen. Er ist immer da. Wenn man ihn mal schonen will, dann muss man mit seinem Ärger rechnen", adelte Flick seinen Schützling am "ZDF"-Mikrofon nach dem Erfolg im Prestigeduell mit dem BVB.
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Joshua Kimmich schoss den FC Bayern München im Supercup zum Sieg

Fotocredit: Getty Images

Tatsächlich trat Kimmich in den ersten Wochen insbesondere in der Offensive in Erscheinung (zwei Tore, zwei Vorlagen) und ist auf der Doppel-Sechs an der Seite von Leon Goretzka mittlerweile nicht mehr wegzudenken.
Dabei spielen Kimmich auch die jüngsten Entwicklungen auf dem Transfermarkt in die Karten. Durch die Verpflichtung von Olympique Marseilles Sarr scheint es fast ausgeschlossen, dass er noch einmal auf die Position des Rechtsverteidigers rücken wird - zur Freude des 25-Jährigen.
"Irgendwann hat man mal einen Punkt erreicht, an dem man kein Lückenfüller mehr sein möchte, an dem man für eine Position stehen möchte. An dem Punkt bin ich jetzt", erklärte er vor wenigen Wochen in der "Süddeutschen Zeitung".
Die jungen Wilden
Viele Fans des FC Bayern dürften sich vor der Partie gegen Hertha BSC (4:3) verwundert die Augen gerieben haben, als sie den Namen Chris Richards auf dem Aufstellungsbogen wiederfanden. Der 20-jährige US-Amerikaner ersetzte Benjamin Pavard, dem Flick aufgrund der Terminhatz eine Pause verordnete, rechts hinten und zeigte gleich bei seinem Startelf-Debüt eine ansprechende Leistung.
So war es eine Flanke von Richards, die zur Führung der Hausherren führte (40.). Wenig später bereitete er das 2:0 durch Robert Lewandowski mit einer klugen Hereingabe direkt vor (51.).
Trotz eines couragierten Auftritts dürften weitere Einsätze für den Youngster auch aufgrund des Transfers von Rechtsverteidiger Sarr jedoch Seltenheitswert haben.
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Bayern Chris Richards (links) hatte Berlins Dodi Lukébakio fest im Griff

Fotocredit: Getty Images

In einem Atemzug mit Richards ist auch Senkrechtstarter Jamal Musiala zu nennen. Der erst 17-Jährige wurde zu Saisonbeginn von Flick immer wieder als Joker ins kalte Wasser geworfen und trug sich mit seinem Treffer zum Endstand gegen den FC Schalke (8:0) als jüngster Torschütze der Vereinsgeschichte in die Geschichtsbücher ein.
Trotz aller Vorschusslorbeeren hält Förderer Flick den Ball aber flach: "Er ist ein ausgezeichneter Fußballer. Wir werden versuchen, ihn behutsam dahin zu führen, dass er noch besser wird und uns noch mehr helfen kann."
Lucas Hernández
Mit etwas mehr als einem Jahr Verspätung könnte der einstige Rekordtransfer des FC Bayern (80 Millionen Euro) doch noch zur erhofften Verstärkung werden.
"Er hat in den ersten Spielen für mich eine sehr gute Leistung gebracht", adelte Flick Hernández nach dem 3:2-Sieg im Supercup gegen Dortmund und ergänzte: "Ich finde, dass er angekommen ist."
Egal ob als Innenverteidiger oder links hinten in der Viererkette, der französische Weltmeister gehörte in den vergangenen Wochen stets zu den Besten beim Rekordmeister. Dabei half ihm nicht zuletzt auch seine körperliche Präsenz. "Lucas ist von seiner Art her ein absoluter Fighter. Er tut uns gut, weil er auch die gewisse Härte hat", so Flick weiter.
Der 24-Jährige befindet sich derzeit zweifelsohne auf dem aufsteigenden Ast und darf sich nicht zuletzt aufgrund der undurchsichtigen Vertragssituation um David Alaba berechtigte Hoffnungen auf weitere Einsätze machen.
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Flick gibt Update zum Wechsel-Wirrwarr um Cuisance

