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US Open: Der Faktor Zeit - wie Alexander Zverev sich Vorteile gegenüber Novak Djokovic verschafft

Tobias Laure

Update 08/09/2021 um 13:40 GMT+2 Uhr

Mit Alexander Zverev, Novak Djokovic und Daniil Medvedev sind die drei Topfavoriten ins Viertelfinale der US Open eingezogen. Während der Russe erst im Finale auf einen der beiden anderen Stars treffen kann, werden Zverev und Djokovic wohl im Halbfinale die Klingen kreuzen. Wer die besseren Karten hat, lässt sich nicht sagen - aber Zverev häuft von Runde zu Runde Vorteile gegenüber dem Serben an.

Alexander Zverev bei den US Open

Fotocredit: Imago

Es schmeckt Alexander Zverev und Novak Djokovic mit Sicherheit nicht, wenn es jetzt schon um den Halbfinal-Showdown geht, auf den das Traditionsturnier in Flushing Meadows zusteuert.
Denn der Hamburger muss zunächst seine Aufgabe im Viertelfinale gegen Lloyd Harris lösen, Djokovics Gedanken kreisen um die anstehende Neuauflage des Wimbledon-Endspiels gegen Matteo Berrettini.
Nimmt man Form, Klasse und mentale Stärke zum Maßstab, dann kann es am Freitag im Halbfinale aber fast nur heißen: Zverev gegen Djokovic. Der Olympiasieger gegen die Nummer eins.
Zverev hat sich in jeder Runde einen Vorteil erspielt gegenüber dem 20-fachen Grand-Slam-Turniersieger, der sich noch richtig auszahlen könnte.

Zverev schneller als Djokovic und Medvedev

Es geht um die Zeit, die beide bislang auf dem Platz standen. Der Deutsche brauchte für seine vier Siege sieben Stunden und 17 Minuten, Djokovic musste mehr als drei Stunden (10:25 h) mehr ackern, um in die Runde der letzten Acht einzuziehen.
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Achtelfinale: Formidabler Zverev zeigt Sinner die Grenzen auf

Mehr noch: Zverev war in jeder einzelnen Runde schneller fertig als der Superstar - und ist überdies zehn Jahre jünger.
Der körperliche Faktor kann zum Zünglein an der Waage werden, vor allem bei einer Extrembelastung wie einem zweiwöchigen Major-Event.
Auch Mischa Zverev misst dem "Zeitspiel" große Bedeutung zu. Dass der kleine Bruder beim 6:4, 6:4, 7:6 (9:7) im Achtelfinale gegen Jannik Sinner ohne Satzverlust und damit schneller durchs Match kam, bezeichnete er bei Eurosport als "Zeichen für sich, für das Team, aber auch für die Konkurrenz".
Selbst Daniil Medvedev, der als einziger Spieler ohne Satzverlust ins Viertelfinale kam, stand bis dato im Turnierverlauf ein paar Minuten länger auf dem Platz als der 24-Jährige. Beim 6:3, 6:0, 4:6, 7:5 gegen den niederländischen Qualifikanten Botic van de Zandschulp musste der Weltranglistenzweite dann einen Satz abgeben und brauchte 2:23 Stunden.
Die Statistik rund um die Spielzeiten ist umso bemerkenswerter, als dass Zverev sich in vergangenen Jahren häufig in den ersten Runden bei Grand-Slam-Wettbewerben in kraftraubenden Vier- oder Fünfsatzpartien aufgerieben hatte.

Becker lobt Zverev: "Das ist die größte Waffe"

Das hat sich geändert - vor allem aus einem Grund.
Zverev hat seinen Aufschlag stabilisiert und verbessert. Gegen Sinner wurde das einmal mehr überdeutlich. Während der Italiener sich beim Service oft mühte, sein Spiel durchzubringen, feuerte ihm der Weltranglistenvierte satte 17 Asse um die Ohren. "Der große Unterschied zwischen beiden ist der Aufschlag von Zverev. Das ist die größte Waffe", lobte Eurosport-Experte Boris Becker schon während der Partie.
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Becker analysiert Zverev-Sieg: "Ist nochmal gut gegangen"

Tatsächlich beschleunigte Zverev mit seinen phänomenalen Aufschlägen nicht nur das Spiel, sondern tankte durch die vielen freien Punkte auch Sicherheit. Denn es war beileibe nicht so, dass Sinner einen schlechten Tag erwischt hatte, der 20-Jährige stand dicht vor dem Gewinn des dritten Satzes. Nur: Der Gegner blieb, wie so häufig in den vergangenen Wochen, auch bei Rückstand fokussiert. "Am Ende des Tages ist es wichtig, immer einen Weg zu finden", erklärte Zverev bei Eurosport.

Zverev vor Wiedersehen mit Harris

Was im Viertelfinale gegen Harris (heute ab ca. 20:00 Uhr live im TV bei Eurosport) auf ihn zukommt, kann der Olympiasieger relativ gut einschätzen.
Das bis dato letzte Duell gegen den Südafrikaner ist gerade einmal ein paar Wochen her. Auf dem Weg zum Titel beim Masters von Cincinnati schlug Zverev ihn in der Runde der letzten 32 mit 7:6 (7:3) und 6:2.
Der Plan ist klar: Auch in New York soll das Kräftemessen mit der Nummer 46 des ATP-Rankings möglichst ohne Satzverlust über die Bühne gehen - allein schon, um weiter Zeit gutzumachen auf Djokovic und Medvedev.
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