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French Open: Alexander Zverev - was im Halbfinale gegen Rafael Nadal für den Olympiasieger spricht

Tobias Laure

Update 03/06/2022 um 08:27 GMT+2 Uhr

Alexander Zverev nimmt erstmals in seiner Karriere ein Match in Angriff, das vielen in der Szene als schwerste Aufgabe gilt: ein Duell mit Rafael Nadal bei den French Open. Auf dem Court Philippe-Chatrier. Im Halbfinale. Gegen das Publikum, das in erster Linie den Spanier pushen wird. Allerdings: Zverev könnte nicht besser gewappnet sein. Es gibt gute Argumente, die für den Hamburger sprechen.

Nadal, Djokovic, Alcaraz? Das beste Gesamtpaket hat Zverev

Goran Ivanisevic hat dieser Tage schön auf den Punkt gebracht, was auf seinen Schützling Novak Djokovic und nun auch auf Alexander Zverev zukommt. Gegen Rafael Nadal in Roland-Garros anzutreten, wäre so, "als würde man zu jemandem nach Hause ins Wohnzimmer kommen".
Zverev wiederum ist der Auffassung, dass es auf diesem Platz etwas gebe, "das Rafa um 30 Prozent besser" mache. Die Aussage zeigt, wie groß die Wertschätzung und der Respekt für den 13-fachen Paris-Champion ist.
Dabei ist man sich im Zverev-Lager bewusst, dass die Favoritenrolle nur auf den ersten Blick beim Spanier liegt. Tatsächlich gibt es eine Reihe an Gründen, die für einen Erfolg des Weltranglistendritten sprechen.
Bruder Mischa Zverev hat exklusiv bei Eurosport diese Faktoren in einem Vergleich zwischen dem Olympiasieger, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Carlos Alcaraz offengelegt. "Die schnellste Vorhand dieses Quartettes hat Sascha. Die schnellste Rückhand - hat Sascha. Den schnellsten Aufschlag ebenfalls", erläuterte der 34-Jährige.

Mischa an Alexander Zverev: "Wie soll man dich schlagen ...?"

Selbst die Beinarbeit sei absolut konkurrenzfähig, wenngleich der Deutsche aus "diesem Kreis der Größte ist, dafür aber auch die hat größte Reichweite hat. Hinzu komme ein komplettes Schlagrepertoire. "Sascha spielt zudem aggressiv und hat eine gute Defensive", führte Mischa Zverev aus. Die Message an den Bruder laute deshalb: "Wie soll man dich schlagen, wenn du gut spielst? Du kannst ruhig die Nummer eins werden."
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Viertelfinale: Löwe Zverev knackt Wunderkind Alcaraz - Highlights

Sollte Zverev in Roland-Garros tatsächlich den Titel holen, wird er die Nummer eins. Es wäre ein historischer Doppelschlag, zumal es seit Beginn der Open Era 1968 noch keinen deutschen French-Open-Champion bei den Männern gab.
Was dem 25-Jährigen vor dem Showdown mit dem Sandplatzkönig zusätzlich Rückenwind gibt, ist der erste Sieg gegen einen Top-Ten-Spieler bei einem der vier Grand-Slam-Wettbewerbe. Eingefahren hat er den im Viertelfinale gegen Shootingstar Carlos Alcaraz, aktuell die Nummer sechs im Ranking. "Vor allem war er dabei nicht der Favorit und hat den Kritikern bewiesen, dass er es kann", betonte Bruder Mischa.

Zverev deutlich ausgeruhter als Nadal

Es ist ein beeindruckendes Gesamtpaket, mit dem der Hamburger nun ins Halbfinale gegen Nadal geht - und dabei seinen zweiten Sieg bei einem Major-Event gegen einen Profi aus den Top Ten anpeilt. Beide Spieler sind mit 15:4 Sätzen in die Runde der letzten Vier eingezogen. Der Spanier stand in den bisherigen fünf Runde knapp 40 Minuten länger auf dem Platz, viel wichtiger aber ist die Statistik der vergangenen zwei Runden.
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Schett staunt über Zverev: "Er ist wie ein Schwamm"

Zverev brauchte für einen Dreisatzsieg gegen Bernabé Zapata Miralles und einen Viersatzerfolg gegen Alcaraz sechs Stunden und drei Minuten.
Nadal kommt bei fünf Sätzen gegen Félix Auger-Aliassime und deren vier gegen Djokovic auf eine Gesamtspielzeit von acht Stunden und 33 Minuten. Nicht zu vergessen, dass er seinen Matchball gegen den Titelverteidiger aus Serbien um 1:15 Uhr in der Nacht verwandelte.
Die Frage, wer ausgeruhter ins Match geht, beantwortet sich damit von selbst.

Zverev: Bloß nicht zu verbissen in Nadals Wohnzimmer

Nadal führt zwar im direkten Vergleich mit 6:3 und setzte sich auch in der bis dato letzten Begegnung 2021 beim Sandplatz-Masters in Rom durch, Zverev kann aber für sich in Anspruch nehmen, bei drei der vergangenen vier Matches als Sieger vom Platz gegangen zu sein.
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Einen Fehler aber will Zverev unter allen Umständen verhindern. Er habe in der Vergangenheit mitunter verloren, "weil ich mich zu sehr unter Druck gesetzt habe, einen Grand Slam zu gewinnen". Das sei zwar das "ultimative Ziel", mit einer zu großen Verbissenheit ist es aber nicht zu erreichen - und schon gar nicht, wenn man dabei im Wohnzimmer von Nadal antreten muss.
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