Die Verlierer

Kingsley Coman
Es ist bislang noch nicht die Spielzeit des Champions-League-Finaltorschützen. Nachdem Coman zunächst mit Königstransfer Leroy Sané ein direkter Konkurrent vor die Nase gesetzt wurde, verpasste er zu allem Überfluss den Saisonstart, da er mit einer mit dem Coronavirus infizierten Person aus seinem Umfeld Kontakt hatte.
Seinen ersten Einsatz konnte der französische Weltmeister somit erst beim 1:4-Debakel gegen Hoffenheim verbuchen, als er die letzten 17 Minuten mitmachen durfte. Es passt ins Gesamtbild, dass Coman ausgerechnet jetzt, wo Sané mit einer Kapselverletzung im rechten Knie länger auszufallen droht, gegen Hertha BSC selbst aufgrund muskulärer Probleme kürzertreten musste. Argumente für einen dauerhaften Platz auf einer der beiden Außenbahnen konnte er somit abermals nicht sammeln.
Der 24-Jährige wird sich auch nach der Länderspielpause, die er im Übrigen trotz seiner jüngsten Verletzung antreten soll, strecken müssen, um nicht bereits zu Saisonbeginn den Anschluss an seine Konkurrenten zu verlieren. Zu allem Überfluss ist mit Douglas Costa seit Montag ein weiterer Konkurrent für die Außen da.
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Kingsley Coman of FC Bayern Munich is put under pressure by Thomas Delaney of Borussia Dortmund during the Supercup 2020 match between FC Bayern Muenchen and Borussia Dortmund at Allianz Arena on September 30, 2020 in Munich, Germany

Fotocredit: Getty Images

Joshua Zirkzee
Der 19-jährige Niederländer ist wohl der große Verlierer der Münchener Transferoffensive am Deadline Day. Mit dem zuletzt vereinslosen Choupo-Moting stieß am vergangenen Montag ein weiterer Angreifer zum Starensemble der Bayern, der mit seiner Bundesliga-Erfahrung im Rennen um die Position als Lewandowski-Backup deutlich vor Zirkzee anzusiedeln ist.
"Ich bin froh, dass wir Eric verpflichten konnten. Er gibt unserem Kader in der Offensive, vor allem im Zentrum eine Tiefe, die wir brauchen werden", betonte Sportdirketor Hasan Salihamidzic.
Dabei erhielt Zirkzee am zweiten Spieltag gegen Hoffenheim (1:4) durchaus seine Bewährungschance, als ihm Flick von Beginn an das Vertrauen schenkte. Einzig nutzen konnte er diese nicht. Der Youngster blieb im Sturmzentrum recht blass und musste nach knapp einer Stunde wieder für Platzhirsch Lewandowski weichen (57.).
Um noch mehr Spielpraxis auf allerhöchstem Niveau zu bekommen, stand zuletzt eine Leihe im Raum. Medienberichten zufolge soll sowohl der 1. FC Köln als auch Feyenoord Rotterdam interessiert gewesen sein. Letztlich platzte jedoch ein Wechsel aus unerfindlichen Gründen.
David Alaba
Über Wochen und Monate hinweg beherrschte der Abwehrchef die Schlagzeilen beim FC Bayern.
Obwohl ein vorzeitiger Abschied vorerst vom Tisch ist, wird es bis zu einer endgültigen Entscheidung in der Causa Alaba wohl nicht ruhiger werden. Schon jetzt wirken sich die endlosen Diskussionen auf seine Leistungen auf dem Platz aus. Bislang ist der 28-Jährige noch nicht der Defensivstabilisator wie noch in der vergangenen Spielzeit.
Trainer Flick nahm nach dem 4:3-Zittersieg gegen Hertha jedoch die gesamte Mannschaft in die Pflicht. "Wir wissen, dass wir in der Defensive gemeinsam als Team besser arbeiten und den Gegner besser unter Druck setzen können. Da fehlen im Moment ein paar Prozent", konstatierte der 55-Jährige.
Trotzdem wären sowohl Alaba als auch der FC Bayern gut beraten, eine baldige Entscheidung hinsichtlich der Zukunft des Defensivallrounders zu fällen, damit er den Fokus wieder rein auf das sportliche Geschehen legen kann.
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David Alaba vom FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Alphonso Davies
Der Shootingstar der Vorsaison erlebte zu Beginn der neuen Spielzeit erstmals in seiner bis dato steilen Karriere einen kleinen Rückschlag.
Nachdem der Kanadier beim fulminanten Auftakt gegen den FC Schalke (8:0) aufgrund muskulärer Probleme gänzlich fehlte, zeigte er bei seinem persönlichen Saisondebüt gegen die TSG Hoffenheim ungewohnte Schwächen im Defensivverhalten.
Auch bei Davies wechseln sich bislang Licht und Schatten ab. Während der 19-Jährige im Supercup gegen den BVB durchaus überzeugen konnte, fremdelte er gegen die Hertha mit seiner neuen Rolle als Außenstürmer. Alles in allem wirkte Davies zum Saisonstart etwas überspielt, was zweifelsohne an den Strapazen der vergangenen Wochen und Monaten lag.
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Roca zu Bayern? Flick scherzt: "Wer soll das sein?"

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