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Karim Benzema in der Form seines Lebens - Real Madrids Torjäger macht Robert Lewandowski den Ballon d'Or streitig

Robert Bauer

Update 09/04/2022 um 10:10 GMT+2 Uhr

Das Fernduell der beiden europäischen Top-Torjäger nimmt Fahrt auf. Während Bayern-Stürmer Robert Lewandowski in Villarreal (0:1) einen gebrauchten Tag erwischte, wurde Karim Benzema bei Reals Madrids 3:1-Erfolg über Chelsea mit einem Dreierpack zum gefeierten Helden. Der 33-jährige Franzose befindet sich derzeit in der Form seines Lebens. Schnappt er Lewandowski am Ende gar den Ballon d'Or weg?

Karim Benzema (l./Real Madrid) und Robert Lewandowski (FC Bayern)

Fotocredit: Getty Images

Rund 1.300 Kilometer lagen zwischen den beiden Hauptschauplätzen in der Champions League - die Gemütszustände der beiden europäischen Top-Torjäger trennten jedoch Welten.
Zum einen war da Robert Lewandowski, der amtierende Weltfußballer, der bei der 0:1-Hinspielniederlage des favorisierten FC Bayern im Viertelfinale beim FC Villarreal einen gebrauchten Tag erwischte. 29 Ballaktionen und lediglich zwei Torschüsse lautete der ernüchternde Arbeitsnachweis des erfolgsverwöhnten Polen, dessen unauffälliger Auftritt stellvertretend für die harmlosen Offensivbemühungen der Münchner stand.
Ganz anders dagegen Karim Benzema: Der Torjäger avancierte an der Stamford Bridge zu London wie so häufig in dieser Spielzeit zu Real Madrids Matchwinner.
Der 34-Jährige steuerte zum 3:1-Hinspielsieg der Königlichen im Viertelfinale bei Titelverteidiger FC Chelsea alle drei Treffer bei und baute seinen Rekord als alleiniger französischer Rekordtorjäger (auf Vereins- und Nationalmannschaftsebene) auf nunmehr 418 Treffer aus.

Benzema "der beste Mittelstürmer der Welt"

Mit insgesamt 37 Toren in der Spielzeit 2021/22 ist es schon jetzt die erfolgreichste Saison des Routiniers. Innerhalb der fünf europäischen Topligen hat nur Lewandowski wettbewerbsübergreifend mehr Treffer vorzuweisen (45).
"Karim ist absolute Weltklasse. Das beweist er Woche für Woche, Spiel für Spiel", schwärmte Real-Keeper Thibaut Courtois nach dem Erfolg in London von seinem Teamkollegen.
Trainer Carlo Ancelotti pflichtete seinem Schützling bei: "Was er (Benzema; Anm. d. Red.) in dieser Saison macht, ist mit Worten nicht mehr zu beschreiben. Ich kann ihm blind vertrauen, er bringt immer seine Leistung. Er ist wie ein guter Wein: Je älter, desto besser. Er ist einfach der große Karim", sagte der 62-Jährige bei "Movistar Plus".
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Ancelotti erklärt: Darum wird Benzema "von Jahr zu Jahr besser"

Ballon d'Or: Fernduell zwischen Lewandowski und Benzema

Die beiden Highlights von Benzemas Fabelsaison waren zweifelsohne sein Dreierpack am Mittwoch gegen Chelsea und der beeindruckender Hattrick im Champions-League-Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain (3:1).
"Meiner Meinung nach ist Benzema der beste Mittelstürmer der Welt. Er spielt aktuell auf einem anderen Level und beeinflusst Reals Spiel nicht nur mit seinen Toren, sondern auch mit seinen Vorlagen und seiner Rolle als mitspielender Stürmer", betonte Ex-Profi Rio Ferdinand bei "BT Sport".
Somit bahnt sich langsam, aber sicher zwischen Lewandowski und Benzema nicht nur ein Fernduell um den Titel des Champions-League-Torschützenkönigs (Benzema elf Treffer, Lewandowski zwölf), sondern auch um den prestigeträchtigen Ballon d'Or an, für den diesmal die Leistungen der ganzen Saison und nicht des Kalenderjahres gelten.

Lewandowskis vergebliche Jagd nach dem Ballon d'Or

Der Ballon d'Or - kaum ein Begriff fällt im Zusammenhang mit Lewandowski so häufig wie der der höchsten individuellen Auszeichnung im europäischen Fußball. Schließlich haben der Bayern-Stürmer und der goldene Ball eine Vorgeschichte.
Im Kalenderjahr 2020, als Organisator "France Football" die Preisverleihung aufgrund der Corona-Pandemie absagte, galt er als der große Favorit auf den Titel. Im vergangenen Jahr war es dann PSG-Superstar Lionel Messi, der Lewandowski die Auszeichnung wegschnappte - eine Entscheidung, die für Diskussionsstoff sorgte.
In dieser Saison schien der Weg für den Polen aufgrund der Tatsache, dass die beiden Abonnement-Sieger Messi und Cristiano Ronaldo (Manchester United) bei ihren neuen Klubs für ihre Verhältnisse ein wenig unterperformen, geebnet zu sein - wäre da nicht ein gewisser Benzema.
"Der Ballon d'Or ist ein Ziel von mir, besonders, weil ich letztes Jahr nah dran war (Platz vier; Anm. d. Red.). Das ist eine zusätzliche Motivation, aber nicht nur auf persönlicher Ebene. Wenn es mir gelingt, mein Team zu Titeln zu führen, dann gibt es entsprechend auch individuelle Auszeichnungen", sagte der Real-Angreifer zuletzt gegenüber "L’Équipe".
Wichtiges Plus für den französischen Nationalstürmer, der mit 17 Toren alleine im Kalenderjahr 2022 (Bestwert innerhalb der fünf Topligen Europas) selbst Lewandowski (15) in den Schatten stellt: Die Könglichen sind sehr erfolgreich darin, Lobbyarbeit für ihre Spieler zu machen, wenn es um Auszeichnungen geht.
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Yashine Trophy als Trostpreis: Robert Lewandowski (FC Bayern) bei der Ballon d'Or-Preisverleihung 2021

Fotocredit: Getty Images

Benzema: Skandal überschattet Leistungen

Allerdings ist der Franzose neben dem Platz eine streitbare Figur und nicht frei von Skandalen. Negativer Höhepunkt war seine Verurteilung in der Sexvideo-Affäre Ende 2021 zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung. Sein Konkurrent vom FC Bayern gilt dagegen auch abseits des Rasens als Vorzeigeprofi.
Dennoch sorgte auch der ehemalige BVB-Stürmer aufgrund der angeblich noch immer ausstehenden Gespräche über seines 2023 auslaufenden Vertrags in München - ob gewollt oder nicht - für Schlagzeilen.
Das Pikante daran: Lewandowski wird seit vielen Jahren mit Real in Verbindung gebracht - bei eben jenem Klub, wo Benzema nun seit mehr als einem Jahrzehnt an vorderster Front der Platzhirsch ist.
Unabhängig davon, ob an jenen Spekulationen tatsächlich etwas dran ist, könnte es tatsächlich Lewandowskis letzter Anlauf auf den Ballon d'Or im Trikot des FC Bayern sein. Der Weg dorthin führt in dieser Saison wohl nur über Benzema.
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